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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Aufgaben zu beachten.
    Hinein ins Büro das Tai-Pan. Gornt stand am Fenster und blickte auf die Bucht hinaus. Chen wartete anklagend. »Guten Morgen, Edward.«
    Er drehte sich um und lächelte ein Willkommen. »Morgen, Ma’am.«
    »Kann ich Kaffee oder Champagner kommen lassen?«
    »Nichts, danke, ich habe bereits gefrühstückt. Ich wollte nur von Hongkong und Ihrer Einkaufsliste berichten. Hoffentlich störe ich Sie nicht.«
    »Danke. Chen, warte draußen, heya.«
    In dem Moment, da sie allein waren, sagte sie leise: »Das ist jetzt Alberts Büro, ich kann es benutzen, während er mit Vargas im Kontor ist, also haben wir vielleicht nicht viel Zeit – es ist sehr schwer, einen Ort zu finden, wo man vertraulich reden kann. Setzen wir uns dorthin, Edward«, sagte sie und zeigte in die Fensternische. »Nur Passanten können uns sehen, aber das macht nichts, Sie waren Malcolms Freund. Bitte, schnell, was ist passiert?«
    »Darf ich zuerst sagen, wie wundervoll Sie aussehen?«
    »Danke.« Ihre Besorgnis war jetzt unverkennbar. »Bitte?«
    »Ich glaube, es ist sehr gut gegangen«, sagte er ebenso leise. »Tess wäre eine fabelhafte Pokerspielerin, Angélique, darum bin ich mir nicht ganz sicher. Bei unserer ersten Begegnung erzählte ich ihr von meiner Brock-Information, wie wir vereinbart hatten, und sagte mehrmals auf unterschiedliche Weise, ich hätte sie auf Ihre Veranlassung aufgesucht, nicht d…«
    »Waren Sie der erste vom Schiff, mit dem sie sprach?«
    »Ja, ich bin ziemlich sicher, weil ich mit dem Lotsenboot an Land ging, bevor die Prancing Cloud andockte, zusammen mit Captain Strongbow. Nachdem ich Tess von den Brocks erzählt hatte, zeigte sie keine große Reaktion, hörte nur aufmerksam zu, stellte ein paar Fragen und sagte dann: ›Bitte kommen Sie morgen mit Ihren Beweisen wieder, kurz nach der Morgendämmerung. Benutzen Sie die Seitentür in der Gasse, sie wird unverschlossen sein, und seien Sie diskret und vorsichtig, Brock’s hat überall Spione.‹ Am nächsten Tag…«
    »Warten Sie! Haben Sie ihr von… von Malcolms Tod und von unserer Trauung erzählt?«
    »Nein, das habe ich Strongbow überlassen«, antwortete Gornt. »Ich beginne am Anfang. Auf meinen Vorschlag hin gingen wir zusammen im Lotsenboot an Land und ließen Hoag aus dem Plan heraus – er kann den Mund nicht halten. Ich hatte mich bereiterklärt, Strongbow zu unterstützen und zu helfen, weil ich teilweise Zeuge war… der arme Kerl hatte eine Heidenangst, obwohl es wirklich seine Pflicht war, ihr zu berichten. Als er damit herausplatzte, daß Malcolm tot ist, wurde sie kreidebleich. In ein paar Sekunden hatte sie sich wieder gefaßt, erstaunlich schnell, aber so war es, und dann fragte sie mit tonloser Stimme, wie Malcolm gestorben sei. Strongbow war verwirrt und stotterte: ›Ich habe den Totenschein mitgebracht, Mrs. Struan. Und die Untersuchungsergebnisse und einen Brief von Sir William; es war ein natürlicher Tod an Bord der Prancing Cloud in der Nacht nach seiner Trauung, und wir fanden ihn morgens tot auf, und wir konnten nichts mehr tun.‹
    Sie sprang pfeilschnell auf die Füße und schrie: ›Sie haben meinen Sohn mit dieser Frau getraut?‹ Strongbow wäre fast gestorben und brabbelte die Geschichte herunter, so schnell er konnte, über die Pearl, das Duell, daß ich Jamie das Leben gerettet hatte, indem ich Norbert umbrachte, wie man Malcolm gefunden hatte, erzählte alles, was er wußte, auch von Ihrem Schockzustand. Sein Schweiß strömte nur so, Angélique. Ich muß gestehen, daß auch ich schwitzte – nach dem ersten Schrei stand Tess einfach nur da mit feurigen Augen wie eine Medusa. Dann gab er ihr ein paar Briefe, ich sah, daß einer von Sir William war, stammelte eine Entschuldigung und stolperte davon.«
    Gornt zog ein Taschentuch heraus und trocknete sich die Stirn. Angélique fühlte sich elend vor ihrer Feindin – wenn Tess sogar Gornt ins Schwitzen brachte, was würde sie dann erst ihr antun! »Sie stand einfach da, und dann richtete sie den Blick auf mich. Erstaunlich, daß eine so kleine Frau so… so groß wirken kann. Und hart. In einer Minute hart, in der nächsten sanft, aber nie ungewappnet. Ich mußte mich zwingen, nicht zurückzuweichen, und sah mich um, als hätte ich Angst, belauscht zu werden. Dann sagte ich eilig, es täte mir auch entsetzlich leid, Malcolm sei wirklich mein Freund gewesen, und Sie seien ihre Freundin, und auf Ihre Veranlassung sei ich gekommen, denn ich hätte Informationen,

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