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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Reich. Es gehört wieder mir, dachte er stolz. Vielleicht wird Tess jetzt ihre Meinung ändern – sie ist nicht dumm, und ich habe gute Arbeit geleistet.
    Vargas erwartete ihn.
    »Abend, Vargas, Zeit zum Abschließen?«
    »Ja, Senhor, aber vorher, Verzeihung, diese Briefe kamen mit der gestrigen Post und sind irgendwie in meinen Eingangskorb geraten.«
    Beide Briefe waren an ihn adressiert und trugen die Aufschrift ›Persönlich‹ und ›Vertraulich‹. Der erste wies Tess Struans Handschrift auf. Der andere war von Maureen Ross, seiner einstigen Verlobten. Sein Unbehagen verdoppelte sich. »Danke«, sagte er. Obwohl er eigentlich warten wollte, brachte er das nicht fertig, sondern riß Tess’ Brief auf. Hiermit teile ich ihnen förmlich mit, daß Mr. Albert MacStruan am 17. mit dem Dampfer Wayfong aus Shanghai eintrifft. Bitte machen Sie ihn mit allen japanischen Operationen vertraut. Falls Sie meinen vorherigen Briefen nicht entsprochen haben, übernimmt er Ende Dezember die Kontrolle.
    Seine Entlassung aus dem Noble House, nun, da sie Tatsache war, ärgerte sie ihn nicht so, wie er erwartet hatte. Eigentlich war er erleichtert. Seltsam, noch vor ein paar Augenblicken dachte ich, es sei meine…
    Er blickte zu Vargas auf, der ihn beobachtete. »Was noch, Vargas?« Er faltete den Brief zusammen und legte ihn mit dem anderen auf seinen Schreibtisch.
    »Mrs. Angélique ist im Büro des Tai-Pan. Sie fragt, ob Sie für einen Augenblick zu ihr kommen könnten.«
    »Was gibt es denn nun schon wieder?«
    »Nichts, wovon ich wüßte, Senhor, der Abend war friedlich. Von Ihrer Nemi kam eine Nachricht, sie fragte an, ob Sie später kommen würden. Und noch eine kleine Sache, Captain Strongbow fragte nach dem Befehl zum Auslaufen. Soll er mit der Abendtide segeln?«
    »Ja, ich denke schon. Lassen Sie Nemi ausrichten: Vielleicht.«
    »Sofort, Senhor. Es ist also entschieden? Die Überreste des Tai-Pan fahren mit der Cloud? Und natürlich die Senhora?«
    »Entweder mit dem Clipper oder mit dem Postdampfer, eins von beiden«, sagte er, durchquerte den Korridor, klopfte an und trat ein.
    Sie hatte sich in Malcolms Lehnstuhl zusammengerollt, den Jamie inzwischen als ihren betrachtete, und las beim Licht der Öllampe den Guardian. »Hallo, Jamie.«
    »Abend. Ich habe beschlossen, mit Ihnen und dem Postdampfer zu fahren«, sagte er unverblümt, obwohl es nicht so klingen sollte. »Es ist meine Aufgabe, Tess Struan alles zu erklären.« Nachdem er das ausgesprochen hatte, fühlte er sich wohler. »Es ist meine Aufgabe, und ich glaube, Mal… ich glaube, er würde wollen, daß ich das tue, es könnte Ihnen manches ersparen.«
    »Ja«, sagte sie mit ihrem liebreizenden Lächeln, »ich bin sicher, er würde es wollen. Machen Sie die Tür zu, Jamie, und nehmen Sie einen Augenblick Platz.« Nachdem er das getan hatte, senkte sie die Stimme und berichtete ihm von Hoags Plan. »Können Sie den Kutter mit uns morgen abend nach Kanagawa bringen?«
    Er starrte sie an, völlig überrumpelt. »Sie sind verrückt. Dieser Plan ist verrückt.«
    »Nein, ganz und gar nicht. Dr. Hoag meint…«
    »Er spinnt ebenfalls – Sie würden damit nie durchkommen.«
    »Warum?« fragte sie ruhig.
    »Aus fünfzig Gründen«, sagte er. »Aus so vielen Gründen, daß ich gar keinen davon erwähnen werde. Die ganze Idee ist haarsträubend, wahnsinnig. Willie wird Sie in Eisen legen lassen.«
    »Mr. Skye sagt, es gäbe kein Gesetz gegen das, was wir vorhaben. Die Bestattung wäre ganz legal, sagt er.«
    »Ach, das sagt der verdammte Mr. Allwissend, ja? Und was wird Skye sonst noch tun?« fragte er. »Seinen Kragen rumdrehen und den verdammten Gottesdienst abhalten?«
    »Mr. Skye glaubt, wir könnten Reverend Tweet überreden, das zu übernehmen«, sagte sie, als sei er ein Kind, das einen Wutanfall hat.
    Jamie warf die Hände in die Luft. »Sie sind alle beide verrückt, und Hoag hat völlig den Verstand verloren, so etwas vorzuschlagen. Wir fahren mit dem Postdampfer, Sie, ich und er.« Er stapfte zur Tür.
    »Jamie, können Sie den Kutter allein bedienen, oder brauchen wir eine Crew?« Er drehte sich um und sah sie an. Sie lächelte, entschlossen, aber liebreizend. »Würden wir eine Crew brauchen?«
    »Mindestens zwei Mann. Mindestens einen Bootsmann und einen Maschinisten.«
    »Danke. Wenn Sie nicht helfen wollen – haben Sie was dagegen, daß ich den Bootsmann frage?«
    »Allerdings habe ich was dagegen. Anscheinend kann ich mich Ihnen nicht verständlich

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