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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Ihnen paßt?«
    Malcolm blickte ruckartig auf; der Gedanke an den Brief seiner Mutter verursachte ihm wieder ein eisiges Gefühl im Magen. »So gegen elf?«
    »Perfekt, jederzeit. Wenn Sie es sich anders überlegen sollten, ist das auch in Ordnung.«
    »Nein, um elf. Worum geht es, Sir William?«
    »Das kann warten, alles kann warten.«
    »Worum geht es, Sir William?« Er sah Mitgefühl in den Augen, die ihn betrachteten, vielleicht Mitleid. Sein Unbehagen wuchs. »Es geht um den Brief meiner Mutter, nicht wahr – sie sagte, sie würde Ihnen mit der heutigen Post schreiben.«
    »Ja, aber nur zum Teil. Mir geht es vielmehr um Norbert, der ja nun zurück ist. Ich hoffe, Sie beide haben sich dieses Duell aus dem Kopf geschlagen.«
    »Natürlich.«
    Sir William brummte, nicht ganz überzeugt, ging aber nicht näher darauf ein. Er konnte nicht mehr tun, als beide Parteien zu warnen und dann, wenn sie es doch tun wollten, dem Gesetz Geltung zu verschaffen. »Sie sind beide gewarnt.«
    »Danke. Und weiter?«
    »Ich bin offiziell vom Plan der Regierung informiert worden, jeden Opiumhandel durch britische Staatsbürger für ungesetzlich zu erklären, den Handel auf allen britischen Schiffen zu verbieten, unsere bengalischen Opiumplantagen zu zerstören und mit Tee zu bepflanzen. Da Sie die Delegation angeführt haben, die nach diesen Gerüchten fragte und sich darüber beschwerte, wollte ich, daß Sie es als erster erfahren.«
    »Das wird unseren Handel mit Asien und China ruinieren und die britische Wirtschaft völlig durcheinanderbringen.«
    »Es wird sicherlich ein ziemliches Problem bedeuten, hätte aber trotzdem schon vor Jahren gemacht werden sollen. Natürlich verstehe ich das unauflösliche Dreieck von Silber, Opium und Tee, und ich weiß, daß es wegen der verlorenen Einkünfte dem Schatzamt ein Chaos bescheren wird.« Sir William schneuzte sich die Nase, des Problems bereits überdrüssig, das das Foreign Office seit Jahren plagte. »Ich glaube, ich bekomme eine Erkältung. Schlage vor, daß wir für nächste Woche eine Zusammenkunft vereinbaren, damit wir sehen, wie wir die Verwirrung möglichst gering halten.«
    »Ich werde dafür sorgen.«
    »Unseren eigenen Tee anzubauen ist eine gute Idee, Malcolm«, sagte Sir William. »Eine großartige Idee! Es interessiert Sie vielleicht, daß die ersten Probeanpflanzungen in Bengalen, die geerntet wurden, aus Saatgut stammten, das Sir William Longstaff – Hongkongs Gouverneur zur Zeit Ihres Großvaters – aus China herausgeschmuggelt und nach Kew Gardens gebracht hat, als er nach Hause zurückkehrte.«
    »Ja, ich weiß, wir haben den Tee sogar gekostet, er ist bitter und schwarz und hat nichts von der Zartheit des chinesischen oder gar japanischen Tees«, sagte Malcolm ungeduldig. Der Tee konnte gewiß bis morgen warten. »Und weiter?«
    »Schließlich ist da noch der Brief Ihrer Mutter.« In förmlicherem Ton fügte Sir William hinzu: »Es ist nicht die Politik der Regierung Ihrer Majestät oder ihrer Beamten, sich in das Privatleben ihrer Bürger einzumischen. Ihre Mutter weist jedoch darauf hin, daß Sie minderjährig sind, sie ist der überlebende Elternteil und damit Ihr gesetzlicher Vormund. Ich bin verpflichtet, keine Eheschließung ohne Zustimmung des Vormunds zu billigen, in diesem Falle beider Parteien. Tut mir leid, aber so will es das Gesetz.«
    »Gesetze sind dazu da, daß man sie beugt.«
    »Einige Gesetze, Malcolm«, sagte Sir William freundlich. »Hören Sie, ich weiß nicht, was das Problem zwischen Ihnen und Ihrer Mutter ist, und ich will es auch nicht wissen – sie machte mich auf die Sache in der Times aufmerksam, die man auf verschiedene Arten lesen kann – nicht alle sind gut. Wenn Sie wieder in Hongkong sind, können Sie sie sicher auf Ihre Seite bringen, und auf alle Fälle sind Sie im Mai volljährig, und bis dahin ist es ja nicht mehr lange.«
    »Falsch, Sir William«, sagte er und erinnerte sich an denselben Rat von Gordon Chen – Rat von Männern, die nicht wissen, was Liebe ist, dachte er ohne Bosheit, nur mitleidig. »Das dauert noch eine Million Jahre.«
    »Nun, wie auch immer. Ich bin sicher, daß für Sie beide alles in Ordnung kommen wird. Henri ist der gleichen Meinung.«
    »Haben Sie die Angelegenheit mit ihm besprochen?«
    »Vertraulich, natürlich. Der französische Konsul in Hongkong weiß, äh, von Angélique und ihrer Zuneigung zu Ihnen, weiß von Ihrer gegenseitigen Zuneigung. Sie ist eine wunderbare Person und wird eine

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