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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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stürzen.
    Drei Tage sind ein ganzes Leben. Wenn Katsumata fort ist, wer weiß, was geschehen wird? Auf jeden Fall wird man mich nicht lebend fangen.
    »Mein Gott, Jamie, sehen Sie, da!« flüsterte Dimitri.
    Jamie blickte zur Tür, und gleichzeitig wandten sich die Köpfe der zwanzig anderen Gäste, die im Empfangssaal der russischen Gesandtschaft herumstanden, um. Die Gespräche verstummten. Am Arm von Sir William kam Angélique herein. Sie trug ein langärmliges, schlichtes schwarzes Kleid, das die Blässe, aber auch den zarten Schimmer ihrer Haut vorteilhaft hervorhob und ihren schlanken Hals betonte. Der perfekte Schnitt unterstrich zurückhaltend ihre schmale Taille und ihren üppigen Busen. Ihr Haar war hochgesteckt. Außer einer dünnen goldenen Halskette und einem Ehering trug sie keinen Schmuck – es war Malcolms Siegelring, den sie hatte enger machen lassen.
    »Sie ist wunderschön.«
    »Ja«, sagte Jamie. Dann spürte er eine neue Bewegung und sah sich um. Von der anderen Seite des Raumes aus lächelte Maureen ihm zu, umgeben von Männern, darunter auch Pallidar. Er erwiderte das Lächeln, erfreut über das, was er sah, noch immer verblüfft von ihrer Ankunft und ihrem Mut, eine so große Reise allein zu unternehmen. Was zum Teufel soll ich nur machen?
    »Unglaublich, das mit Hongkong und Malcolms Bestattung, nicht wahr?«
    »Sie haben recht, Dimitri. Ich hätte gewettet, daß Tess das niemals tun würde.« Worauf ist sie aus, fragte er sich wieder, und was steht in ihrem Brief an Angélique? Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sie zu fragen, und ihrem Aussehen ließ sich nichts entnehmen. Sein eigener Brief war aufschlußreich gewesen.
    Lieber Jamie,
Mr. Gornt hat mir in Einzelheiten berichtet, welch guter Freund Sie meinem Sohn waren. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen. Aber ich kann Ihnen noch immer nicht vergeben, daß Sie nicht meinen Wünschen – der Firmenpolitik – entsprochen, meinen Sohn nicht zu seiner Pflicht zurückgeführt und ihn nicht überzeugt haben, seine Werbung um diese Frau aufzugeben oder zumindest, sie auf das richtige Maß zurückzustutzen und hierher zurückzukommen; ich kann Ihnen nicht verzeihen, daß Sie ihn in seiner Torheit unterstützt und ermutigt haben, vor allem, da ich ausführlich auf seine Minderjährigkeit und darauf hingewiesen habe, daß er zwar dem Namen nach Tai-Pan war, diese Macht jedoch bis zu seiner förmlichen Ernennung nicht ausübte, was ich zu meinem Bedauern zeitweilig zu tun hatte.
    Von Mr. Gornt höre ich, daß Sie die Absicht haben, eine eigene Firma zu gründen. Ich wünsche Ihnen Glück und danke Ihnen für viele Jahre treuer Dienste. In geschäftlichen Angelegenheiten wird Struan’s Ihnen gegenüber niemals feindselig sein. Ich lege einen Sichtwechsel über fünftausend Guineas bei. Bitte übermitteln Sie Ihrer Verlobten meine besten Wünsche. Es hat mich gefreut, sie kennenzulernen. Tess Struan.
    Er strahlte beim Gedanken an all das Geld. Das machte seine Firma möglich, gab ihm die Zeit, die er brauchte, und gestattete ihm auch die weitere Zusammenarbeit mit dem Shoya, obwohl er nicht wußte, ob diese ohne Nakama/Hiraga gedeihlich sein würde. »Was sagten Sie, Dimitri?«
    »Sie haben allen Grund, zufrieden zu sein. Ihre Maureen ist fabelhaft.«
    »Oh! Ja. Ja, das ist sie.«
    »Was ist mit Nemi?« fragte Dimitri.
    Jamies Lächeln schwand, sein Unbehagen kehrte zurück, und er wandte der Tür den Rücken. »Ein verflixtes Problem, Dimitri. Ich bin heute abend mit ihr verabredet.«
    »Himmel, im Struan-Building?«
    »Nein, Gott sei Dank. In unserem… in ihrem Haus.«
    »Himmel, da haben Sie aber Glück gehabt. Gehen Sie hin?«
    »Ja, warum nicht? Allmächtiger, ich weiß nicht… Als Maureen da einfach so aus dem Nichts auftauchte… nicht, daß ich sie nicht mögen würde, aber ich bin immer noch in einem Schockzustand.«
    »Hören Sie, wir sind alte Kumpane und können offen miteinander reden. Wenn Sie… wenn Sie sich entschließen, mit Nemi aufzuhören, sie in Pension zu schicken, sie eines Tages aufzugeben, was auch immer, dürfte ich Sie dann bitten, es mich wissen zu lassen? Sie ist ein nettes Mädchen, amüsant, und sie spricht unsere Sprache gut genug.«
    »In Ordnung, aber…« Gelächter der Männer rings um Maureen lenkte ihre Aufmerksamkeit dorthin. Und dann auf Angélique. »Hinreißend, nicht?« sagte Jamie. »Angélique, meine ich.«
    Angélique und Sir William warteten darauf, daß Sergejew sich ihnen anschloß. Kleid und

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