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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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wisst ihr das. Aber darum geht es gar nicht. Es geht um die Zeit davor … oder besser gesagt, um den ehemaligen Besitzer der Burg …«
    Tobi drehte sich erneut zu mir um. »Was soll denn mit dem gewesen sein?«
    HA! Da waren sie wieder, die neugierigen Blicke und aufgestellten Lauscher.
    Leicht berauscht von meiner eigenen Überzeugungskraft legte ich los. Ich erzählte ihnen von Graf Hartmut, seiner unadeligen Verlobten Cassandra und von Jupp. Ein schräges Dreierverhältnis, wie es in keiner von Marys herzergreifenden Liebesschmonzetten besser beschrieben sein könnte.
    Der Graf hatte sich schwer in die schöne Cassandra verliebt und sich gegen den Willen seiner versnobten Familie mit ihr verlobt. Daraufhin hatte er sämtliche Besitztümer verloren. Ein bisschen Kohle war ihm jedoch geblieben, wovon er das Schloss und die Burg kaufte, um hier, zwar ohne Titel und so, einen auf happy family mit seiner Cassandra zu machen.
    Doch kurz vor der Hochzeit lernte Cassandra bei einem Ausritt Jupp kennen. Die beiden sahen sich und – ZACK!!! – verknallten sie sich ineinander. Sie trafen sich heimlich, und weil Cassandra ständig auf Achse war und der Hartmut sich mächtig darüber wunderte, folgte er ihr eines Tages. Kaum im Wald, da traf er auch schon auf seine Cassandra, die gerade mit Jupp rumknutschte.
    In seiner Wut zog er Jupp von hinten einen dicken Ast über den Schädel und Cassandras Lover brach tot zusammen. Die flippte natürlich völlig aus, rannte zurück zum Schloss, wollte ihre Koffer packen und abhauen. Doch Hartmut war natürlich noch immer schwer in Fahrt, folgte ihr und ermordete schließlich auch sie. Und zwar ziemlich blutig, denn er rammte ihr einen vergoldeten Dolch ins Herz.
    An dieser Stelle musste ich nach Luft schnappen – und zwar gewaltig – und mir den Schweiß von der Stirn wischen. Mannomann, Geschichten erfinden war echt anstrengend.
    »Und dann?«, fragte Alessio ungeduldig.
    Ich zuckte mit den Schultern – und überlegte … und überlegte … und überlegte …
    »Na ja«, fuhr ich fort. »Hartmut wollte nicht ohne Cassandra weiterleben. Also stürzte er sich vom Schlossdach und war auf der Stelle tot.«
    »Hmmm«, machte Tobi skeptisch. »Und was hat das Ganze nun mit Spuk und so zu tun?«
    Ich schaute mich nach allen Seiten um und erklärte mit gedämpfter Stimme: »Ganz genau darum geht es ja …«
    »Um was?« Das war David.
    »Seitdem soll Hartmut Nacht für Nacht zurückkommen, oder besser gesagt, sein Geist, um hier ordentlich herumzuspuken. «
    »Warum?« Schon wieder David.
    Ich zuckte erneut mit den Schultern. »Das weiß man leider nicht. Das ist ja das Dilemma. Aber laut Herrn Blaubier soll der Spuk endlich ein Ende haben, sobald jemand den Grund herausfindet.«
    Puh, was für eine haarsträubende Geschichte.
    Ich sah in die Runde, schaute in fassungslose und zum Teil auch skeptische Gesichter und staunte, dass sie nicht schallend loslachten.
    NÖ. Kein bisschen. Die kauften mir die Story ab!
    Jetzt konnte ich nur hoffen, dass keiner von denen auf die Idee kam, sich bei dem Blaubier nach Spuki-Hartmut zu erkundigen. Aber okay, wie sagte Wutz immer: No risk, no fun ... Und außerdem konnte ich mir jetzt eh keine Gedanken mehr darüber machen. Für diesen Augenblick war mein kreatives Potenzial nämlich total erschöpft. Ich brauchte erst mal eine Pause und später würde mir bestimmt noch was einfallen.
    Fakt war jedenfalls, dass meine mörderische Gruselstory sich unter meinen Mitschülern wie ein Lauffeuer verbreitete, sodass der langweilige Spaziergang zu dem noch langweiligeren Dorf wie im Düsenjetflug verging.
    Beim Mittagessen gab es dann nur ein Thema: Spuki-Hartmuts Blutrache! Scheinbar waren selbst diejenigen, die mir die Story nicht so hundertprozentig abkauften, in Rätselstimmung. Und das war ja schon mal ein ziemlich guter Ausgangspunkt.
    Hach, was war ich doch für ein weltklasse Gruselmördergeschichtenerfinder.
    Nachmittags unternahmen wir einen weiteren Ausflug. Zum Glück ging es diesmal ins Schwimmbad, weil es wie aus Kübeln zu schütten angefangen hatte.
    Unser Dream-Team Pütti und Pichelsteinchen war jetzt wieder mit von der Partie. Allerdings hatten die irgendeine komische Sache am Laufen. Zumindest hingen sie die ganze Zeit über in der hintersten Ecke des Hallenbads rum und steckten die Köpfe zusammen.
    Na ja, mir konnt’s egal sein. Ich machte mit den Jungs einen Arschbombenwettbewerb nach dem anderen, und als uns das zu blöd wurde,

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