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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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oder sollten es wissen. Ich kann sie aufhalten, aber das hat natürlich seinen Preis. Gott ist mein Zeuge, ich kann Ihnen Informationen geben, die imstande sind, Brock’s für immer zu zerstören.«
    Malcolm spürte, wie sein Herz stockte. Wenn er die Struans von diesem Haken lösen konnte, würde seine Mutter ihm gewähren, was immer er wollte. Er kannte sie zu gut. Sie wird mir alles geben, was ich will, alles, und wenn ich verlange, daß sie Katholikin wird, dann wird sie sogar das tun!
    Was immer es kosten mochte, er wußte, daß er den Preis mit Freuden bezahlen würde. »Der Preis – abgesehen von der Rache?«
    »Wenn ich wiederkomme.«
    Malcolm wartete den ganzen Tag, aber der Fremde kam nicht zurück. Das beunruhigte ihn nicht. An diesem Abend aß er allein. Angélique hatte gesagt, sie sei von den vielen Feiern und langen Abenden müde, und es werde ihr guttun, früh schlafen zu gehen. »Also, Malcolm, mein Liebling, werde ich nur in meinem Zimmer eine Kleinigkeit essen und mein Haar frisieren und dann ins Reich der Träume wandern. Für heute abend – ich liebe dich, doch ich verlasse dich… du mußt leider allein bleiben.« Er hatte nichts dagegen. Er war so voller Hoffnung, daß er fürchtete, wenn sie bliebe, werde er sich ihr anvertrauen müssen – und als Jamie am frühen Abend vorbeikam, mußte er sich beherrschen, um nicht mit der phantastischen Neuigkeit herauszuplatzen.
    »Hat Skye eine Antwort gefunden?« fragte Jamie.
    »Nein, mein Gott, nein, noch nicht. Warum?«
    »Sie wirken so, so… als sei Ihnen die Last der Welt von den Schultern genommen. Sie haben seit Wochen nicht mehr so gut ausgesehen. Haben Sie erfreuliche Nachrichten erhalten?«
    Malcolm grinste. »Vielleicht habe ich einen kritischen Punkt überwunden, und es geht mir wirklich besser.«
    »Hoffentlich. Ihr Unfall zu allem anderen… Ich weiß einfach nicht, wie Sie das schaffen. Nach all dem, was in den letzten Wochen passiert ist, bin ich wahrhaftig müde, und dieser Gornt bringt das Faß zum Überlaufen. Irgend etwas an ihm erschreckt mich.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß nicht, nur so ein Gefühl. Vielleicht ist er nicht so harmlos, wie er scheint.« Jamie zögerte. »Haben Sie eine Minute Zeit?«
    »Natürlich, setzen Sie sich. Brandy? Bedienen Sie sich.«
    »Danke.« Jamie goß sich am Sideboard etwas ein und zog dann den zweiten hochlehnigen Armsessel ans Feuer, um sich ihm gegenüberzusetzen.
    »Ein paar Dinge nur: Auf die eine oder andere Weise möchte ich für ein paar Tage nach Hongkong zurückgehen – vor Weihnachten.«
    »Um Mutter zu sehen?«
    Jamie nickte und schlürfte seinen Brandy. »Ich würde gern mit der Prancing Cloud fahren. Sie legt am… warum lächeln Sie?«
    »Sie sind mir einen Sprung voraus. Ich wollte ebenfalls an Bord gehen.«
    »Sie haben es sich anders überlegt und werden tun, was sie sagt?«
    »Nicht ganz.« Malcolm schilderte ihm seinen Plan mit der Prancing Cloud und sah, wie Jamies Euphorie schwand. »Keine Sorge, ich bin ein viel besserer Schütze als Norbert, und falls er einwilligt, aus zwanzig Schritt Entfernung zu schießen, dann ist er ein toter Mann – falls ich beschließe, ihn umzubringen. Vergessen Sie Norbert. Angélique: Wenn wir sie nicht an Bord schmuggeln können – ich sage ›wir‹, weil Sie immer Teil des Plans waren –, dann bringen Sie sie mit dem nächsten Schiff, also werden Sie so oder so vor Weihnachten in Hongkong sein.«
    Jamie zögerte. »Mrs. Struan wird trotzdem sehr verärgert sein, wenn sie feststellt, daß Angélique bei uns ist.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein.«
    »Wie Sie wollen. Das bringt mich auf den Kern: Wenn ich Struan’s verlassen habe, dachte ich daran, eine eigene Firma zu gründen; darüber wollte ich mit Ihnen sprechen. Fragen, ob Sie Einwände dagegen haben.«
    »Im Gegenteil, ich würde alles tun, um Ihnen auf jede nur erdenkliche Weise zu helfen. Aber das wird noch Jahre dauern.«
    »Ich denke, sie hat entschieden, daß ich gehen muß.«
    »Dagegen werde ich mich heftig zur Wehr setzen«, sagte Malcolm. »Ihnen steht eine Beförderung und eine Gehaltserhöhung zu, und die Gesellschaft will Sie sicher nicht verlieren.«
    »Ja. Aber falls es notwendig wird… haben Sie Nachsicht mit mir, Tai-Pan, falls es notwendig ist, würden Sie dann etwas dagegen haben?«
    »Dagegen, daß Sie sich selbständig machen? Nein. Aber ich hasse den Gedanken, und Struan’s wäre der Verlierer. Aber es wird nicht passieren, und falls, falls Sie wirklich

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