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Noch nicht mal alleinerziehend

Noch nicht mal alleinerziehend

Titel: Noch nicht mal alleinerziehend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dunja M Pechner
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keinen hatten. Nora fand das ziemlich lustig, auch wenn sie sich nicht erinnern konnte, wann sie zum letzten Mal am Katzentisch gesessen hatte. »Wir dachten, ihr hättet hier am meisten Spaß«, rechtfertigte Nadine die Sitzordnung, als sie bei ihrer Runde mit den entsetzten Kommentaren der Aussätzigen konfrontiert wurde. Klar, hatte Nora gedacht. Ist super zwischen Küche, Klo und Theke!
    Oder als sie von Hannah, einer Kollegin bei einem ihrer Projekte, zum Essen eingeladen wurde. Neben Hannah und ihrem Freund waren drei weitere Paare dabei, Nora war der einzige Single. Nora hatte das nicht gestört, und sie fand den Abend wirklich nett. Sie führten angeregte Gespräche, lachten viel und hatten sehr gut gegessen. Als Nora sich am nächsten Tag noch einmal telefonisch für den schönen Abend bedankte, antwortete Hannah: »Du, Nora, nimm es mir nicht übel. Du weißt, ich mag dich, aber ich schätze, in der Konstellation können wir das nicht wiederholen. Die anderen Frauen fanden es nicht ganz so schön wie du. Sie fanden es eher unpassend, wie du vor ihren Augen die Aufmerksamkeit ihrer Männer auf dich gezogen hast.«
    »Was?«
    »Ich sehe das ja auch ganz anders, aber das haben sie gesagt.«
    »Das ist doch ausgegorener Schwachsinn.«
    »Mmmmh …«, hatte Hannah nur gemurmelt und sie nie wieder eingeladen. Und wenn sich Nora richtig erinnerte, hatte sie nach diesem Abend Hannahs Freund auch nie mehr zu Gesicht bekommen.
    Ach, und dann war da noch dieser unverschämte Vermieter, als Nora nach der Trennung von Tobi auf Wohnungssuche war. Sie stand in einer Dreizimmerwohnung in Sülz mit einer wirklich tollen Dachterrasse. Eine Traumwohnung, wie Nora fand.
    »Sie ziehen hier alleine ein?«, hatte der Vermieter gefragt.
    »Ja!«
    »Kein Mann?«
    »Nein!«
    »Keine Kinder, keine Haustiere?«
    »Nein, nur ich.«
    »Darf ich fragen, warum Sie dann eine Dreizimmerwohnung brauchen?«
    »Nun«, hatte Nora geantwortet, die diese Frage an sich schon frech fand, »ich arbeite von zuhause, wenn ich nicht unterwegs bin, und deshalb hätte ich gerne ein separates Büro.«
    »Aber Sie arbeiten nicht im horizontalen Gewerbe?!«
    »Bitte?« Nora musste sich verhört haben.
    »Ich sagte, Sie arbeiten nicht im horizontalen Gewerbe, oder?!«
    Nora lachte, aber der Eigentümer schien es ernst zu meinen und musterte sie von oben bis unten.
    »Nein. Natürlich nicht!«
    »Aha!«
    Nora war fassungslos. Wenn man also heute weder Mann, noch Kind, noch Hund, Katze oder Maus hatte und von zu Hause arbeitete, konnte man nur eins sein: Nutte!
    »Und können Sie sich an Situationen erinnern, die jüngsten Ereignisse ausgenommen, in denen Ihnen Mütter seltsam vorkamen oder Sie sich geärgert haben?«, fragte Rosa sie, nachdem sie ausführlich von diesen Ereignissen erzählt hatte.
    »Also, eigentlich bei fast jedem Telefonat mit meiner kleinen Schwester, meinem Bruder und fast all meinen Freundinnen, die Kinder haben. Nie kann man in Ruhe mit ihnen telefonieren, weil sie nebenbei ständig mit ihrem Nachwuchs reden müssen.« Nora überlegte weiter. »Oder Gespräche, ob Dinkel abführender ist als Hirse. Woher soll ich das denn wissen? Oder die Einfachheit des Einhandkochens … Wissen Sie, was das ist?«
    Rosa sah sie verblüfft an. »Nein.«
    »Sehen Sie. Ich dachte sowieso immer, dass man mit einer Hand kocht, also wenn man etwas umrührt oder so. Aber es geht darum, wie man problemlos kochen kann, während man das Kind auf dem anderen Arm hält. Jaha!! Und das sind dann schon Gespräche, die ich seltsam finde.«
    Nora fiel eine weitere Situation ein, die ihr in besonderer Erinnerung geblieben war. Als Marc zwei war, da war Nora für ein paar Tage von Ibiza zu Jo und Karin nach Formentera geflogen, um mit ihnen ein bisschen Urlaub zu machen. Nora war an jenem Tag gerade erst angekommen und fand ihren Bruder und seine Frau samt Nachwuchs am Strand. Marc spielte in aller Seelenruhe vor dieser Zelt-Muschel, die Jo aufgebaut hatte, wegen der Sonne und so, mit seinen Förmchen. Nora hatte sich müde auf ihrem Strandtuch niedergelassen, als sie von folgender Konversation aus dem Halbschlaf gerissen wurde.
    »Marc, hast du Hunger?«, fragte Karin ihren Sohn.
    »Nee, keinen Hunger.«
    »Einen Apfel?«
    »Nee.«
    »Eine Banane?«
    »Nein.«
    »Einen Joghurt?«
    »Neeeiiiin.«
    »Einen Keks?«
    Nora richtete sich auf. »Karin, sorry, aber mir wird ja schon ganz schwindelig im Kopf. Was an › Keinen Hunger‹ und ›Nein!‹ hast du nicht

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