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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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sollte langsam alles anders werden, verdammt!, dachte ich und versuchte im nächsten Augenblick, mit einem lauten »Halt die Klappe!« die negativen Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben. »Halt die Klappe!«, brummte ich erneut. Ich ging hinein und ließ Dmitri, der aufs Wasser hinausstarrte, allein in der Auffahrt stehen.
    Als ich die Hälfte meines Pad Thais gegessen hatte, kam er herein. Schweigend setzte er sich neben mich, legte die kräftigen Arme um meine Schultern und vergrub das Gesicht in meinen Haaren. »Tut mir leid«, brummte er.
    Ich drehte mich zu ihm und legte den Kopf auf seine Schulter. »Das sollte es auch.«
    »Ich weiß, ich kann manchmal ganz schön anstrengend sein.« Er angelte sich eine Garnele von meinem Teller.
    »Das ist eine gnadenlose Untertreibung«, murmelte ich.
    »Es ist nur … wenn ich daran denke, dass du mich verlassen und mit jemand anderem zusammen sein könntest, und dann diesen Mann …«
    »Bryson«, half ich aus.
    »… auf deiner Haut rieche …«, fuhr Dmitri zähneknirschend fort, »… dann geht der Dämon mit mir durch, und ich verliere die Kontrolle.«
    »Da habe ich einen abgedrehten, total weit hergeholten Vorschlag«, sagte ich. »Wie wärs, wenn du mir ein bisschen vertraust?«
    Ein Zucken lief über Dmitris Lippen – ein richtiges Lächeln hatte ich schon lange nicht mehr bei ihm gesehen. »Das sollte ich mal versuchen, was?«
    »Ich empfehle es dir, wenn du nicht eines Tages mit abrasierten Brauen aufwachen willst.« Liebevoll strich ich über seine Nasenspitze und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Doch Dmitri ließ sich nicht so schnell abspeisen. Stattdessen begann er, meinen Mund und meinen Hals mit heißen Küssen zu überschütten. Ehe ich mich’s versah, hatte ich mein Pad Thai vergessen und gab mich seinen Liebkosungen hin.
    Ein paar Augenblicke später lagen wir ineinander verschlungen auf dem Teppich vor dem Diwan und liebten uns. Als ich ihn zur Seite rollte, um mich auf ihn zu setzen, stöhnte er vor Schmerz. Obwohl ich gerade erst in Schwung gekommen war, verlangsamte ich meine Bewegungen. Dann sah ich die blauen Flecken an seinem Bauch, die mir am Vortag nicht aufgefallen waren. »Sie haben dich wirklich übel zugerichtet, was?«, flüsterte ich und wischte mir mit dem Handrücken den Schweiß aus den Augen.
    Dmitri packte meine Hüften und begann, mein Becken wieder auf und ab zu bewegen. »Ich habe doch gesagt, ich will nicht darüber sprechen.«
    »Wie du meinst«, flüsterte ich und gab mich wieder den rhythmischen Bewegungen unserer Körper hin, stützte allerdings, um nicht mit meinem ganzen Gewicht auf ihm zu sitzen, die Arme neben seinem Gesicht auf – so unauffällig wie möglich, schließlich haben wir alle unseren Stolz.
    »Liebling?«, wisperte ich, als ich einige Minuten später den Kopf auf seine Brust legte, um seinem Herzschlag zu lauschen.
    »Mhm?« Dmitris gebrummte Antwort floss wie eine wohlige Welle durch meinen Körper, die ich eher spürte als hörte.
    »Weißt du, wer momentan Rudelführer der Loups ist?«
    Ich spürte, wie sich seine Muskeln anspannten. »Warum willst du das wissen, und warum sollte ausgerechnet ich dir das sagen können?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht, weil du vor Kurzem noch der gefürchtetste Rudelführer der Stadt warst?«
    »Ich denke, Gerard Duvivier ist jetzt bei den Loups der Chefaber du hast meine erste Frage nicht beantwortet.«
    Verdammt. Ich hatte eigentlich gehofft, er würde meinen kleinen Trick nicht bemerken, aber Dmitri ließ sich nicht so leicht hinters Licht führen. Er war sehr viel klüger, als es sein abgerissener Ex-Biker-Look vermuten ließ. Um ein russisches Gefangenenlager zu überleben, es in einer Stadt wie Nocturne City zum Rudelführer zu bringen und mit einer gewissen Luna Wilder zusammenzuleben, bedurfte es einer gewaltigen Portion Cleverness.
    »Ich sehe mir gerade ein paar Mordfälle an, in denen David ermittelt.« Da Dmitris Stirn sofort riesengroße Zornesfalten schlug, fügte ich schnell hinzu: »Eigentlich berate ich ihn nur.«
    »Du hast gesagt, du arbeitest jetzt fest beim Sondereinsatzkommando. Nie wieder Mordermittlungen, nie wieder Jagd auf böse Buben – das waren deine Worte. Ich dachte, wir wären uns einig, dass du dich nicht mehr in lebensgefährliche Situationen begibst.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Bryson hat mich im BH in der Umkleide erwischt und war verdammt hartnäckig. Da dachte ich, Ja zu sagen sei der einfachste Weg, ihn möglichst schnell

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