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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Detective!“, schrie er zu mir rüber und legte erneut auf mich an.
    „Fahr zur Hölle!“, brüllte ich zurück und schleuderte eins der Messer auf seinen Kopf. Da ich weder Ninja noch Zirkusclown war, verfehlte das Messer natürlich sein Ziel und bohrte sich stattdessen in sein Bein. Im nächsten Moment drückte er ab. Direkt neben meinem Kopf zerbarst ein Kräuterbüschel und hinterließ eine süßlich riechende Staubwolke. Ich musste unbedingt in Deckung gehen. In einer verdammten Küche! Deckung! Eigentlich unmöglich, aber egal.
    Ich riss die Tür unseres Monsterkühlschranks auf und duckte mich gerade noch rechtzeitig dahinter, um einer ganzen Salve aus seiner Glock aus dem Weg zu gehen. Anscheinend hatte er unser Du-wirfst-und-ich-schieße-Spielchen satt. Als die Kugeln in die Kühlschranktür einschlugen, zersprang auf meiner Seite die Plastikverkleidung durch die Wucht der Projektile.
    Ein unverwechselbares Geräusch aus seiner Richtung sagte mir, dass er gerade das leere Magazin aus der Glock fallen ließ und ein neues einschob. „Wie süß“, zischte er. „Nach dem ganzen Ärger, den du mir bereitet hast, werde ich dir jetzt wohl in den Kopf schießen müssen. Wenn du mich nur nicht geschlagen hättest …“
    „Keine Bewegung!“, rief eine zitternde Stimme hinter ihm. Sunny!
    Sie stand in der Küchentür und richtete meine Glock auf den Maskierten. „Waffe weg!“, schrie sie ihn an, als er sich umdrehte und sie anstarrte.
    „Oh, kleine Hexe“, sagte er. „Was willst du denn mit dem Ding da?“
    In diesem Moment schnellte ich hinter meiner Deckung hervor und schnappte ihn mir von hinten. Ich drückte seine Hand mit der Pistole im Polizeigriff hinter seinen Rücken und verdrehte dabei sein Handgelenk so stark, dass er die Waffe schnell fallen ließ. Nach einem Tritt in seine Kniekehlen ging er zu Boden.
    „Sunny, hol mir die Handschellen.“
    „Luna!“, schrie sie panisch mit weit aufgerissenen Augen. „Bist du …?“
    Auf einmal war dieser Geruch wieder da. Mit einem Stöhnen, das eher nach brechenden Rippen als nach einem menschlichen Laut klang, sprang er so schwungvoll auf, dass ich zu Boden geschleudert wurde. Wild entschlossen stürmte er nun auf Sunny zu, die vor Schreck die Glock fallen ließ und hastig zu flüchten versuchte, wobei sie selbst auf allen vieren landete. Hex noch mal, der Typ ist stärker als Sandovsky!
    „Vergiss die Knarre, Sunny, er arbeitet mit einem Zauber!“, schrie ich ihr zu. Aber Sunny kauerte mit offenem Mund und völlig gelähmt am Boden und ließ ihn tatenlos näher kommen.
    Doch auf einmal blinzelte sie, als sei sie wieder zu Bewusst sein gekommen, hielt ihm ihre rechte Handfläche entgegen und schrie: „Blut zu Staub!“ Der klassische Bannzauberspruch gegen Bluthexen brachte bei dem Mann mit der Maske aber überhaupt nichts. Unaufhaltsam kam er näher.
    „Blut zu Staub!“, schrie Sunny noch einmal verzweifelt.
    Da packte er schon ihren ausgestreckten Arm, und ich konnte fühlen, wie die magischen Kräfte der beiden aufeinanderprallten.
    „Der Bann wird nicht funktionieren, Sunny! Er ist kein Bluthexer!“
    Als er Sunnys Körper an sich riss, strömten aus ihren Augen Tränen der Hilflosigkeit und des Entsetzens.
    „Wirst du mich jetzt ernst nehmen, Hexe?“
    Ich schnappte mir seine Pistole und richtete sie auf seinen Körper, obwohl sie so schwer war, dass ich sie kaum ruhig halten konnte. „Lass sie los!“
    „Denkst du vielleicht, dass du mich damit töten kannst?“, spottete er.
    „Nein“, sagte ich, „aber ich wette, dass es dir einen höllischen Schmerz bereiten wird.“
    Ich senkte die Waffe etwas, um Sunnys zitternden Körper aus der Schusslinie zu bringen, und schoss.
    Eine rote Fontäne sprudelte explosionsartig aus seinem Bein, als das Projektil etwa dort einschlug, wo ich ihn vorher mit dem Messer erwischt hatte. Schmerzerfüllt schrie der Maskierte auf, stieß Sunny zur Seite und stürzte durch die Eingangstür hinaus in die Nacht. Durch den Schwung des Flüchtenden knallte das Fliegengitter noch ein paarmal heftig gegen die Tür, aber dann war Ruhe. Außer dem Rauschen der Wellen und dem monotonen Schluchzen von Sunny war mit einem Schlag alles still im Haus.
    Ich ließ die Waffe fallen, stürzte zu Sunny hinüber und nahm das weinende, zitternde Nervenbündel in meine Arme. „Es tut mir leid“, schluchzte sie. „Ich bin erst von den Schreien aufgewacht, und dann habe ich zu lange damit gewartet, die Pistole zu holen

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