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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Stru’n?« Eeee, dachte sie blitzschnell, das muß Nemi schleunigst erfahren. Sie muß sich darauf vorbereiten, sich im großen Struan-Haus dieser Dame vorzustellen, sich vor ihr zu verneigen und sie willkommen zu heißen und ihr zu versichern, daß sie sich kundig um Jami-san gekümmert hat, als sie sein Bett teilte – gute Beziehungen zwischen nee-go-san – zweite Dame, Gemahlin – und oku-san zu haben – Ehefrau – sind sehr wichtig, weil die Ehefrau alle Rechnungen bezahlt. Und dann muß sie sie zu einem Gegenbesuch in das Jami-Haus in den Gärten der Herberge ›Zur üppigen Freude‹ einladen.
    Eeee, das wäre großartig, dann könnten wir sie uns alle genau ansehen. Sie fuhr fort: »Furansu-sama, es gibt ein Gerücht, die Gai-Jin hätten heute abend einen Japaner ins Gefängnis gesteckt.«
    »Was? Davon ich nicht weiß. Vielleicht später herausfinden. Nicht wichtig. Nun wegen Hinodeh.«
    Sie unterbrach ihn fröhlich: »Hinodeh hat mich vorhin gefragt, ob Sie ihr heute abend die Ehre erweisen. Sie wird so erfreut sein, daß Sie hier sind – sie schätzt Sie sehr.«
    André spürte eine Enge in der Brust. Jetzt, da er Raiko in der Hand hatte, würde er sie bitten, nein, ihr sagen, sie solle Hinodeh veranlassen, auf die Bedingung mit dem Licht zu verzichten. Plötzlich hatte er Angst davor.
    »Ja?«
    »Nichts«, murmelte er. »Ich gehe Hinodeh.«
    Nachdem er fort war, trank sie etwas Brandy, um ihre Nerven zu beruhigen, kaute ein paar aromatische Teeblätter, um den Geruch zu vertreiben, und ging dann besorgt zu den Shishi. Sie verriet ihnen einen Teil von Andrés Informationen, nämlich, daß Yoshi nach Hiraga verlangte und daß seine Männer morgen kommen würden, um ihn festzunehmen. »Tut mir leid, es wäre am besten, wenn Sie heute abend fortgingen, so viel sicherer für Sie«, sagte sie mit vor Angst belegter Stimme. »Katsumata-sama, dieser Kunde schwor, daß Wachleute und Gai-Jin-Soldaten jeden Augenblick kommen müssen, um alles zu durchsuchen.«
    Die drei Männer schwiegen. Als er von Yoshis geheimen Verhandlungen mit den Gai-Jin erfuhr, war Katsumata entschlossener denn je, Schwierigkeiten zwischen ihnen zu stiften. »Danke, Sie waren sehr hilfreich, Raiko-san. Vielleicht gehen wir, vielleicht müssen wir bleiben, in beiden Fällen werden Sie gut belohnt werden.«
    »Ich glaube wirklich, es wäre besser zu gehen, und…«
    Mit schneidender Stimme unterbrach Katsumata sie: »Sie werden auf jeden Fall gut belohnt. Inzwischen werden wir besprechen, wie man Sie am besten beschützt.«
    Sie wollte nicht gehen, doch sie verneigte sich, dankte ihm und trat in die Nacht hinaus. In sicherer Entfernung verfluchte sie ihn und André und überlegte gleichzeitig, wer ein vertrauenswürdiger Bote sein würde, um Andrés geheime Informationen schnellstens Meikin zu überbringen.
    »Zündet die Lampen an«, befahl Katsumata. Die meisten waren erloschen, als Raiko die Tür öffnete und Wind in den Raum wehte. Nachdem die Tür wieder geschlossen war, ging nur noch ein schwacher Luftzug. »Hör zu«, sagte er so leise, daß es von draußen niemand hören konnte. »Hiraga, ich werde weitere Männer holen und in drei Tagen wiederkommen. Du versteckst dich hier, das ist sicherer, als mit mir zu gehen, benutze eine neue Verkleidung und verbirgst dich im Tunnel. Wenn du schlau bist, wirst du nicht in Gefahr geraten.«
    »Ja, Sensei.«
    »In drei Tagen vernichten wir Yokohama, versenken das Schiff, töten so viele Gai-Jin wie möglich und fliehen. Ich werde Bakufu-Uniformen mitbringen. Takeda, hilf Hiraga mit den Brandsätzen. Sie müssen fertig sein, wenn ich zurückkomme.«
    »Besser, wenn ich mit dir gehe, Sensei«, flüsterte er. »Ich kann dir den Rücken freihalten, falls du gesehen oder aufgehalten wirst.«
    »Nein. Du bleibst bei Hiraga.« Katsumata wollte nicht behindert werden und fühlte sich innerhalb des Yoshiwara-Zaunes unwohl. »Ich werde gehen, sobald die Schranken offen sind.«
    »Das ist der beste Plan. Sonno-joi«, sagte Hiraga.
    Ihm war schwindlig, und der Gedanke, daß Yoshis Männer oder Wachtruppen morgen kommen und ihn verhaften würden, entsetzte ihn – unvermeidlich jetzt, da Yoshi persönlich hinter ihm her war. Er wußte auch, daß der Sensei recht hatte: Die ummauerte Niederlassung und die eingezäunte Yoshiwara waren Fallen.
    Gleichzeitig aber war er wunderbar erleichtert, jetzt, da sein Ende unausweichlich war, gab es keinen Grund mehr, sich nicht mit vollem Herzen in den Angriff zu

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