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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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das nie passiert?«
    »Ich denke schon, ein- oder zweimal.«
    »Ein- oder zweimal? Soll ich vielleicht einige Male aufzählen, wo dein Bauch sich geirrt hat, allein die Male, die ich mitbekommen habe? Verdammt, ich könnte gut davon leben, gegen deinen Bauch zu wetten, Alex. Ich könnte mir ein neues Auto kaufen und mich in Florida zur Ruhe setzen.«
    »Du bist ein spaßiger Mensch. Ich bin so froh, daß man dich auf Kaution rausgelassen hat.«
    »Alex, eine Bitte. Pack deinen Bauch und geh heim, ja? Geh heim und spiel weiter den Einsiedler. Uns bringst du nur in schlimmere Schwierigkeiten, als wir sie jetzt schon haben.«
    »Schon gut, beruhige dich, Jackie. Ich weiß, du hast einen schweren Tag gehabt …«
    »Ich brauche mein Magenmittel«, sagte er und klopfte auf die Taschen seiner Schürze. »Wo zum Teufel habe ich nur mein Magenmittel hingetan?«
    Jackies Magen wurde an diesem Abend nicht mehr besser. Ich wurde an diesem Abend nicht weniger sauer über diesen sturen undankbaren alten Esel. Direkt nach dem Abendessen tat er das Undenkbare und ging nach oben und überließ die Wirtschaft seinem Sohn. Ich konnte mich nicht erinnern, daß er das jemals getan hatte, nicht, wenn draußen noch Licht war.
    Ich blieb noch eine Weile da und half Jonathan beim Aufräumen. »He, ich wollte dich noch was fragen. Ist dir hier irgendwas Ungewöhnliches aufgefallen? Hat hier jemand rumspioniert?«
    »Wer zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung. Irgendwer Auffälliges.«
    »Nein, eigentlich nicht. Obwohl …«
    »Ja?«
    »Eigentlich nichts.«
    »Los. Nun sag schon.«
    »Das war heute, als wir zurückgekommen sind. Ich bin zur Hintertür reingegangen, und es war, ich weiß nicht, irgendwas hat nicht gestimmt.«
    »Du meinst, jemand ist im Haus gewesen?«
    »Na ja, du weißt doch, wir hatten heute morgen das Haus voller Polizei, und da dachte ich, mir kommt das alles noch was fremd vor, verstehst du? Aber als wir zurückkamen, gehe ich die Treppe hoch, und ich denke, wonach riecht das? Es war wie Zigarrenrauch oder so was.«
    »Zigarrenrauch?«
    »Ja, aber etwas süßer. Du weißt, was ich meine?«
    »Ich glaube schon.«
    »Die Tür war aber abgeschlossen. Wie soll da jemand reingekommen sein?«
    »Ich weiß es nicht, Jonathan. Ich weiß wirklich nicht.«
    »Als ob hier nicht schon genug los wäre.«
    »Ich kann dich gut verstehen.«
    »Eines weiß ich«, sagte er. »Heute nacht nehme ich meine Jagdflinte mit ins Bett.«
    »Tu mir einen Gefallen«, sagte ich. »Laß sie auf dem Fußboden. Nimm sie nicht wirklich mit ins Bett, ja?«
    Darüber mußte er lachen. Ich half ihm, alles fertig zu machen, sagte gute Nacht und machte mich davon.
    Als ich zu meinen Hütten zurückfuhr, klingelte mein Handy. Ich hoffte, es sei Swanson, der wissen wollte, warum ich ihn nur so belästigte; statt dessen war es Kenny.
    »Ich bin gerade nach Hause gekommen und habe Ihre Nachricht gehört«, sagte er. »Worüber wollen Sie mit mir sprechen?«
    »Vielen Dank, daß Sie zurückrufen. Ich wollte Ihnen nur wegen neulich abends ein paar Fragen stellen.«
    »Das verstehe ich nicht. Wir sind beide dagewesen. Was könnte ich da wissen, was Sie nicht auch wüßten?«
    »Sie kennen Vargas erheblich besser als ich. Ich erhoffe mir von Ihnen bessere Einsichten in dieser Richtung.«
    »Ich verstehe Sie immer noch nicht, Alex.«
    »Ist Ihnen bekannt, daß Jackie, Bennett und Gill heute alle verhaftet worden sind?«
    Es herrschte ein langes Schweigen am anderen Ende. »Ich wußte, daß irgendwas im Busch war«, sagte er schließlich. »Win war heute in einer ganz merkwürdigen Stimmung.«
    »Er war heute im Geschäft? Sie haben ihn gesehen?«
    »Nur ein paar Minuten. Um ehrlich zu sein, bin ich ihm aus dem Wege gegangen. Seit diesem Abend treibt er alle in den Wahnsinn.«
    Ich hätte ihn gerne weiterreden lassen, aber ich wußte, daß es besser wäre, wenn ich ihm die Fragen persönlich stellen konnte. »Gibt es irgendeine Möglichkeit, zu Ihnen zu kommen? Das wäre sehr entgegenkommend von Ihnen.«
    »Sie wollen wirklich hier runterkommen?«
    »Sie sind doch in Bay Harbor, stimmt’s? Da habe ich gleich die Gelegenheit, es mal selber zu sehen.«
    »Ich dachte, Sie hassen den Ort.«
    »Ich bin ja nie da gewesen. Die Chance sollte ich dem Ort schon geben.«
    »Ich glaube nicht, daß Sie ehrlich zu mir sind, Alex …«
    »Kenny, ich habe drei Freunde, die heute in den Knast gewandert sind; denen will ich bloß helfen. Ein paar Minuten von Ihrer Zeit, mehr will ich doch

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