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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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gesagt, daß das Geld umlaufen und den Reichtum der Compagnie vergrößern soll, um Gehälter zu bezahlen oder Land zu beanspruchen, oder Waffen oder Saatgut zu kaufen, oder Fischerboote zu verbessern, um alles zu bezahlen, was notwendig ist, um Choshu zu vergrößern und gedeihen zu lassen und den Wert der Choshu-Compagnie zu erhöhen.
    Makfey hat das erklärt… Er sagte, Shoya, daß auf jedem Markt die Preise wechseln, in Zeiten von Hungersnot oft täglich, nicht? Genauso ist es auf diesem täglichen Aktienmarkt mit Hunderten von verschiedenen Compagnien, Käufern und Verkäufern. Wenn die Ernte in Choshu groß ist, dann ist der Wert jedes Anteils an der Choshu-Compagnie hoch, wenn Hungersnot ist, dann ist er niedrig. Der Wert jedes Anteils verändert sich also. Verstehen Sie?«
    »Ich glaube schon«, sagte der Shoya langsam, der in Wirklichkeit sehr gut verstand und dem viele weitere Fragen durch den Kopf schwirrten.
    »Gut.« Hiraga war müde, aber fasziniert von diesen neuen Ideen, obwohl sie ihn manchmal verwirrten. Nie, niemals hatte er auf einem Markt oder in einem Gasthaus gehandelt, nur immer bezahlt, was verlangt wurde. Nie in seinem Leben hatte er über den Preis von irgend etwas oder die Höhe einer Rechnung diskutiert – bis er Ronin geworden war. Rechnungen wurden, wenn man Samurai war, immer an denjenigen geschickt, der ein Gehalt erhielt, und wenn man nicht verheiratet war, war das normalerweise die Mutter. Einkaufen und der Umgang mit Geld waren die Angelegenheit der Frauen, niemals der Männer.
    Man aß, was sie – Mutter, Tante, Großmutter, Schwester oder Ehefrau – von diesem Gehalt kaufte, und auf dieselbe Weise kleidete oder bewaffnete man sich. Ohne Gehalt verhungerte man mitsamt seiner Familie, oder man wurde Ronin, oder man gab freiwillig seine Stellung als Samurai auf und wurde Bauer, Arbeiter oder, was wesentlich schlimmer war, Kaufmann. »Shoya«, sagte er stirnrunzelnd. »Die Preise auf einem Nahrungs- oder Fischmarkt wechseln. Aber wer entscheidet über die Preise?«
    Die Zunft der Fischer oder Bauern, hätte der Shoya sagen können, oder eher die Kaufleute, denen die Produkte wirklich gehören, weil sie ihnen Geld geliehen haben, um Netze oder Saatgut zu kaufen. Aber er war viel zu vorsichtig; er brauchte den größten Teil seiner Energie, um angesichts so vieler unbezahlbarer Informationen, so unvollständig sie auch sein mochten, äußerlich ruhig zu bleiben. »Wenn es viele Fische gibt, sind sie billiger, als wenn es nur wenige gibt. Das hängt vom Fang ab.«
    Hiraga nickte. Offensichtlich wich der Shoya aus, verbarg die Wahrheit oder verdrehte sie. Doch das ist nur normal bei Kaufleuten und Shroffs, dachte er und beschloß plötzlich, das letzte Stück der Compagnie-Geschichte für später aufzubewahren, das ihn aus einem ihm selbst unerklärlichen Grund mehr faszinierte als das übrige: Wenn man derjenige war, der die Compagnie bildete, so entschied man selbst, wie viele Anteile man sich selbst vorbehielt, ohne Bezahlung, und wenn die Zahl einundfünfzig oder mehr von jeweils hundert betrug, dann behielt man die Macht über die Compagnie.
    Sein Kopf platzte beinahe, als er das plötzlich begriff: Ohne Unkosten wurde man der Shōgun der Compagnie, und je größer die Compagnie, desto größer der Shōgun… ohne Unkosten!
    Wenn sonno-joi Tatsache ist, dachte er, schwach vor Erregung, dann werden wir – der Rat der Samurai – dem Kaiser empfehlen, daß nur unser Rat eine Compagnie bilden darf, und dann kontrollieren wir endlich all die Parasiten, die Kaufleute und Geldverleiher!
    »Otami-sama«, sagte der Shoya gerade, der keine Veränderung an Hiraga bemerkt hatte, weil sein eigener Kopf von den großartigen Informationen schwirrte, die er gesammelt hatte, »meine Oberherren werden sehr dankbar sein, und ich bin es auch. Wenn es uns gelungen ist, all Ihre brillanten Gedanken und Ideen zu sortieren, könnte ich dann vielleicht eine Gelegenheit bekommen, ein paar unbedeutende Fragen zu stellen?«
    »Gewiß«, sagte Hiraga, jubelnd über die rosige Zukunft. Je mehr Fragen, desto besser. »Vielleicht dann, wenn Sie mehr über Ogama und Yoshi oder die Shishi, oder diese Frau hören?«
    »Ich werde mein Bestes tun«, sagte der Shoya, der wußte, daß dies ein Handel war. Dann fiel ihm ein fehlendes, wesentliches Stück des Puzzles ein. »Bitte, darf ich fragen, was ist diese Compagnie? Was ist sie, wie sieht sie aus?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Hiraga, gleichermaßen

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