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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Vergangenheit.«
    Hiragas Augen weiteten sich. »Tatsächlich?«
    »Ja, Otami-sama.« Der Shoya war entzückt, daß der Köder angenommen worden war. »Seltsamerweise sind in geringer Entfernung von allen Toren geheime Posten von Ogama-Samurai, und von Zeit zu Zeit halten die feindlichen Hauptleute geheime Besprechungen ab.«
    Hiraga grunzte. »Eigenartig.«
    Der Shoya nickte, und als guter Fischer, der er war, zog er fest an. »Und, o ja, nicht, daß es für Sie vielleicht von Bedeutung sein könnte, aber meine Oberherren glauben, daß die beiden früher erwähnten Shishi Katsumata und der Shishi Takeda aus Choshu, in Kyōto entfliehen konnten und auf der Tokaidō reisen.«
    »Nach Edo?«
    »Das haben meine Herren mir gesagt. Natürlich ist diese Nachricht ohne Wert.« Der Shoya schlürfte etwas Saké und verbarg seine Freude über Hiragas verzweifelten Versuch, sein verzehrendes Interesse zu verbergen.
    »Alles, was mit den Shishi zu tun hat, könnte von Bedeutung sein.«
    »Ah, in dem Fall… obwohl es nicht weise ist, Gerüchte weiterzugeben«, sagte der Shoya, Verlegenheit vorschützend, und dachte, die Zeit sei reif, den Fisch an Land zu ziehen, »sie berichten, es gäbe in den Herbergen von Kyōto eine Geschichte darüber, daß eine dritte Person dem ersten Hinterhalt entkommen ist. Eine Frau, eine Samurai-Frau, geschickt in der Kunst der Shuriken… Was ist, Otami-sama?«
    »Nichts, nichts.« Hiraga rang um Fassung. Tausend Fragen schossen ihm durch den Kopf. Nur eine einzige weibliche Samurai in Katsumatas Schule hatte je diese Fertigkeit erworben. »Wie sagten Sie, Shoya? Eine Frau von Samurai-Abstammung entkam?«
    »Es ist nur ein Gerücht, Otami-sama. Nichts weiter als Narrheit. Saké?«
    »Danke. Gab es sonst noch etwas über diese Frau?«
    »Nein. Ein so albernes Gerücht ist kaum wert, daß man darüber berichtet.«
    »Vielleicht könnten Sie herausfinden, ob… ob an solchem Unsinn etwas Wahres ist. Das würde ich gern wissen. Bitte.«
    »In dem Fall… vielleicht kann ich per Brieftaube nachfragen«, sagte der Shoya, dem das große Zugeständnis des ›Bitte‹ nicht entgangen war, mit liebenswürdiger und einer Spur demütiger Stimme. »Die Gyokoyama fühlt sich geehrt, wenn sie Ihnen und Ihrer Familie irgendeinen Dienst erweisen kann.«
    »Danke.« Hiraga trank seinen Saké aus. Sumomo war mit Katsumata in Kyōto gewesen… Wo ist sie jetzt, warum ist sie nicht weitergereist nach Shimonoseki, wie ich es angeordnet hatte, was hat sie getan, wo ist sie jetzt, wenn sie entkommen ist?
    Er mußte sich Mühe geben, sich konzentrieren, und nahm ein Bündel Notizen heraus und begann zu erklären, wobei er teilweise wie ein Papagei wiederholte, was ›Taira‹ und ›Makfey‹ ihm stundenlang gesagt hatten. Der Shoya hörte aufmerksam zu, dankbar, daß seine Frau sie heimlich belauschte und alles niederschrieb.
    Als Hiraga fertig war mit seiner Leier über Anleihen, Finanz- und Bankgeschäfte – das meiste dessen, was man ihm gesagt hatte, verstand er nicht –, meinte der Shoya, beeindruckt von Hiragas Gedächtnis für das, was ihm so vollkommen fremd war: »Bemerkenswert Otami-sama.«
    »Noch eine wichtige Angelegenheit.« Hiraga holte tief Luft. »Makfay hat gesagt, daß die Gai-Jin eine Art Markt haben, Shoya, einen Aktienmarkt, wo die einzigen Güter, die gehandelt, also gekauft oder verkauft werden, kleine bedruckte Papiere namens Aktien oder Anteile sind, die irgendwie Geld darstellen, große Summen Geldes, und jede Aktie ist ein Teil einer Compagnie.«
    Er trank etwas Tee. Als er das Unverständnis des Shoya sah, atmete er wieder tief ein. »Sagen wir, Daimyo Ogama würde ganz Choshu, alles Land und alle Produkte des Landes, einer Compagnie geben, der Choshu-Compagnie, und bestimmen, daß die Compagnie aufgeteilt würde in zehntausend gleiche Teile, zehntausend Anteile, verstehen Sie?«
    »Ich… ich glaube ja, fahren Sie bitte fort.«
    »Dann beträgt das Aktienkapital einer Choshu-Compagnie zehntausend Anteile. Als nächstes bietet der Daimyo im Namen der Compagnie alle oder jede beliebige Zahl von Anteilen jedem an, der Geld hat. Für sein Geld bekommt der Mann oder die Frau dieses Stück Papier, auf dem steht, wie viele Anteile an der Choshu-Compagnie er oder sie gekauft hat. Diese Person besitzt dann diesen Teil der Compagnie und daher den gleichen Anteil an ihrem Reichtum. Das Geld, das sie und andere in die Compagnie einzahlen, wird dann deren Kapital. Ich glaube, dieser Makfey-Gai-Jin hat

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