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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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außerordentlich betrunken war. „Warum hätte ich Lilia denn ermorden sollen?“
    „Na vielleicht, weil Sie ihr Zuhälter waren und Lilia Sie wütend gemacht hat?“ Ich öffnete mein Pistolenholster.
    „Ich war nicht mehr Lilias Zuhälter, und ich habe sie auch nicht getötet“, stieß er wütend hervor. In der Tiefe seiner Augen flackerte die gelbe Farbe des Wolfes.
    Lügen stinken normalerweise. Sie strömen einen feuchten, kupferartigen Geruch aus, so als würde sich jede Menge Angstschweiß zu stark erhitzen. Dmitri roch aber nach nichts von alledem, sondern nur nach teurem Whisky, billigen Zigaretten und einer guten Portion Weltschmerz.
    „Ihre DNA und Ihre Fingerabdrücke waren massenhaft auf Lilias Körper verteilt“, erinnerte ich ihn. Kyle beobachtete uns vom anderen Ende der Bar aus und hielt einen Telefonhörer in der linken Hand. Ich stellte mich so hin, dass ich ihr die Sicht versperrte und flüsterte in Sandovskys Ohr: „Lilia hat erbittert um ihr Leben gekämpft. Man hat sie unter Drogen gesetzt und brutal misshandelt, aber sie hat gekämpft.“
    Das Eis in Sandovskys Glas fing durch seine zitternden Hände an zu klirren.
    „Anscheinend hatte sie etwas, für das es sich zu leben lohnte“, fuhr ich fort und hatte meine Entscheidung bereits gefällt: Sandovsky war nicht der Mörder. „So wie es aussieht, waren Sie das. Sie können jetzt entweder weiter versuchen, vor mir davonzulaufen, oder Sie können mir helfen, den Freak zu finden, der Lilia verstümmelt und umgebracht hat. Aber ich sage Ihnen eins, wenn Sie davonlaufen, werde ich meine Meinung ändern und sehr wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass Sie derjenige waren, der Sie zu Tode gequält hat. Und dann, Sandovsky, dann beginnt die Jagd erst richtig.“
    Sandovsky brüllte auf, zerdrückte das Glas in seiner Hand und schleuderte die Scherben zu Boden. „Fahren Sie zum Teufel!“, schrie er mich an.
    Ich zog die Glock und legte auf ihn an. „Beruhigen Sie sich, Sandovsky.“ Um uns herum ergriffen die Clubgäste wie ein paar aufgescheuchte Hühner panisch die Flucht. Einige fielen sogar über ihre eigenen Sessel, als sie meine Pistole und Dmitri Sandovskys zornig verzerrtes Gesicht sahen.
    „Lilia hat sich gewehrt?“, wollte er wissen. „Sie hatte einen schweren Tod?“
    „Ja“, antwortete ich, ohne die Mündung meiner Waffe zu senken. „Und deshalb ist sie langsam und unter großen Qualen gestorben.“
    „Oh mein Gott. Oh mein Gott. Verdammt!“ Seine Brust bebte, und seine Hände zitterten. Eine glänzende Träne rollte seine Wange hinunter.
    „Dmitri“, sagte ich und versuchte dabei, meine Stimme sanft und ruhig klingen zu lassen. „Beruhigen Sie sich, und legen Sie Ihre Hände hinter den Kopf.“
    „Dieser Bastard!“, brüllte er. „Ich werde ihn umbringen. Langsam und qualvoll wird er sterben. So wie Lilia.“ Plötzlich blitzten seine Augen gelb auf, leuchteten im nächsten Moment aber wieder in ihrer menschlichen smaragdgrünen Farbe. Ich umfasste die Glock jetzt noch fester.
    „Heute Nacht wird hier niemand irgendjemanden töten, außer mir vielleicht“, sagte ich. „Und jetzt Hände hinter den Kopf, sofort!“
    Die Muskeln in seinem Körper spannten sich an, und ich sah ihn schon zum Sprung ansetzen, um meinen Körper unter sich zu begraben und dann mit der mir entrissenen Pistole auf mich anzulegen.
    Doch plötzlich schüttelte er sich, stieß einen Schluchzer aus und sackte zusammen. „Verdammt!“, stieß er hervor. „Mein Gott, es ist alles meine Schuld.“
    Langsam senkte ich die Waffe. „Was meinen Sie damit, Sandovsky?“
    „Sie wollte raus“, erklärte er. „Ich hab sie ausgeführt zu diesem Diner, und dann sind wir zurück in unser Quartier, um … Sie wollte mit mir kommen. Nocturne verlassen, und sie wollte eine Beziehung mit mir. Ich habe aufgehört mit dieser Arbeit, und sie wollte auch raus. Der Strich war nichts für sie … In der Ukraine wollte sie eigentlich Lehrerin werden …“ Seine Schultern bebten, und er drehte sein Gesicht von mir weg. Für jemanden wie Sandovsky war es wahrscheinlich schlimmer, vor einer Polizistin zu heulen, als mit glühenden Schüreisen gefoltert zu werden.
    „Ich wusste nicht, dass Lilia tot ist, bis Sie in dem Laden in Waterfront aufgetaucht sind.“
    „Und da haben Sie sich aus einem Gefühl der tiefen und unvorstellbaren Trauer heraus entschieden, sich der Verhaftung zu widersetzen und mich fast umzubringen?“, fragte ich.
    Mit ernster Miene

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