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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ohnehin schon genug Schwierigkeiten.«
    »In Ordnung, aber er ist so… macht nichts. Was ist mit diesem Nakama? Erstaunlich. Ich glaube, Sie hatten Glück, nicht meuchlings von ihm ermordet zu werden, Sie sind deren Feind Nummer eins. Was ist nur in Sie gefahren, ein solches Risiko einzugehen?«
    »Er war nicht bewaffnet, und er half Phillip mit seinem Japanisch«, sagte Sir William. Seines Wissens waren nur vier Personen, Tyrer, McFay, Babcott und er selbst, darüber unterrichtet, daß der Mann Englisch sprechen konnte, und es gab keinen Grund, dieses Geheimnis weiterzugeben. »Er wurde gut überwacht«, fügte er sachlich hinzu, obwohl ihn ein neuer Stich durchzuckte, als er an die Gefahr dachte, in der sie geschwebt hatten.
    »Was werden Sie mit ihm machen?«
    »Was ich Yoshi gesagt habe.«
    Sie alle waren über Yoshis Enthüllungen schockiert gewesen – Sir William fast so sehr wie Tyrer –, vor allem darüber, daß Nakama wegen des Mordes an Utani gesucht wurde, einem der Ältesten. Sofort hatte er gesagt: »Phillip, teilen Sie Herrn Yoshi mit, sobald ich nach Yokohama zurückkomme, werde ich eine formelle Untersuchung einleiten, und wenn die Tatsachen so sind, wie er sagt, werde ich ihn sofort den Behörden übergeben. Phillip!«
    Aber Tyrer, sprachlos und ungläubig, starrte Yoshi ausdruckslos an. André erholte sich rasch und übersetzte für ihn. Als Yoshi ihn anfuhr, zuckte er zusammen.
    »Eh… eh… Herr Yoshi sagt: Sie bezweifeln meine Worte?«
    »Sagen Sie: Keineswegs, Herr Yoshi.« Sir William sprach mit beherrschter Stimme, denn er hatte gesehen, wie sich Yoshis Augen verengten. »So, wie Sie Ihre Gesetze oder Bräuche haben, beispielsweise diesen Daimyo Sanjiro nicht dazu zwingen können, Ihnen zu gehorchen, so muß ich unsere Gesetze befolgen, die, wie der Vertrag eindeutig festlegt, in Yokohama herrschen.«
    »Sir William, er sagt: Ach ja, die Verträge. In diesem neuen Geist der Freundschaft ist er bereit, Ihnen… Ihnen die Pflicht zu überlassen, den… den Mörder auszuliefern. Er wird morgen Männer schicken, die ihn in Gewahrsam nehmen. Über den Vertrag, Sir, sagt er, daß einige Veränderungen notwendig sind. Wir können sie in zwanzig Tagen diskutieren.«
    Leise sagte Tyrer: »Entschuldigen Sie, Sir William, was Nakama betrifft, dürfte ich vorschlagen, daß…«
    »Nein, Phillip, Sie dürfen nicht. André, sagen Sie ihm folgendes: Wir würden uns geehrt fühlen, jederzeit über Angelegenheiten zu diskutieren, die unsere beiderseitigen Interessen betreffen.« Er hatte seine Worte sehr sorgfältig gewählt und seufzte erleichtert, als die Antwort kam: »Herr Yoshi dankt Ihnen und sagt: Wir treffen uns in zwanzig Tagen, wenn nicht früher, und jetzt werde ich mit Dr. Babcott nach Edo zurückkehren.«
    Als die üblichen Höflichkeiten und Verbeugungen ausgetauscht waren und Yoshi den Raum verlassen hatte, sagte Seratard: »William, ich glaube, daß Sie sich geschickt aus der Schlinge gezogen haben. Meinen Glückwunsch.«
    »Was die Marine betrifft…«, begann der Admiral hitzig.
    »Lassen Sie mich zuerst Babcott und Tyrer auf den Weg bringen«, sagte Sir William. »Kommen Sie mit, Phillip!« Als er mit ihm draußen war, zischte er: »Was zum Teufel ist mit Ihnen los?«
    »Nichts, Sir.«
    »Warum machen Sie dann so ein langes Gesicht? Warum vergessen Sie, daß Sie nur dolmetschen sollen, nicht Vorschläge machen?«
    »Tut mir leid, Sir, aber was Nakama betrifft, Sir…«
    »Ich weiß, daß es um ihn geht, um Himmels willen, Sie haben praktisch über den ganzen Konferenztisch hinweg gestöhnt. Glauben Sie, unser gerissener Gast hätte das nicht gemerkt! Verdammt, Ihr Job ist es, zu übersetzen, was gesagt wird, und dabei keine Miene zu verziehen, fertig. Das ist das zweite verdammte Mal, daß ich Sie warnen mußte!«
    »Tut mir leid, Sir, es ist nur, daß Nakama wichtig ist, und…«
    »Sie meinen Hiraga oder welchen Namen auch immer er gerade benutzt? Herrgott, Phillip, er wird des Mordes beschuldigt. Ich gebe zu, daß er eine reiche Informationsquelle ist, aber ein gesetzloser Renegat? Allmächtiger! Wir haben Glück gehabt, daß er uns nicht in unseren Betten umgebracht hat, wenn man bedenkt, daß er einen Passierschein für die Gesandtschaft und unsere Quartiere hat!«
    »Was haben Sie vor, Sir?«
    »Verdammt, was ich gesagt habe. Die Sache untersuchen, und wenn es stimmt, was ich annehme, sind wir bei unserer Ehre dazu verpflichtet, ihn auszuliefern.«
    »Könnten Sie ihn nicht als

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