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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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verlangen!«
    »Das verlange ich von allen Opfern«, sagte Mac. »Nicht nur von Ihnen. Gehen Sie heim, warten Sie ab und lassen Sie sich von Dmitri betüddeln. Sobald es was Neues gibt, rufen wir Sie an.«
    »Na, da kann ich wohl bis Weihnachten warten«, schnaubte ich und stürmte hinaus, wobei ich die Tür des Gesprächsraums so heftig zuknallte, dass ich fast die Klinke aus dem Holz gerissen hätte.
    Sunny holte mich ab, ohne Fragen zu stellen. Sie fuhr mich schweigend zum Cottage, nachdem ich ihr versichert hatte, dass ich nicht schwer verletzt war, und setzte mich an der Einfahrt ab. »Warte«, sagte ich, als sie den Gang einlegte, um zurück nach Battery Beach zu fahren. »Kannst du mit reinkommen?«
    Sofort legte sie die Stirn in Falten. »Alles in Ordnung zwischen dir und Dmitri?«
    »Wann war schon mal alles ›in Ordnung‹ zwischen mir und Dmitri?«
    Mit besorgtem Blick schaltete Sunny den Motor ab, stieg aus und ging mit mir zum Cottage. Kaum waren wir am Eingang angekommen, riss Dmitri auch schon die Tür auf und starrte mich mit einem aufgebrachten Gesichtsausdruck an.
    »Hex noch mal, wo warst du?«
    »Auf dem Revier«, sagte ich ermattet. »Ich musste eine Aussage machen.«
    Eigentlich hatte ich in diesem Moment ein regelrechtes Gewitter von Vorwürfen und Beschuldigungen erwartet, aber stattdessen packte Dmitri meine Schultern, riss mich an sich und überschüttete meine Stirn, meine Lider und schließlich meine Lippen so lange mit Küssen, bis sich mein angespannter Körper etwas entkrampfte.
    »Als ich zurückkam und du nicht hier warst …«, wisperte er, ohne von meinen Lippen abzulassen, »… da dachte ich … ach, ich weiß gar nicht, was ich dachte. Ich würde es nicht aushalten, dich zu verlieren.«
    »Ich gehe dann mal Kakao für Luna machen«, verkündete Sunny und schlüpfte an uns vorbei zur Küche. »Mochte sie nach einem harten Tag früher immer gern …«, fügte sie flüsternd hinzu.
    »Es geht mir gut, Schatz«, murmelte ich Dmitri ins Ohr. »Ich bin ja jetzt da.«
    »Komm«, sagte er und legte mir die Arme um die Schultern, um mich beim Treppensteigen zu stützen. »Ich bringe dich hoch.«
    Dmitri führte mich langsam zum Bett, und als ich endlich lag, holte er mir einen frischen Pyjama und wischte mir mit einem feuchten Waschlappen den Schmutz aus dem Gesicht.

»Ist was?«, fragte ich.
    Er hörte auf, mir das Gesicht zu waschen, sah zu mir auf und drückte dann meine rechte Hand. »Tut mir leid.«
    Ich blinzelte überrascht. »Was tut dir leid?«
    »Das … was passiert ist … es ist alles meine Schuld.«
    »Ach, Dmitri«, entgegnete ich mit einem Seufzer und drückte seine Hand. »Sei nicht albern. Wenn hier jemand Schuld hat, dann einzig und allein die Typen, die mich verschleppt haben.«
    »Nein!«, donnerte er und schlug wütend gegen das Kopfende des Betts. »Ich hätte bei dir sein müssen, um dich zu beschützen! Verdammt, warum habe ich es nur nicht geschafft, dass du auf mich hörst …«
    Ich löste meine Hand aus seinem Griff. »He.«
    Er hielt mitten in seiner Tirade inne. »Was ist? Bist du verletzt? Brauchst du Schmerztabletten?«
    »Sehe ich aus, als würden mir ein paar verdammte Schmerztabletten weiterhelfen?« Frustriert bedeckte ich mein Gesicht mit den Händen und schob die schwarzen Büschel, die an guten Tagen die Bezeichnung »Frisur« verdienten, zur Seite. »Dmitri, es hätte keinen Unterschied gemacht, wenn du da gewesen wärst. Diese Leute waren Profis und wussten, was sie taten. Höchstwahrscheinlich sähest du jetzt genauso kaputt aus wie ich … vielleicht sogar noch schlimmer.«
    Noch ehe die Zensurabteilung in meinem Hirn meine nächsten Worte überprüfen konnte, hatte ich sie schon ausgesprochen: »Ob du es glaubst oder nicht, Mr Sandovsky, es dreht sich nicht immer alles um dich. Statt mir Vorhaltungen zu machen, solltest du fragen, was du tun kannst, um die Täter zu schnappen.«
    »Die Typen sind schon so gut wie tot«, antwortete Dmitri. »Ich verstehe, dass du sauer bist …«
    »Nein«, flüsterte ich. »Ich will, dass mein Partner mir zur Seite und nicht dauernd vor mir steht. Ich werde mir diese Leute vorknöpfen, und zwar auf meine Weise, verstehst du? Wenn du mir helfen willst, schön – wenn du aber nur rummeckern und mir sagen willst, wie ich es eigentlich machen müsste, dann vergiss es!«
    Wild schnaubend lief Dmitri von einer Ecke des Schlafzimmers zu anderen und suchte anscheinend nach etwas, um die angestaute Wut daran

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