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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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dritte Gast war.
    »Das Parlament war immer launenhaft und dumm! Warum zum Teufel lassen sie nicht das Foreign Office die Kolonien regieren, dann sind wir alle Kopfschmerzen los. Was den Sauhaufen betrifft, der sich hier Händler nennt, so möchte man nur ausspucken!«
    Der Admiral hatte geknurrt: »Fünfzig Hiebe mit der neunschwänzigen Katze würden sie auf Vordermann bringen, bei Gott! Alle miteinander, besonders die Journalisten. Halunken, allesamt!«
    Der General, noch immer verletzt von dem Rüffel, den Sir William ihm bei dem Aufruhr erteilt hatte, hatte selbstgefällig gesagt: »Was kann man anderes tun, mein lieber Sir William, als es wie ein Mann hinzunehmen? Und Sie, Admiral, alter Junge, Sie haben es wirklich herausgefordert, indem Sie öffentlich politische Aussagen gemacht haben. Meiner Meinung nach lautet die erste Regel für einen Flaggenrang oder Generalsstern, den Kopf nicht zu hoch zu heben, mit öffentlichen Reden vorsichtig zu sein und schweigend zu leiden.«
    Admiral Ketterers Hals war rot geworden. Es gelang Sir William, die nächste Breitseite zu unterbrechen, indem er sagte: »Phillip, ich bin sicher, daß Sie außerordentlich viel Arbeit haben; lassen Sie um Gottes willen die Korrespondenz kopieren, und die Beschwerde an die Bakufu muß heute hinaus!«
    Dankbar war er geflohen. Nakama hatte ihn freundlich begrüßt. »Ah, Taira-sama, ich hoffe Sie besser fühlen. Mama-san Raiko mich fragen wie Gesundheit, weil Sie nicht gehalten Verabredung mit Fujiko, die in Tränen… die in Tränen war, und…«
    »Meine Gesundheit ist gut, gestern nacht hatte ich eine sehr angenehme Zeit in der Herberge ›Zur Lilie‹«, hatte er gesagt, erstaunt, daß Andrés Vorhersagen so präzise gewesen waren. »Fujiko? Ich habe noch einmal über ihren Vertrag nachgedacht, ja, bei Gott, ich habe nachgedacht!« Er war entzückt gewesen, Nakama blinzeln zu sehen, und noch erfreuter, daß er seinen Schreck über Sir Williams Wut während des Morgens und beim Mittagessen benutzen konnte, um Andrés Plan auszuführen.
    »Aber Taira-san, ich…«
    »Und heute sprechen wir kein Englisch mehr, und keine weiteren Fragen über das Geschäft. Sie können mit McFay-sama vom Noble House reden, und damit ist das erledigt…«
    Er stöhnte laut, als die Masseuse fest zupackte. Ihre Finger hielten sofort inne. »Iyé, dozo … Nein, bitte nicht aufhören«, sagte er auf japanisch, und die Frau lachte und antwortete: »Keine Sorge, Herr, wenn ich mit diesem Ihrem bleichen, entkräfteten, fischartigen Körper fertig bin, dann werden Sie für drei der besten Lilien im Haus bereit sein.«
    Er dankte ihr lustlos; er hatte sie nicht verstanden, aber das war ihm egal. Nach drei Japanischstunden mit Nakama, in denen er weitere Bemerkungen über Raiko und ihr Haus aufgefangen und pariert hatte – alles wie André vorhergesagt hatte –, drehte sich ihm der Kopf.
    Nach einer Weile begann die Frau mit kundigen Händen und Duftöl mit den beruhigenden Berührungen. Als sie fertig war, hüllte sie ihn in ein gewärmtes Handtuch und ging. Er schlummerte ein, wachte aber auf, als die Shoji-Tür aufglitt und ein Mädchen hereinkam und neben ihm niederkniete. Sie lächelte, und er lächelte zurück und sagte, wieder Andrés Anweisungen folgend, er sei müde, und sie möge bitte nur dasitzen, bis er aufwache. Das Mädchen nickte und lächelte und war ganz zufrieden. Sie würde ihren Lohn auf jeden Fall erhalten.
    André ist ein Genie, dachte er und schlief glücklich wieder ein.
    Heute war das zweite Mal, daß André Hinodeh besuchen ging. Es war genau zehn Tage, zweiundzwanzig Stunden und sieben Minuten her, daß er sie in all ihrer Pracht erblickt hatte; die Nacht hatte sich ihm für immer eingeprägt.
    »Guten Abend, Furansu-san«, hatte sie scheu und in melodiösem Japanisch gesagt. Die goldenen und braunen Töne ihres Winterkimonos hatten sich anmutig bewegt, als sie sich verbeugte und auf das Kissen ihr gegenüber wies. Hinter ihr war die Shoji-Tür zu ihrem Schlafzimmer gerade weit genug offen gewesen, um die Ränder der Futons und Decken zu sehen, die ihr erstes Bett sein würden. »Der Saké ist, wie Sie gesagt haben, daß Sie ihn mögen. Kühl. Trinken Sie Saké immer kühl?«
    »Ja, ja. Ich finde Geschmack besser.« Er hatte gemerkt, daß er stotterte, sein Japanisch klang ungelenk, und er hatte feuchte Handflächen.
    Sie hatte gelächelt. »Merkwürdig, im Winter kalte Getränke zu sich zu nehmen. Ist Ihr Herz im Winter und im Sommer

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