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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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schließlich mit einem leisen Fluch gegen den Schreibtisch im Eingang stieß.
    In null Komma nichts schoss ich aus dem Bett und rannte gebückt und mit dem Messer in der Hand zur Treppe, wo ich das Licht anschaltete und mit einem Schrei aufsprang.
    „Keine Bewegung! Polizei!“
    „Oh mein Gott!“ Die Gestalt an der Treppe riss erschrocken beide Arme hoch und ließ dabei zwei Papiertüten auf den Boden fallen. Aus einer ergoss sich augenblicklich heißer Kaffee auf meinen neuen Teppich. „Scheiße!“, fluchte der Eindringling und zerrte dann ein dreckiges Bandana aus der Gesäßtasche hervor, um den vergossenen Kaffee wegzuwischen. „Luna, du hast mich zu Tode erschreckt!“
    Ohne das Messer aus der Hand zu legen oder meine Position am Treppenabsatz zu verändern, stieß ich einen tiefen Seufzer aus. „Trevor, was zum Teufel treibst du hier?“
    Er warf mir einen erschöpften und leicht angepissten Blick zu. „Wir waren heute mit dem Gig etwas früher fertig als erwartet, und da dachte ich, ich überrasch dich mit einem Frühstück im Bett … zumindest war das bis eben noch mein Plan.“
    Ich entspannte mich, senkte die Hand, in der ich das Messer hielt, und ging dann die Treppe runter, um ihm beim Aufsammeln der Bagel und beim Entfernen des Kaffeeflecks zu helfen. „Wie bist du eigentlich reingekommen?“
    Trevor stutzte. „Du selbst hast mir doch einen Schlüssel gegeben. Weißt du das nicht mehr?“ Beim Anblick des Jagdmessers hob er erstaunt eine Augenbraue. „Babe, was hast du denn damit vor?“
    „Ich hab nicht so gern eine Pistole in meinem Schlafzimmer“, antwortete ich und legte das Messer auf die Sofalehne. Als ich diese Worte aus meinem eigenen Mund hörte, fühlte ich mich nicht nur lächerlich, sondern auch etwas verrückt. Normalerweise waren derartige Geständnisse überhaupt nicht meine Art. Schon gar nicht in meinem hell erleuchteten Wohnzimmer. Trevor küsste mich auf die Wange.
    „Du bist eine wirklich furchteinflößende Frau, Luna Wilder, aber ich mag’s irgendwie.“ Er nahm mir den Beutel mit den Bageln aus der Hand. „Dann werde ich mal die Reste meiner Überraschung toasten. Frischkäse oder Räucherlachs?“
    „Frischkäse.“ Ich kauerte immer noch am Boden, unfähig, ihm in die Augen zu sehen. Wir kannten uns zwar noch nicht richtig, sondern gingen erst seit Kurzem miteinander aus, aber in diesem Moment hatte ich das sichere Gefühl, dass Trevor mich für absolut durchgeknallt halten musste.
    Als er aufstand, streifte er mit dem Handrücken meinen Busen und sagte: „Lass mich nicht zu lange warten, Sexy“ Dann verschwand er in die Küche. Ich aber glotzte weiter auf den braunen Fleck im Teppich und fühlte mich wie eine Idiotin.
    Während Trevor meinen Bagel mit Frischkäse bestrich, kramte ich Orangensaft und ein paar Teller hervor. Es war ein eigenartiges Gefühl, ihn dabei zu beobachten, wie er in meiner Küche hantierte und problemlos Messer, Löffel und einen Teller für den Räucherlachs aus den Schubladen holte, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Ein sehr eigenartiges Gefühl.
    Trevor schien zu bemerken, dass ich ihn beobachtete, und wart mir einen fragenden Blick zu. „Was geht in deinem Kopf vor, Babe?“
    Ich musste schlucken. Er hatte zwar erst ein einziges Mal bei mir übernachtet, war aber am folgenden Morgen lange genug geblieben um mir ein Frühstück zu servieren. In einem Anfall von offensichtlichem Wahnsinn hatte ich ihm dann nicht nur die Zweitschlüssel zu meinem Haus gegeben, sondern anscheinend auch angeboten, er könne zu jeder Tages- und Nachtzeit in meine Wohnung spazieren.
    „Eigentlich nichts. Letzte Nacht habe ich seit meiner Beurlaubung zum ersten Mal wieder Dienst gehabt.“
    Trevor leckte das Messer ab und warf es in die Spüle. „Cool. Irgendwelche bösen Buben erwischt?“
    Ich wusste nicht so recht, ob durchgedrehte Junkies, die mich erstechen wollten, für Trevor zu den „bösen Buben“ zählten.
    „Nur einen.“
    Er schob sich ein Stück Bagel in den Mund und lachte, während er kaute. Ich biss halbherzig von meinem Bagel ab, war aber durch seine Anwesenheit eigentlich zu nervös, um wirklich Hunger zu haben.
    „Weißt du“, sagte Trevor, „ich kann es immer noch nicht so richtig fassen, dass ich was mit einer Polizistin habe. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie oft man mich schon verhaftet hat?“
    Natürlich wusste ich es: zwei Mal. Es waren allerdings bloß Ordnungswidrigkeiten gewesen, die man mit einem Bußgeld aus

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