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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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verdammte Mister Nakama zurückkommt, und dann bittet ihr ihn – bittet ihn freundlich, mit euch zu Sir William zu kommen, aber sorgt bloß dafür, daß der Kerl mitkommt. Du da«, fuhr er fort und stieß mit einem Finger Akimoto vor die Brust, »du kommst mit für den Fall, daß der Gesandte dich will.« Akimoto protestierte laut auf japanisch, während er mit ihm ging, und sagte dann immer wieder auf englisch: »Nakama nicht verstehen.«
    Als Hiraga sich erholt hatte, glitt er aus dem Hauseingang, sprang über einen Zaun und eilte zurück zum Rand des Niemandslands, wo er sich in einer Türöffnung versteckte. Noch war es zu gefährlich, zum Brunnen zu laufen, es war noch zu hell, die drei Aasgeier waren noch in der Nähe. Der Gang mußte geheim bleiben.
    Wer hat uns verraten? Keine Zeit, jetzt darüber nachzudenken. Er duckte sich tiefer, als einer der Aasgeier näher kam, vor sich hin fluchend, weil er so wenig gefunden hatte, einen schmierigen Sack in einer Hand. Alle drei waren klapperdürr und schmutzig. Einer kam nahe an der Tür vorbei, bemerkte ihn aber nicht. In einer halben Stunde würde es dunkel sein, er brauchte nur zu warten. Plötzlich tauchte vor ihm ein Schatten auf.
    »Dachtest du, ich hätte dich nicht gesehen? Was machst du da?« sagte der Aasgeier mit rauher, drohender Stimme.
    Langsam richtete Hiraga sich auf. Seine Hand umklammerte die kleine Pistole in seiner Tasche. Dann sah er das Messer in der klauenähnlichen Faust, die zustieß. Aber Hiraga war schneller, packte die Hand und stieß sie gegen den Hals des Mannes. Er quietschte wie ein angestochenes Schwein und ging zu Boden. Sofort machten die beiden anderen kehrt und kamen gelaufen.
    Dann blieben sie abrupt stehen. Hiraga war jetzt aus der Tür getreten, die Pistole in einer Hand, das Messer in der anderen. Unter ihm wand sich im Schmutz der Aasgeier und rang nach Luft. Die beiden anderen zogen Messer und griffen an. Hiraga zögerte nicht, sondern sprang auf den einen Mann zu; dieser wich zur Seite und gab ihm so die Öffnung, die er brauchte. Rasch schlüpfte er hindurch und rannte in Richtung Drunk Town. Er wollte keine Zeit mit Kämpfen verschwenden. Nach wenigen Augenblicken hatte er eine Seitenstraße erreicht, aber in der Eile hatte er seinen Hut verloren. Er schaute sich um und sah, wie einer der Aasgeier ihn mit einem Schrei aufhob. Binnen Sekunden hatte der andere ihn auch umklammert, und verbissen begannen sie um seinen Besitz zu kämpfen.
    Keuchend machte Hiraga sich davon. Sei geduldig. Wenn sie weg sind, kannst du zum Brunnen gehen. Du darfst den Geheimgang nicht verraten, er ist wesentlich für den Angriff. Sei geduldig. Kauf dir einen Hut oder eine Kappe. Was ist schiefgegangen?
    »Nun, wo zum Teufel ist er geblieben?«
    »Kann nicht weit sein, Sir William«, sagte Pallidar. »Ich habe Männer an beiden Toren und an der Brücke zur Yoshiwara. Vermutlich ist er in einer der Herbergen. Nur eine Frage der Zeit, bis er auftaucht. Wollen Sie ihn in Eisen?«
    »Nein, nur hier, unbewaffnet, unter Bewachung.«
    »Was ist mit diesem Burschen?«
    Akimoto saß da, den Rücken an der Wand. Ein Soldat stand neben ihm. Er war bereits durchsucht worden.
    »Das werde ich entscheiden, wenn ich mit ihm gesprochen habe. Oh, André, kommen Sie herein. Wache, Sie brauchen nicht zu warten, ich diniere in der russischen Gesandtschaft, wenn Sie Nakama haben, können Sie mich jederzeit holen.« Pallidar salutierte und ging hinaus. »André, tut mir leid, daß ich Sie störe, aber wir können Nakama nicht finden. Da Phillip nicht hier ist, könnten Sie diesen Burschen da bitte fragen, wo er ist?«
    Er sah zu, wie André Akimoto zu befragen begann, versuchte, seine Gereiztheit zu beherrschen, und wünschte, Phillip Tyrer wäre hier und nicht bei Babcott. Hoffentlich geht das gut. Verdammt, wenn Nakama nicht gefaßt wird, wird Yoshi tatsächlich böse sein, und das zu Recht.
    »Er sagt, er weiß es nicht«, sagte André, der seinen Mantel nicht abgelegt hatte. In Sir Williams Büro war es immer eisig, und selbst an den kältesten Tagen brannte sein Kohlenfeuer nur dürftig. »Er scheint etwas beschränkt zu sein, murmelt Nakama Wer, Nakama könnte überall sein, in der Yoshiwara, vielleicht in Kanagawa.«
    »Wie?« Sir William war schockiert. »Er soll die Niederlassung doch nicht ohne meine ausdrückliche Zustimmung verlassen. Fragen Sie ihn… fragen Sie ihn, wann Nakama fortgegangen ist.«
    »Er sagt, er weiß es nicht, er kennt Nakama nicht,

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