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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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politischen Flüchtling betrachten?«
    »Um Gottes willen! Haben Sie den Verstand verloren? Wir verlangen Reparationen und die Herausgabe der Mörder unserer Landsleute, wie zum Teufel können wir uns da weigern, ihnen einen ihrer Landsleute auszuliefern, der des Mordes an einem ihrer Herrscher bezichtigt wird und wahrscheinlich auch schuldig ist? Yoshi hat ihm einen fairen Prozeß versprochen.«
    »Er ist ein toter Mann, das ist der ganze Prozeß, den er bekommen wird.«
    »Wenn er schuldig ist, verdient er auch nichts anderes.« Er hatte seinen Zorn beherrscht, weil Tyrer heute gute Arbeit geleistet hatte, und natürlich hatte er die wachsende Freundschaft zwischen den beiden bemerkt, die sich zu seinem Vorteil auswirkte. »Phillip, ich weiß, daß er überaus wertvoll war, aber er muß ihnen ausgeliefert werden – nachdem ich ihn gesehen habe. Ich habe ihn am Anfang gewarnt und ihm gesagt, er werde gehen müssen, wenn sie ihn haben wollten. Nun vergessen Sie Nakama, und sorgen Sie dafür, daß Sie soviel wie möglich über Babcotts Patienten in Erfahrung bringen. Wenn wir Glück haben, ist es der taikō.«
    Er ging voran in den Vorhof, wo Yoshi gerade aufsaß. Babcott wartete neben einem Pferd, das Pallidar ihm ausgeliehen hatte, und einem weiteren für Tyrer. Auf Yoshis Befehl hin entfernten sich die Träger von den Stangen, an denen die Bündel hingen. Dann winkte er Tyrer, der ihm zuhörte, sich verneigte und zurückkam.
    »Er sagt, Sie könnten… eh, Sie könnten das Geld zählen, wann es Ihnen beliebt, Sir William. Bitte geben Sie ihm morgen eine Quittung. Dieser Mann«, er wies auf Abeh, »wird morgen kommen, um Nakama zu holen.«
    »Danken Sie ihm, und sagen Sie ihm, es werde so geschehen, wie er es wünscht.«
    Tyrer gehorchte. Yoshi winkte Abeh zum Abmarsch. »Ikimasho!« Sie trabten davon, die Träger und der Stallknecht folgen ihnen.
    »Alles in Ordnung, George?«
    »Ja, danke, Sir William.«
    »Nun, dann brechen Sie auf. Phillip, Sie haben heute gute Arbeit geleistet. Noch ein paar solcher Konferenzen, und ich empfehle Ihre Beförderung zum amtlichen Dolmetscher.«
    »Danke, Sir. Darf ich dabei sein, wenn Sie mit Nakama sprechen?«
    Er hatte fast die Beherrschung verloren. »Wie zum Teufel soll das möglich sein, da Sie doch mit George nach Edo gehen? Benutzen Sie Ihr Gehirn! George, geben Sie ihm ein Brechmittel, der arme Kerl hat den Verstand verloren!«
    Babcott sagte: »Ich brauche Phillip eigentlich nicht. Ich dachte, es könne wichtig für ihn sein, diese ›namenlose‹ Person zu treffen.«
    »Sie hatten ganz recht, dieses Treffen könnte sehr wichtig sein – Nakama oder Hiraga, wie immer er heißen mag, ist es nicht. Phillip, haben Sie das inzwischen begriffen?«
    »Ja, Sir, Verzeihung, Sir.«
    Babcott beugte sich näher zu ihnen. »Es wäre vielleicht eine gute Idee, Nakama erst auszuliefern, wenn wir zurück sind, für alle Fälle.«
    Sir William hatte zu ihm aufgeschaut, und in seinen Gedanken nahm die medizinische Konsultation eine neue Bedeutung an. »Sie meinen, die könnten versuchen, Sie festzuhalten? Als Geisel? Sie beide?«
    Babcott zuckte die Achseln. »Nakama ist wichtig für ihn. Kann nicht schaden, wenn man vorsichtig ist, nicht wahr?«
    Sir William runzelte die Stirn. »Ich erwarte Sie morgen zurück.« Er hatte gewartet, bis sie außer Sicht waren, und kehrte dann in den Konferenzraum zurück.
    Sofort war der Admiral explodiert: »In meinem ganzen Leben habe ich noch keinen solchen Unsinn gehört! Wir sollen ihnen eine Marine aufbauen? Haben Sie den Verstand verloren?«
    »Die Entscheidung obliegt nicht uns, mein lieber Admiral«, hatte er ruhig gesagt, »sondern dem Parlament.«
    »Oder, was viel wahrscheinlicher ist, Kaiser Napoleon«, hatte Seratard scharf eingeworfen.
    »Das bezweifle ich, mein Herr«, sagte Ketterer, dessen Gesicht blaurot angelaufen war. »Ausländische Marineangelegenheiten liegen in der Zuständigkeit der Royal Navy, und irgendwelche französischen Einmischungen in britische Einflußbereiche werden scharf geahndet.«
    »Ganz recht«, sagte Sir William laut und übertönte damit beide, denn Seratards Gesicht war ebenso rot geworden wie das des Admirals, und er wollte heftig widersprechen. »Auf jeden Fall wäre es eine politische Entscheidung. Für London und Paris.«
    »Zum Teufel mit der Politik«, sagte der Admiral, dessen Doppelkinn vor Wut zitterte. »Ein Dutzend unserer besten Kriegsschiffe in den Händen dieser Taugenichtse, wo man doch sieht,

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