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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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herausgerissen worden, und an den noch stehenden Mauern befanden sich weder Tapete noch Putz. Unter meinen Füßen knarrte ein abgewetzter Parkettboden, und über einer notdürftig aus Sperrholzplatten zusammengezimmerten Bar hing ein Schild mit der Aufschrift RIDEORDIE. Über den Buchstaben prangte ein mit Bandana und Flügeln verzierter Totenkopf. Es war der Schädel eines Wolfs. Offenbar dachte der Besitzer, dass Ambiente und Gäste noch nicht genug auf eine Werwolfbar hinwiesen.
    Als ich hereinkam, würdigte mich keiner der Anwesenden auch nur eines Blickes. Alle schienen sehr beschäftigt mit ihren Drinks, mit den Mädchen oder mit beidem zu sein. Der Geruch der Werwölfe in der Bar war so konzentriert und überwältigend, dass ich unmöglich einzelne von ihnen hätte ausmachen können.
    „Komm, Süße.“ Der fette Typ zerrte mich zur Bar. „Bestell dir ruhig schon mal was, Hübsche. Ich frag meinen Kumpel mal wegen dem Fuffi für … du weißt schon, die Party“, raunte er mir mit einem Augenzwinkern zu. Ignorier ihn, Luna , und lass ihn Hex noch mal denken, was er will. Immerhin bist du jetzt drin.
    Nachdem sein Gezerre an mir nicht viel gebracht hatte, gab mir mein Pseudo-Freier einen kräftigen Schubs in den Rücken, sodass ich direkt gegen die Bar stolperte. Der Barkeeper grinste mich höhnisch an. „Was darfs sein, Lady?“
    Der Dicke trottete die Theke entlang, bis er vor einem wuchtigen Kerl stehen blieb. Sein „Freund“ saß mit dem Rücken zu mir, sodass ich nichts von ihm sehen konnte außer eines blauen Bandana und einer Motorradlederjacke, auf der ein zähnefletschender Wolfskopf prangte.
    „Lady, so gern ich auch hier bis zum Tag des Jüngsten Gerichts rumstehen und Sie anstarren würde, habe ich trotzdem leider nicht die Zeit dazu. Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben, aber das hier ist eine Bar, ich bin der Barkeeper, und Sie müssen was bestellen, okay?“, klärte mich der Mann hinter der Theke auf. Ich schaute aber weiter meinem Verehrer nach. Der zupfte den großen Kerl gerade an der Jacke, sodass er sich umdrehte und ich sein Gesicht sehen konnte – ich musste schlucken.
    „Er ist es!“
    Der Barkeeper folgte meinem Blick und sagte: „Tut mir leid, Lady. Ich bin nur für die Drinks zuständig. Wenn Sie Freier abschleppen wollen, müssen Sie das schon selber machen.“
    Ich ignorierte seinen Kommentar und trat leise hinter den Fettklops. Ich konnte Dmitri Sandovsky jetzt direkt in die Augen sehen, und mit einem tiefen Atemzug witterte ich sofort, dass Sandovsky auch ein Werwolf war.
    Glückwunsch, Luna, noch mal Jackpot!
    „Hallo, meine Schöne. Und ich dachte schon, mein alter Freund Manley will mich veralbern, als er meinte, er brauche den Fuffi, um sich einen schönen Abend mit einer netten Begleitung zu machen“, polterte er mich mit seiner tiefen, kratzigen Stimme und einem leichten osteuropäischen Akzent an. Seine grünen Augen funkelten und waren dabei doch so dunkel und tief, dass sie mir fast schwarz erschienen. Bis auf den Schnurrbart, den er gegen einen roten Ziegenbart eingetauscht hatte, glich sein Gesicht dem Fahndungsfoto wie ein Ei dem anderen. Sogar das verrückte Lächeln lag in natura auf seinem Gesicht und ja, auch jetzt machte er einen ziemlich heißen Eindruck.
    „Komm schon, Dmitri, spuck die Kohle aus!“, quengelte Manley „Hab ich bei einer fairen Runde Pool gewonnen.“
    „Wenn ichs mir recht überlege, Manley“, schnurrte ich und machte einen Schritt auf Sandovsky zu, „denke ich, dass dein Freund hier den Fuffi lieber selbst in mich investieren sollte.“
    In Dmitris Augen flackerte etwas Dunkles auf, aber schon im nächsten Augenblick verzogen sich seine Lippen zu einem breiten Lächeln mit unglaublich weißen und perfekten Zähnen.
    „Manley, schwirr ab“, sagte er zu dem Dicken, ohne seinen Blick von mir zu wenden.
    „Dmitri, jetzt komm schon! Sie ist so verdammt heiß, Mann …“
    Sandovsky drehte sich zu Manley um und knurrte ihn an – allerdings war es nicht so ein kratzendes Geräusch, wie es die meisten Menschen hervorwürgen, wenn sie zu knurren versuchen, sondern ein tief grollendes, markerschütterndes Knurren. Manley zog sofort den Schwanz ein und flüchtete auf die andere Seite der Bar. Sandovsky drehte sich wieder zu mir und strahlte mich an. „Wo waren wir stehen geblieben?“
    „Nun“, lächelte ich ihn an und ließ dabei meine Schultern kurz tanzen, um dann meine Brust etwas nach vorn zu schieben, „du wolltest mir

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