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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Skelettfinger spöttisch an.
    »Und außerdem«, fügte David gelangweilt hinzu, »sind wir schon ein bisschen zu alt, um an Gespenster zu glauben.«
    »So, so.« Skelettfinger ging auf einmal ab wie ein Zäpfchen. »Wer hat denn die Story von diesem Harald in Umlauf gebracht, hä? Wenn mich nicht alles täuscht, ihr!«
    »Hartmut!«, erklärte ich trocken.
    Skelettfinger glotzte mich an, als ob ich mich in einen Alien verwandelt hätte. »Hartmut? Ich kenne keinen Hartmut.«
    Ich schlug mir die flache Hand vor die Stirn. »Mann, bist du hohl …«
    »Das nimmst du sofort zurück!« Seine Stimme zitterte vor Wut. »Sonst …« Mit erhobener Faust kam Skelettfinger auf mich zu.
    Was mich natürlich null beeindruckte. Ich zeigte ihm meine strahlend weißen Zähne und sagte lässig: »Bleib mal locker, ja. Von mir aus gilt die Wette.«
    Okay, okay, dann gab es jetzt eben doch kein Aprilscherz-Geständnis, sondern eine Planänderung! Ich musste nur noch einmal richtig gut nachdenken, dann gelang es mir bestimmt auch, Finn cool aussehen zu lassen und gleichzeitig die offene Rechnung zwischen Skelettfinger und mir zu begleichen.
    »Wie jetzt?« Auf Davids Stirn prangte ein großes Fragezeichen. »Du willst dich echt auf eine Wette mit DEM einlassen? «
    Ich zuckte die Achseln. »Klar doch. Schließlich gewinnen wir.«
    Skelettfinger lachte überdreht. »Träum weiter, Michalski! Solange du noch kannst!«
    Damit rauschte er wieder aus dem Zimmer und Alessio murmelte: »Jungs, ich hab’s sicher schon mal erwähnt, aber der Typ ist mir nicht geheuer. Der ist eindeutig irre …«



Ich wollte, Quatsch, ich musste das Geheimnis um Spuki-Hartmut lüften, und zwar vor Skelettfinger und seinen Hirnis. Und obwohl ich nicht wusste, wie ich das anstellen sollte, war mir doch klar, dass ich der Einzige war, der das bringen konnte. Denn ich, Rick Michalski, der Finn-Coolmacher, hatte schließlich den ganzen Geisterhorror erfunden. Nur meinetwegen benahmen sich Alessio, David und Tobi wie versteinertes, sprachloses, gelähmtes Hasenfußpack.
    Oh Mann, war ich gerade wütend auf die drei!
    »Ich denke nicht im Traum daran, mich auf so einen Unsinn mit dem einzulassen«, verkündete Tobi, kaum dass Skelettfinger aus unserem Zimmer abgezogen war.
    »Und außerdem, wenn der verliert, dann steckt der das bestimmt nicht so locker weg«, ereiferte Alessio sich. »Und Stress mit Skelettfinger, darauf hab ich echt keinen Bock.«
    »Mann, Jungs, hier stinkt es verdammt nach Muffensausen und ’ner verlorenen Wette. Das wollt ihr doch wohl nicht zulassen?«, fuhr ich sie an. »Vor Skelettfinger Angst haben? Never!«
    David kam zu mir, legte den Arm um meine Schulter und grinste mich an. »Ey, Rick, der ist schon krass drauf. Dem trau ich alles zu. Du hast doch selbst gesagt, dass er dich wegen der Mehlfrisur bei der Püttelmeyer voll reingeritten hat.« Er knuffte mir kumpelhaft in die Seite und fügte hinzu: »Jetzt mal ehrlich, so ganz unter uns. Bis hierhin hat es Spaß gemacht. Deine Spuki-Story war echt abgefahren. Aber ich hab keinen Bock auf Stress und mit Skelettfinger will ich mich einfach nicht anlegen …«
    Die anderen nickten zustimmend.
    Okay!, beschloss ich in diesem Moment. Es ist vielleicht teuflischer Selbstbetrug, aber jetzt erst recht! Jetzt zeig ich euch allen, wozu ein waschechter Michalski in der Lage ist. Und wenn es auch nichts mehr mit Finn zu tun haben sollte und es nur noch um Skelettfinger und mich geht!
    Ich schnappte mir meinen Kulturbeutel und machte mich auf den Weg zu den Toiletten. Den Zettel, der vor unserer Zimmertür lag und auf dem in Großbuchstaben »MICHALSKI« stand, bemerkte ich erst, als ich schon fast draufgetreten wäre. Ohne meine Hasenfußfreunde noch eines Blickes zu würdigen, schlug ich die Tür krachend ins Schloss und steckte das Ding unauffällig in meine Hosentasche.
    Die Nacht war so pechschwarz, wie sie pechschwärzer nicht sein konnte. Das einzige Licht kam von einem Zimmer ganz oben im Schloss und irgendwie zog es mich automatisch dorthin.
    Ich machte mich daran, den finsteren Schlossgraben zu überqueren, stoppte dann aber mitten auf der Gespensterbrücke.
    Was war das?
    Verdammt, woher kam dieses Fauchen?
    War das eine Katze?
    Oder ’ne Ratte?
    Oder Spuki-Hartmut?
    Ich spürte, wie sich mir die Nackenhaare aufstellten. Eins nach dem anderen. Und dann kroch mir auch schon ein eiskalter Schauer langsam vom Hosenbund hoch in die Haarspitzen.
    Mierda!, versuchte ich, mich zu beruhigen.

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