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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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Himmel und sandte trüger i sche Zuversicht in das Herz jeden Nunumu .
    Sieg, Sieg, Sieg.
    Nocona sprang vom Pferd. Sein Körper loder te im Rausch blindwüt i gen Zorns. Er fiel über einen flüchtenden Soldaten her, riss ihn zu B o den und durchtrennte seine Kehle. Sofort nahm er sich einen zwe i ten Mann vor, dann einen dritten. Wie konnten diese Feiglinge so unen d lich stolz auf sich sein, wenn sie nur schutzlose Schl a fende und von den Kriegern verlassene Dörfer angriffen, aber kläglich scheiterten, sobald sie auf wahre Kämpfer trafen?
    Nocona war das traurige Schauspiel leid, packte den Kopf eines Sold a ten mit beiden Händen und brach ihm das Genick. Schwer atmend hielt er inne. War das alles gewesen? War das die Schlacht, der sie mit so viel Inbrunst und dunklen Ahnungen entgegengeblickt hatten?
    Ihm war, als hätte sie geendet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Seine Gedanken übernahmen langsam wieder seinen Verstand. Er kon n te Naduah nirgendwo entdecken. Noch immer erfüllte ihn der Rausch des Tötens, noch immer schrien seine Instinkte nach Rache. Skalpe wu r den genommen, Pferde abgesattelt und vom Zaumzeug befreit, Säbel z u sammengesammelt. Niemand rührte die Gewehre oder die Kanonen an, denn es waren erbärmliche Waffen für Feiglinge, deren Besitz mehr Schande als Ehre mit sich brachte.
    Seine Betäubung klärte sich erst, als er einen flüchtigen Blick auf Naduah erhaschte. Äußerst lebendig und auf den ersten Blick unverletzt saß sie auf Siyo und schien nach etwas zu suchen. Doch so schnell, wie sie inmitten der Krieger aufgetaucht war, verschwand sie wieder in der Menge.
    Beim großen Geist, es ging ihr gut. Sie lebte.
    Seine Erleichterung milderte die tobenden Dämonen. Knurrend w i chen sie zurück, legten ihre Fesseln an und gaben Ruhe. Vorerst. Nocona versuchte, sein Blut mit ruhigen Atemzügen zu kühlen. Er füh l te so wenig. Wäre Naduah nicht in seinem Herzen gewesen, hätte er sich nicht mehr als Mensch empfunden, sondern als willenloses Werkzeug, dessen einziger Sinn im Kämpfen und T öten lag. Emot i onslos schnitt er die Kehlen der Soldaten durch, die er noch lebend a n traf, während ein Teil in ihm dabei zusah und Ekel empfand. Er band einen Skalp nach dem anderen an sein Kriegshemd, bis das Leder triefte vor Blut und an seiner Haut klebte.
    Irgendwann fiel ihm eine silbern glänzende Feldflasche auf. Er hob sie auf und betrachtete das im Sonnenlicht gleißende Metall. Seltsame Dinge waren darin eingeritzt. Da war ein bärtiger Mann mit langem, gelocktem Haar und gewaltigen Muskeln. Das zweirädrige Ding, auf dem er thro n te, wurde von Wesen gezogen, deren Fremdartigkeit ihn zutiefst fasz i nierte. Es schienen Pferde zu sein. Wilde, stolze Pferde mit geblähten Nüstern, aber ihre Leiber gingen in die von Fischen über. Beeindruckt betastete er die winzigen Schuppen der Schwänze, die gelockten Strä h nen ihrer Mähnen und die winzigen Zeichen, die über den Tieren sta n den. Der bärtige Mann trug eine Waffe bei sich, wie sie er nie zuvor gesehen hatte. Sie sah aus wie eine dreigeteilte, von Muscheln verzierte Lanze. Gab es solche Tiere jenseits des Meeres? Vielleicht waren diese prachtvollen Geschöpfe die Vorstellung der Weißen von ihren Göttern. Aber falls sie in dieser Wirklichkeit existierten, war ihm der Zweck eines Wesen s , das Pferd und Fisch in sich vereinte, schleierhaft.
    Der Gestank der Skalps quälte seine Nase. Plötzlich a n gewidert von den triefenden Dingern, riss er sie sich vom Leib und warf sie zu Boden. Das Töten war beendet. Er wollte nichts mehr davon wissen. Jeder hatte gesehen, wie viele seiner Pfeile getroffen und wie viele der Gelben Haare er vernichtet hatte. Es war nicht mehr nötig, wie ein eitler Junge sein Können durch Trophäen zu beweisen.
    Die Fischpferde begannen, sein gesamtes Denken auszufüllen. Bisher hatte er geglaubt, die Welt der Weißen bestünde nur aus Gier und Frevel gegen alles, was heilig und natürlich war, doch jetzt erkannte er, dass sie auch wundersame Geheimnisse barg. Er wanderte zum Fluss, öffnete während des Laufens den Verschluss der Flasche und schnupperte d a ran. Ein herrlicher Duft strömte ihm entgegen. Seine Sinne sa g ten ihm, dass Beeren darunter waren, vermischt mit Kräutern und H o nig.
    Gerade wollte er die Flasche an seine Lippen setzen, um die zweifellos wohltuende Medizin zu kosten, als sich eine Hand von hinten auf seine Schulter legte. Er fuhr herum. Seine noch immer von der Schlacht

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