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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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viel gesagt. Gekochte Nudeln passte besser. Obwohl die kurze Vision von ihm wich, als hätte man ein Tuch mit einem Ruck von ihm h in u n tergezogen , gehorchte ihm sein Körper nicht. Seine Gedanken arbeiteten klar, erinnerten sich an jedes Detail und ließen keine Kraft mehr für das Fleisch übrig.
    Warum war er so schwach? Damals hatte er Hunderte getötet. Und zwar am Stück. Er war ein wild gewordener Berserker, der tagelang ohne Unterbrechung ritt , nur um zu töten. Um die zu beschützen, die er liebte. Er kämpfte vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung. Und ihm wurde noch nicht mal schlecht davon. Er erinnerte sich an tagelange Metzeleien, an deren Ende er sich kraf t los und federleicht gefühlt hatte. Lebendig und tot. Euphorisch und elend.
    Sie hievten ihn auf das leere Bett neben Sara. Er hörte Geräusche aus seinem Mund kommen, die er liebend gern unterdrückt hätte. Grundg ü tiger, er klang wie ein Vollidiot. Die Krankenschwester redete etwas von Kreislaufzusammenbruch und garnierte ihre Schilderungen mit Ausdr ü cken, die Annas Augen die Größe von Suppentellern verli e hen und ihm rein gar nichts sagten. Wenn die wüssten. Würde er den wahren Grund seines sogenannten Kreislaufzusammenbruchs auspla u dern, könnte er sichergehen, mit einer Menge guter Drogen abgefüllt und am nächsten Gitterbett festgebunden zu werden. Anna redete anscheinend mit ihm, aber er verstand kein Wort. Ihre Lippen bewegten sich hektisch auf und ab, ihre Hände fuchtelten wild herum. Shit, konnten sie ihn nicht einfach schlafen lassen? Mehr als fünfzig Ranger warteten darauf, ins Gras zu beißen. Er roch bereits ihr Blut , s pürte Cetans Muskeln zwischen d en Schenkeln und hörte das Donnern der Kanonen.
    Naduah … mein Gott, Naduah …
    Was war sie nur für eine umwerfende Frau. Damals wie heute. Ihre kampflüsterne Schönheit, ihr Mut. Die Farbe auf ihrer Haut, der Schnee in ihren Haaren. Makah glaubte zu platzen vor Lebendigkeit. Er w ollte l a chen, die Arme ausbreiten, seine Gefühle hinausschreien und sich in seinem wilden Glück wälzen. Die widerwärtig herrliche Lust auf Kampf brachte sein Blut zum Brodeln . Er fühlte sich stark und unbezwingbar. Und doch lag er hier auf einem Krankenhau s bett und konnte sich kaum rühren .
    Annas Mondgesicht verschwand und wich dem künstlichen Lächeln der dunkelhaarigen Schwester. Dieses Mädchen war nicht übel. Früher hätte er aus reiner Verspieltheit dafür gesorgt, dass ihr der Schweiß au s brach. Er hätte sie zum Zittern und S eufzen gebracht, einfach nur mit Blicken und wohldosierten Gesten, deren Geheimnis er nie gelernt, so n dern von seinem Vater geerbt hatte. Für ihn war es i m mer nur ein Spiel gewesen. Er hatte nicht im Geringsten darüber nac h gedacht, sondern seine Wirkung auf andere Menschen genossen.
    Oh Mann, er war ein solcher Idiot gewesen. Erst Isabellas Amoklauf führte ihm das vor Augen.
    Jedes Detail ihrer Tat kristallisierte sich aus seiner Erinnerung und die Bilder, die fehlten, malte sein Gehirn in gre l len Farben. Jede Facette entsprach einem Schlag in die Magengrube. Isabella würde aus seinem Leben verschwinden. Ein für alle Mal. Nicht mehr Bella würde auf ihn warten, wenn er in aller Herrgottsfrühe zum G e meindehaus kam. Nicht mehr Bella würde es sein, die er tröstete und aufbaute.
    Sein Blick glitt am weiß umrahmten Ausschnitt der Schwester vorbei und heftete sich auf Sara. Er sah die blasse, filigrane Frau, die wie ein Geist neben ihm lag, in der Vergangenheit gefangen , und er wusste, dass sein Herz ein für alle Mal vergeben war. Für den Rest aller Zeiten. In seinem Unterbewusstsein hatte er g e spürt, dass etwas geschehen war. Auf eine une r klärliche, magische Weise hatte Sara ihn gerufen und um Hilfe angefleht. Trotz seines lädierten Zustands war er geritten wie der Teufel, um nach Hause zu kommen.
    Es klapperten einige Instrumente auf einem Tablett. Flinke Finger krempelten den Ärmel seines Hemdes hoch. Kühl und feucht wischte die Schwester einen Tupfer über seine Armbeuge, dann drückte sie eine Nadel in sein Fleisch. Den Stich spürte er nicht.
    „Ist das ein Anti-Visionsserum?“, hörte er sich nuscheln. „Falls ja, ka u fe ich Ihnen den Fünf-Liter-Eimer ab.“
    Die dunkelhaarige Frau warf Anna einen skeptischen Blick zu, wä h rend sie den Inhalt des Kolbens in seinen Blutkreislauf drückte. Ebenso gut hätte sie laut sagen können:
    „Der Kerl hat doch nicht mehr alle Kriegsbeile im

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