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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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englisch sprach, wurden sie wütend. »Und ich weiß, daß du versucht hast, abfällig über die Mistress zu reden, und das solltest du besser lassen, bei Gott.«
    Das runde Gesicht verzog sich. »Tai-Pan«, sagte Chen in seinem besten Kantonesisch, während er ihm ins Bett half, »diese Person hat vor allem anderen nur die Interessen ihres Masters im Sinn.«
    »Ayeeyah!« schimpfte Malcolm. »Worte einer gespaltenen Zunge sind so kostbar wie verschimmelte Fischgräten für einen Verhungernden.« Er bemerkte einen Umschlag, der auf der Kommode lehnte. »Was ist das?«
    Chen eilte, ihn zu holen, glücklich, daß nicht mehr von ihm die Rede war. »Ein fremder Teufel kam heute, um Sie zu sehen. Unser Shroff Vargas hat ihn gesehen. Der fremde Teufel hat gesagt, der Brief sei dringend, und so bat der Shroff diese Person, ihn hierherzulegen, im Falle, daß unser Erlauchter Master ihn zu haben wünscht.«
    Die Schrift war ihm nicht vertraut. »Welcher fremde Teufel?«
    »Ich weiß nicht, Tai-Pan. Sonst noch was?«
    Malcolm schüttelte den Kopf, gähnte, legte den Brief auf den Nachttisch und entließ Chen. Die Medizinflasche verlockte ihn. »Nein«, sagte er fest, wollte die Ölflamme herunterdrehen, überlegte es sich dann aber anders und öffnete den Brief mit aufwallender Erwartung, da er dachte, er sei von Skye, vielleicht sogar von Pater Leo.
    Sehr geehrter Mr. Struan,
vielleicht darf ich mich vorstellen: Edward Gornt von Rothwell’s, Shanghai, ehemals Virginia, gegenwärtig auf Wunsch von Sir Morgan Brock hier in Yokohama zur Ausbildung bei Mr. Norbert Greyforth. Mr. Greyforth hat mich gebeten, ihm in der privaten, aber dringenden Angelegenheit des Duells zu sekundieren, zu dem Sie ihn gefordert haben. Könnte ich Ihnen vielleicht morgen meine Aufwartung machen? Wäre es Ihnen am Vormittag recht, sagen wir gegen Mittag oder so? Mit vorzüglicher Hochachtung
    Edward Gornt
    Die Unterschrift war ebenso ordentlich wie die gestochen klare Schrift.

35
    Dienstag, 4. Dezember
    »Guten Morgen, Mr. Gornt. Darf ich Ihnen Mr. McFay vorstellen, Geschäftsführer von Struan’s in Japan? Bitte, machen Sie es sich bequem – Sie auch, Jamie. Kaffee, Tee, Sherry, Champagner?«
    »Nein, danke, nichts, Mr. Struan.«
    »Mr. McFay ist einer meiner Sekundanten. Ich glaube, daß die Sekundanten die Details arrangieren, nicht wahr?«
    »Ja, Sir. Ich habe Mr. Syborodin getroffen, aber Mr. Greyforths Wünschen entsprechend nichts mit ihm besprochen.«
    Die beiden jungen Männer betrachteten einander prüfend. Vom ersten Augenblick an hatten beide die gleiche seltsame Empfindung verspürt: ein intensives Hingezogensein zum anderen. Beide dachten: Wie eigenartig, daß man manche Leute ohne erkennbaren Grund auf der Stelle mag, andere verabscheut, einige verachtet, viele einfach abtut. Dennoch waren beide sicher, daß ihre anfängliche Affinität zueinander, so stark sie auch sein mochte, keinen Unterschied machen würde. Bald – heute, morgen, vielleicht sogar in den nächsten paar Minuten – würde etwas sie schnell wieder zur Normalität zurückbringen, zu der bequemen traditionellen Feindschaft, die ihre Firmen aneinander band, die auch in Zukunft überleben würde und die spontane Anziehung als seltsame Verirrung erscheinen ließ.
    Malcolm sagte: »Was kann ich… was können wir für Sie tun?«
    Gornts Lächeln war echt und seine Zähne so weiß wie die von Malcolm. Er war ungefähr so groß wie er, aber leichter gebaut. Seine Kleidung war weniger elegant, sein Haar dunkel und seine Augen braun. »Mr. Greyforth möchte Daten, Waffen etc. bestätigen.«
    Jamie sagte: »Sie wissen, daß all das gegen das Gesetz verstößt, Mr. Gornt, und daß Sir William das Duell offiziell verboten hat?«
    »Ja, Mr. McFay.«
    Jamie rutschte unbehaglich auf seinem Sitz herum. Er verabscheute seine Verwicklung in diese Sache mehr denn je, und die eigenartige Stimmung im Raum verwirrte ihn noch mehr. Sie hätte eisig und feindselig sein müssen, glich aber eher einem merkwürdig angenehmen Moment des Wartens. »Nachdem das geklärt ist – woran hatte Norbert gedacht?«
    »Heute ist Dienstag. Wäre Ihnen heute in einer Woche recht?«
    »Ich würde Mittwoch, den zwölften, vorziehen«, sagte Malcolm. Er hatte am frühen Morgen einen Plan gemacht, nachdem er die Nacht nicht hatte schlafen können. Er hatte gegen den Drachen gekämpft, der in der Flasche war, und gewonnen, wenn auch der Kampf seinen Preis gekostet hatte.
    Die Prancing Cloud würde Sonntag

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