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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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geratenen Hexen-Cousinchen lief mir sofort ein unangenehmes Prickeln über den Rücken. Auch wenn Sunny es nicht oft zeigte, wurde sie doch genauso schnell ärgerlich wie ich. Mit geblähten Nasenflügeln sah uns Dmitri abwechselnd an. »Verdammt, ihr wisst, dass ichs nicht ausstehen kann, wenn ihr euch gegen mich verbündet!«
    »Sag es …«, grollte ich.
    »Gut!«, sagte Dmitri. »Wendigos sind Rohlinge, Monster ohne einen Funken Anstand und Menschlichkeit. Es ist kein Wunder, dass dich eine dieser Bestien angegriffen hat. Sie hassen Werwölfe. Sie hassen Menschen. Das Einzige, was sie interessiert, ist, ihren Hunger zu stillen, und dafür müssen sie töten.«
    »Du sprichst im Präsens«, murmelte ich bange.
    »Ja …«, gab er zu. »Sie sind unter uns, aber nicht in Nocturne, das kann ich dir versichern.«
    »Warum sollte ein Wendigo Luna angreifen?«, fragte Sunny.
    »Gute Frage, aber ich habe noch eine bessere: Warum sollte mich ein Haufen Irrer verschleppen und einem Wendigo zum Fraß vorwerfen?«
    »Da kann ich dir nicht weiterhelfen«, entgegnete Dmitri. »Damit will ich nichts zu tun haben. Die Redbacks halten sich von den Wendigos fern und umgekehrt. Rudel, die das nicht tun, ziehen den Kürzeren. Es ist gesünder, diese Monster auf Abstand zu halten.«
    »Die Befindlichkeiten deines Rudels mal außen vor, wo finde ich sie?«
    Dmitri verschränkte die Arme. »Von mir erfährst du nichts mehr. Um ein Haar hätte dich ein Wendigo getötet, da werde ich jetzt nicht zulassen, dass du übereilt handelst und alles nur noch schlimmer machst.«
    »He«, sagte Sunny. »Hör auf, so mir ihr zu reden. Schließlich hast du dich nicht gerade als Retter in der Not hervorgetan, als sie entführt wurde.«
    »Halt dich da raus!«, polterte Dmitri. »Du hast keine Ahnung, was hier politisch auf dem Spiel steht. Wenn sich ein Werwolf mit den Wendigos anlegt, kann das furchtbare Folgen für alle Rudel haben. Luna kapiert einfach nicht, welche Konsequenzen ihr leichtfertiges Verhalten haben könnte.«
    »Ich glaube, ich höre nicht recht! Willst du sagen, wir sollen uns wie unterwürfige Hausfrauen in die Ecke setzen und den Männern die bösen Monster überlassen?«, keifte Sunny mit rotem Kopf. »Ich lache mich tot! Anscheinend hast du vergessen, wer deinen Arsch gerettet hat, als Alistair Duncan dich verhaften lassen wollte, und wer sich um Luna gekümmert hat, als du sie sitzen gelassen hast?«
    »Gut, das reicht, ihr beiden!«, brüllte ich. »Sunny, du hörst auf mit deinen Kommentaren, und du, Dmitri, lässt gefälligst deinen Befehlston stecken, klar?«
    »Versteh doch, ich kann nicht zulassen, dass du zu den Wendigos gehst«, begann Dmitri erneut. »Wenn du mit ihnen Kontakt aufnimmst, werden alle Werwölfe in Nocturne hinter dir her sein. Einige Rudel benutzen die Wendigos als Auftragskiller und reagieren äußerst feindselig, wenn ein anderer Werwolf sie anspricht, und die, die nicht mit diesen Wilden zusammenarbeiten, werden in dir eine Verräterin sehen und nicht ruhen, bis sie ihre Unterkünfte mit deinem Blut gestrichen haben.«
    »Das hat bereits jemand getan«, schoss ich zurück. »Duvivier. Ich muss es nur noch beweisen.«
    Dmitri unterbrach sein nervöses Hin- und Hergelaufe und schaute mich mit finsterer Miene an. »Duvivier? Das passt nicht. Die Loups sind kleine Fische, die mit Menschen Geschäfte machen. Sie würden es nicht wagen, Mitglieder anderer Rudel zu ermorden oder ermorden zu lassen. Man würde sie im Handumdrehen vernichten und ihre Überreste an die Fische der Siren Bay verfüttern.«
    »Aber …«, begann ich und erkannte, dass er recht hatte. Derselbe Killer hatte viermal zugeschlagen, und Duvivier passte nicht ins Bild. Hinter den Morden steckte etwas anderes, und dieses Etwas lag noch im Verborgenen und lauerte dort – wie das Ding, das mich im Wald verfolgt hatte.
    »Dann muss ich zur Quelle und mein Glück versuchen. Es geht nicht anders, ich muss mit den Wendigos reden.«
    Sofort stürzte Dmitri auf mich zu und schloss mich in die Arme, sodass seine Schulter mein Gesicht ganz und gar bedeckte. »Warum musst immer du diesen Sachen nachgehen, Luna?«, wisperte er in mein Haar. »Warum kannst du diesen Fall nicht ruhen lassen?«
    »Weil es meine Aufgabe ist, Dmitri«, antwortete ich. Dann nahm ich sein Gesicht in die Hände und sah ihm tief in die Augen. »Wenn ich einfach damit lebe, werde ich für immer Angst haben, verstehst du?«
    Dmitris Blick verhärtete sich. Weder die Schwärze

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