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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Menschen hindurch, direkt auf mich zu.
    »Du?«, wunderte ich mich.
    Er nickte. »Ja, ich!«
    »Und warum?«
    »Weil ich dich auszeichnen möchte. Die Zeit ist reif dafür.«
    »Wofür?«, krächzte ich. Plötzlich steckte da ein dicker Kloß in meinem Hals und wollte sich einfach nicht runterschlucken lassen.
    Finn reichte mir eine Schriftrolle. »Lies selbst!«
    Ich entrollte das Teil und las laut vor: »Urkunde! Hiermit wird Rick Michalski bestätigt, dass er der schlechteste Freund und Fast-Bruder des ganzen Universums ist. Rick ist unsensibel, rücksichtslos und macht sich ständig über mich lustig. Außerdem ist er nicht bereit, mich so anzunehmen, wie ich bin, und vor den anderen zu mir zu stehen. Das Wort Freundschaft sollte er daher aus seinem Wortschatz streichen. Für immer! Gezeichnet: Finn Nilsson.«
    Ich ließ die Rolle sinken. Im gleichen Moment brach tosender Applaus für Finn aus, gemischt mit Buh-Rufen für mich. Kurz darauf flogen die ersten rohen Eier. Ich duckte mich. Rannte von der Bühne. Hechtete zur Tür. Riss sie auf … und entkam dem aufgebrachten Mob in allerletzter Sekunde.
    Doch zu früh gefreut. Entkommen war ich nicht. Einer hatte mich gestellt und verpasste mir eine deftige Ohrfeige. Einmal, zweimal, dreimal … und ein viertes Mal!
    Ja, verflixt, wollte ich schreien, ich gebe es zu! Ich hab’s versaut und war total fies zu Finn!
    Da drang eine Stimme zu mir vor, die so ganz anders klang als die Stimmen in meinem Traum.
    »Rick, ey, Rick«, rief Alessio. »Jetzt werd mal wach!«
    Ich riss die Augen auf. Zeitgleich wurde mein Körper von einem eigenartigen Zittern erfasst. Ich konnte nichts dagegen tun. Wie ein elektrisch aufgeladener Aal zuckte ich herum.
    Beruhigend pflanzte mir Alessio seine Pranke auf die Schulter.
    »Mensch, Junge, was ist denn los? Hast du schlecht geträumt, oder was? Du hast voll geschrien im Schlaf.«
    Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen, während ich schwach nickte. »Muss ich wohl«, murmelte ich und schaute mich verdattert um. Draußen dämmerte es bereits. Langsam begriff ich. Ich hatte geträumt. Einen total bekloppten megafiesen Horror-Albtraum!
    Vorsichtig beugte ich mich nach unten. Das Bett war leer.
    »Finn?«, fragte ich Alessio. »Wo ist Finn?«
    »Kein Plan«, erwiderte er und seufzte tief. »Der war doch gestern Abend schon aus unserem Zimmer verschwunden. Ich habe noch kurz vorm Einpennen zu dir gesagt, ob wir nicht lieber mal nachsehen sollen, wo er abgeblieben ist. Aber du warst schon eingeschlafen und allein loseiern wollte ich dann nicht.«
    »Was?«, schrie ich. »Er … er ist weg? Wohin denn?«
    Alessio verdrehte die Augen. »Mann, Rick, bist du ein Blitzmerker. Klar ist er weg. Spreche ich plötzlich ’ne andere Sprache, oder was?!«
    Mit einem Satz war ich aus dem Bett gesprungen und rannte zur Tür.
    »Hey, wo willst du denn hin?«, rief Alessio mir nach.
    Aber ich hatte keine Zeit zu antworten. Ich musste Finn finden.
    Ich musste mich bei ihm entschuldigen. Und ich musste ihm zuhören. Und ich musste zu ihm stehen. Jawohl! Ganz dringend sogar!
    Ich hatte nämlich schon mal einen Freund verloren – Chrissy! Damals hatte es sich wie Feuer angefühlt. In meinem ganzen Leben war es mir noch nie so mies gegangen.
    Na ja, bis auf jetzt!



Kaum auf dem Flur wurde ich beinahe von Skelettfinger umgerannt. Der hatte mir noch gefehlt!
    »Bist du nicht mehr ganz dicht?!«, blaffte ich ihn an.
    Doch Skelettfinger sah nicht mal auf. Ganz im Gegenteil, wie gebannt starrte er auf die Tür zum Lehrerwaschraum.
    »Hey, ich rede mit dir!«, regte ich mich auf.
    »Mach den Kopf zu«, knurrte er. »Und texte mich gefälligst nicht voll!«
    Mir verschlug es die Sprache. Aber von mir aus. Ich legte bestimmt keinen gesteigerten Wert auf eine Unterhaltung mit dem. Und außerdem musste ich ganz dringend etwas erledigen. Mit einem Schulterzucken gab ich den Weg frei.
    Skelettfinger schoss an mir vorbei und war im nächsten Moment in seinem Vierbettzimmer verschwunden.
    Doch kaum hatte er die Tür hinter sich zugeknallt, wurde sie wieder geöffnet. Nur ein kleines bisschen, sodass man durch den Schlitz auf den Flur sehen konnte.
    Ich wollte gerade fragen, ob er irgendeine Geisteskrankheit hätte und ich lieber in der Klapse Bescheid sagen solle, da wurde hinter mir eine andere Tür aufgestoßen. Und zwar mit Vollkaracho.
    Ich fuhr herum und sah mich Frau Püttelmeyer gegenüber. Sie fixierte mich mit finsterem Blick und schnaufte dabei, als ob sie mich

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