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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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noch kostenlos. Na und, was soll s? Ich bin doch in Ihren Augen sowieso nur ein Tier, richtig? Ein Tier ohne Gefühle.“ Er war ganz dicht an mich herangekommen und packte mich grob am Arm.
    Meine Kickbox-Haltung hielt ihm nicht stand, und im nächsten Augenblick musste ich auch meinen Blick abwenden. Sandovsky schaffte es, mich durch seine bloße physische Nähe zu verwirren. Spätestens jetzt hatte ich mich offiziell zur Vollidiotin gemacht.
    „Sandovsky, es tut mir leid“, sagte ich nach einigen Augenblicken. Er schnaubte und ließ mich los. Dann durchforstete er seine Jackentaschen und holte einen Joint hervor.
    „Lilia war ein gutes Mädchen. Zu gut für dieses Zeug. Sie hat es nur genommen, um mit der ganzen Situation fertig zu werden. Wollen Sie jetzt vielleicht hören, dass meine zukünftige Partnerin ein verdammter Junkie war? Ja, das war sie, zum Teufel. Ich habe ihr keine Drogen gegeben, aber ich bin mir sicher, dass sie welche genommen hat. Sie war einfach zu nett für diese Welt und wahrscheinlich nicht smart genug. Ich hätte mich mehr anstrengen müssen, sie von dem Zeug wegzubringen … Sind Sie jetzt zufrieden? Dann verschwinden Sie aus meinem Zimmer.“
    Stattdessen streckte ich meine Hand aus und legte sie auf seine muskulöse Schulter. Sein Körper spannte sich sofort wie eine Stahlfeder. „Sie können mir helfen, den Mörder von Lilia aus dem Verkehr zu ziehen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie das täten. Dankbar genug, um Sie und Ihr Rudel zufrieden zu lassen.“
    „Warum bilden Sie sich ein, dass eine kleine, rudellose Insoli wie Sie mir irgendetwas bedeuten würde?“
    „Vielleicht weil Sie ziemlich nervös werden, wenn ich im selben Raum mit Ihnen bin?“, antwortete ich. Er setzte wieder sein feixendes Grinsen auf. In diesem Moment hätte ich sonst etwas dafür gegeben zu wissen, was wirklich in ihm vorging.
    „Bilden Sie sich bloß nicht zu viel darauf ein, Kleine. Dass Sie meine Zündkerzen ein bisschen zum Glühen bringen, hat noch lange nichts zu bedeuten.“
    Oh mein Gott. Jetzt nur nicht rot werden, Luna. Und denk bloß nicht drüber nach, wie lange es her ist, dass du das letzte Mal die Zündkerzen eines Mannes zum Glühen gebracht hast.
    „Darum geht es nicht, Sandovsky, und das wissen Sie.“ Ich versuchte, meine Worte spröde und abweisend klingen zu lassen, um das Gespräch wieder in die richtige Richtung zu lenken.
    Nach einer langen Minute – in der er den Joint anzündete, einen tiefen ersten Zug nahm und den stinkenden Haschqualm wieder aus dem Mundwinkel blies – fing er an zu reden. „Wenn ich Ihnen jetzt etwas erzähle, dann nur als Gefallen, weil ich Sie vielleicht etwas mehr mag, als ich eigentlich sollte. Aber merken Sie sich, das Ganze ist nicht Ihre Angelegenheit! Das ist Sache des Rudels, und das Rudel wird für Gerechtigkeit sorgen.“
    Über diesen Punkt würde ich mich später noch mit ihm streiten können, sodass ich vorerst zustimmend nickte. „Verstehe. Erzählen Sie.“
    Sandovsky atmete den zweiten Zug aus. „Lilia hatte einen reichen Freier. Ich hab ihr gesagt, sie solle es lieber sein lassen, aber sie wollte etwas Geld ansparen für unser Leben nach Nocturne City.“ Er lachte kurz auf. „Ich war so ein harter Hund, ich hab ihr noch nicht mal einen Burger und eine Cola gekauft. Davon abgesehen mochte Lilia aber ohnehin die schöneren Dinge des Lebens …“
    „Wie war der Name dieses Freiers? Kann er ihr die Drogen gegeben haben?“ War er der Typ Mann, der Frauen misshandelt und ihnen die Kehle herausreißt?
    „Das kam erst später.“ Sandovskys Unterkiefer zuckte. „Als sie für mich arbeitete, hab ich ihr verboten, das Zeug zu nehmen. Ich dachte mir damals, dass ich Lilia endgültig von den Drogen wegkriegen würde, wenn wir Nocturne City verlassen. Den Namen des reichen Freiers hat sie mir nie gesagt. Wahrscheinlich aus Angst, dass ich dem schmierigen Bastard den Hals umgedreht hätte.“
    Meine Miene verfinsterte sich. „War er gewalttätig?“
    „Nicht so, dass man es an ihrem Körper hätte sehen können. Aber wenn sie von ihm zurückkam, hatte sie immer diesen Blick, als sei sie Lichtjahre entfernt. Umnebelt und ultranervös eben. Dann durfte man ihr nicht zu nahekommen.“
    Ich wusste, dass es sehr offensichtlich war, sagte aber trotzdem: „Hört sich nach Drogen an.“
    „Detective, ich habe alle Drogen dieser Welt gesehen und erlebt, was sie mit Menschen anstellen können, und ich sage Ihnen, Lilias Zustand hatte

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