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Nocturne City 02 - Blutfehde

Nocturne City 02 - Blutfehde

Titel: Nocturne City 02 - Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Vielen Dank für die Informationen.“ Mit einem Nicken schob Bart seinen Bericht unter den Aktenstapel auf seinem Schreibtisch, wo er wahrscheinlich genauso sicher oder unsicher war wie an jedem anderen Ort auch.
    „Seien Sie vorsichtig!“, verabschiedete ich mich und wusste doch, dass Vorsicht allein weder Bart noch mir sonderlich viel gegen die Macht, den Einfluss und den guten Namen der O’Hallorans helfen würde. Wenn ich mich auf Auseinandersetzungen mit magischen Wesenheiten der Marke Alistair Duncan einließ, konnte ich mir zumindest sicher sein, dass es ein ebenbürtiger Kampf sein würde. Bei Konflikten mit Leuten, die in der Welt des Lichts genauso mächtig waren wie in der Welt des Schattens, war ich allerdings genauso hilflos wie eine normale Streifenpolizistin.
    Trotz dieser ernüchternden Feststellung konnte und wollte ich mich nicht einfach so mit der Situation abfinden, denn nichts auf der Welt heizte meine Wut so sehr an wie Menschen, die nur töteten, weil es eben in ihrer Macht stand. Mein Entschluss war daher schnell gefasst: Ich würde nichts unversucht lassen, um die O’Hallorans zur Verantwortung zu ziehen. Schließlich waren sie es, die diesen Domino-Effekt in Gang gesetzt hatten, in dem jetzt ein Mord dem anderen folgte. Wie ich das genau anstellen würde, wusste ich natürlich noch nicht, aber durch derart nichtige Nebensächlichkeiten hatte ich mich noch nie von der Umsetzung meiner Pläne abhalten lassen. Wahrscheinlich war genau das auch der Grund, warum ich in meinem Leben von einer Katastrophe in die nächste stolperte.
    Erwartungsgemäß warf meine Theorie mehr Fragen auf, als dass sie Antworten zu geben in der Lage war. Auch wenn jetzt relativ sicher feststand, dass Vincent Blackburn von einer Casterhexe ermordet worden war, wusste ich doch, dass ich nichts in der Hand hatte, um den Clan der O’Hallorans mit dem Mord in Verbindung zu bringen. Außerdem stand natürlich die Frage im Raum, inwiefern die O’Hallorans vom Anzetteln dieses Krieges profitierten. Die Blackburns waren eine aussterbende Familie, die früher oder später ohne das Zutun eines anderen Clans untergehen würde, und soweit ich wusste, hatte Vincent auch niemandem ein Mordmotiv geliefert! Shelby würde sicherlich nur auf die lange Tradition dieser Fehde verweisen und meine Frage mit einem bescheuerten Kalenderblattspruch à la Wer das Schwert ergreift, der wird durch das Schwert umkommen kommentieren. Ich aber bildete mir ein zu wissen, dass es sich hierbei nicht nur um einen gottgegebenen Rachezyklus von Leben und Tod handelte. So wie sich die Dinge im Moment darstellten, musste einfach mehr dahinterstecken, denn ganz offensichtlich hatten die Blackburns weitaus größeres Unrecht erfahren als der O’Halloran-Clan und zudem den ersten Toten zu beklagen gehabt.
    Es fehlte allerdings noch ein entscheidendes Detail, um das Puzzle zu vervollständigen – die Verbindung zwischen Vincent und seinem Mörder, die ich, wenn es nach den O’Hallorans ginge, wahrscheinlich nie aufdecken würde. Auch wenn diese Familie beharrlich damit argumentierte, dass sie in der Vergangenheit lediglich auf die selbst erlittenen Ungerechtigkeiten reagiert habe, so war es doch ein unumstößlicher Fakt, dass die O’Hallorans einen mörderischen Krieg neu entfacht hatten, der über Jahrzehnte hinweg keine Opfer gefordert hatte. Einmal mehr stellte sich also die Frage, warum sich der smarte Saubermann-Clan in einen derart abscheulichen und vor allein dummen Konflikt stürzte.
    Mir blieb nur eine einzige handfeste Spur in diesem Fall: Benny Joubert, der Mitinhaber des Bete Noire, der auch über Vincents Dealereien Bescheid wissen musste.
    Ich setzte mich in den Wagen und dachte ein paar Minuten über Joubert nach. Wenn er als männlicher Werwolf auf den Straßen von Nocturne City Drogen verkaufte, war er auch Mitglied eines Rudels, denn Drogenhandel und Prostitution wurden in Nocturne City größtenteils von den Rudeln kontrolliert, und wehe dem, der das vergaß. Aus seiner Akte wusste ich, dass Joubert ein gewalttätiger Wiederholungstäter war. Als weibliche Insoli konnte ich ihm unmöglich allein gegenübertreten. Ich brauchte also unbedingt einen Partner, aber sosehr ich mir auch das Hirn zermarterte, am Ende fiel mir nur einer für dieses Abenteuer ein. Dummerweise schnürte mir schon allein der Gedanke an ihn die Brust zusammen. Dmitri glücklich in den Armen von Irina wiederzusehen war eine Vorstellung, die ich nicht mal

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