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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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sagte er, doch dann fügte er mit einem boshaften Lächeln hinzu: »Aber selbstverständlich kann ich nicht für Rick und Kelli sprechen…«
    »Oh, ich bin nicht hungrig«, sagte Rick.
    Die drei Störenfriede bemerkten es nicht, aber die Lippen von Samuels Kindern bewegten sich nicht, als sie sprachen, ebensowenig wie Samuels Lippen selbst – denn er war ja kein Bauchredner, der nur im Radio auftreten konnte.
    »Ich auch nicht«, sagte Kelli. »Nach dem Brunch, den Samuel uns serviert hat, kriegen wir einfach nichts mehr herunter. Er hat uns regelrecht vollgestopft!«
    Originaltitel: Cat Got Your Tongue
    Ins Deutsche übertragen von Stefan Bauer
    Für Mitzi
    Herbert Resnicow
    Ich wollte schon immer einen Vermeer haben. Einen echten, versteht sich. Kopien habe ich so viele, daß ich die Wände damit tapezieren könnte. Sie stammen alle von mir. Angefangen habe ich mit dem Münchener Stadtmuseum. Dann kam das Rijksmuseum, das Mauritshuis, schließlich die National Gallery, das Metropolitan, und inzwischen stehen mir natürlich die gesamten Bestände des Fine Art Museum in New York zu Verfügung.
    Bei der Herstellung einer Kopie achte ich sorgfältig darauf, ausschließlich moderne Leinwände und Farbpigmente zu verwenden. Brächte ein Dieb eines meiner Gemälde in seinen Besitz, wäre es ihm möglich, das Bild als Original zu verkaufen. Nur ich selbst und vielleicht noch Goldberger könnten meine Arbeiten von einem echten Vermeer unterscheiden.
    Ich hatte gehofft, eine richtige Malerin zu werden, aber es ist nie dazu gekommen. Das lag nicht an mangelnden Fähigkeiten, ich verfüge durchaus über Talent, aber der entscheidende Funke sprang einfach nicht über. So ist es nun einmal. Ich bin eine sehr gute Kopistin geworden, möglicherweise die beste, die es je gab. Und damit muß ich mich zufriedengeben. Die Kopien, die ich anfertige, sind nicht zum Verkauf bestimmt, sondern zur Übung. Vor meinem Tod will ich den blauen Satin so malen können, daß nicht einmal ich selbst ihn von dem Original unterscheiden könnte.
    Ob es sich um die Pinselführung, den Pigmentaufbau oder das Auftragen der Farbschichten handelt, ich folge in allem dem Vorbild Vermeers. In meinem Loft ist eine extreme Vergrößerung des Werkes, an dem ich gerade arbeite, auf eine große Leinwand projiziert. Das Dia stammt nicht von einem 35-mm-Film, sondern ich habe das Photo selbst mit einer Großbildkamera gemacht, die mit einem äußerst lichtempfindlichen Zeissobjektiv und einem sehr feinkörnigen Film ausgestattet war. Zusätzlich verwende ich Detail Vergrößerungen. Hierfür benutzte ich Objektive mit langen Brennweiten und seitliche Ausleuchtung, damit die feinen Pinselstriche um die Augen, Ohren und den Spitzenbesatz besonders hervorgehoben werden. Es war nicht leicht, die Erlaubnis zum Photographieren zu bekommen, aber nachdem man mich einmal kannte, öffneten sich mir alle Türen.
    Ich arbeite in der Art eines Miniaturenmalers. Wie bei einem Neurochirurgen ist eine Anzahl leistungsfähiger Vergrößerungsgläser an meinem Kopf befestigt, und starke Lampen erhellen den Bereich, an dem ich arbeite. Wenn meine Augen ermüden, was in letzter Zeit häufiger geschieht, schiebe ich die Linsenkonstruktion nach oben und mache meine Augenübungen: eine merkwürdige alte Frau mit Fühlern am Kopf, eine moderne Hexe, die ihrer Vertrauten Zaubersprüche zumurmelt, obwohl sie nicht einmal mehr eine Vertraute hat. Mitzi lag immer schnurrend auf dem Arbeitstisch. Unter einer starken Lampe, die ich eigens für sie dort aufgestellt hatte. Ihren alten Knochen tat die Wärme gut, und sie hätte sich gehütet, mit ihrem Schwanz über ein feuchtes Bild zu fahren. Als sie starb, war sie vierundzwanzig. Das entspricht einem Menschenalter von einhundertachtundsechzig Jahren.
    Hoffentlich bleibt es mir erspart, so alt zu werden. Nicht, daß es mir an Geld mangelt. Ich bin zwar nicht reich, aber weder Mitzi noch ich selbst haben viel Geld verbraucht, so daß ich immer einen großen Teil meines Einkommens habe beiseite legen können. Unglücklicherweise sind die Preise für Vermeers sehr viel schneller gestiegen als meine Ersparnisse. Für den Fall, daß die Inflationsrate konstant bleibt, könnte ich die nächsten fünfzehn Jahre so weitermachen, aber mir ist klar – und das habe ich lange Zeit nicht wahrhaben wollen –, daß ich mir niemals einen Vermeer werde leisten können. Und wenn ich meinen Job verliere, wenn der Generaldirektor des Museums es schafft, mich

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