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Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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Ihrige dazu beitrug, war der Fleck mit einem einfachen
Heftpflaster nicht abzudecken. Ein Halstuch. Das schwarze.
     
    »Na, mein schwarzer Kater.«
    Cäci gurrte,
fuhr mir durch mein dunkles Haar.
    »War ganz
nett gestern mit den Kleiners, der Kleine ist ja so süüüß.«
    »Der Tattuten,
wie heißt der noch mal?«
    »Bernhard.«
    »Warum trägst
du das Halstuch? Du bist doch nicht erkältet?
    »Erkältet?«
    »Du warst
ja mit Susi gestern nicht allein, der trau ich ja alles zu, sonst könnte ich wetten,
dass da ein Knutschfleck darunter ist.«
    Ich musste
kräftig husten:
    »Sei doch
nicht immer so misstrauisch, das ist ja furchtbar, seit du schwanger bist, wird
das immer schlimmer.«
    »Da ist
ja auch so einiges vorgefallen in letzter Zeit, du musst mich auch verstehen.«
    Und da Ehrlichkeit
in solchen Situationen immer der beste Weg war, beschloss ich, eine kleine Beichte
die vergangene Nacht betreffend abzulegen.
    »Du Cäci,
das war so …«
    Cäci zog
einfach den Knoten meines nachlässig gebundenen Halstuches auf und erschrak:
    »Was ist
auch das, oh entschuldige, dass ich dich verdächtigt habe, tut mir wirklich leid,
das sieht ja schlimm aus! Wo bist du denn dagegen geknallt? Oh tut mir leid, sag
nichts, der Boxsack. Nochmals Entschuldigung wegen des Verdachts mit dem Knutschfleck,
so was kann man, auch wenn man noch so geil ist, ja gar nicht hinbekommen. Tut’s
noch arg weh?«
    Vorsichtig
betatschte Cäci die Saugstelle.
    »In deinem
Zustand gestern Abend hättest du dich nicht mehr mit dem Boxbeutel anlegen dürfen,
armer Dani.«
    Ich sagte
nichts, nickte nur mit dem Kopf. Cäcis Wahrheit war eindeutig die bessere.

38
Reviergespräche
     
    Vor G’richt, Herr Jesu steh
ich hie
     
    Vor G’richt, Herr Jesu, steh
ich hie,
    zu dir beug ich meins Herzens
Knie,
    kann mir selbst gar nicht raten.
    Mein groß und viele Missetat
    mich hier und dort verdammet
hat.
    Doch will ich nicht verzagen.
    Autor unbekannt, Hannoversches Gesangbuch
1646
     
    Auf dem Revier war Trauer angesagt,
die Kommissarin trug schwarz. Sie wirkte noch leicht derangiert. Aufrecht in ihrem
Ledersessel thronend, spielte die Wohlgeformte mit einem Stift. Ihr iPad lag vor
ihr.
    »Herr Bönle,
Sie wissen, warum Sie hier sind. Von nun an haben Sie kein schönes Leben mehr. Ähh,
ich hatte Sie gestern Abend noch ange…«
    »Nacht.«
    »… unterbrechen
Sie mich nicht, angerufen und Sie hierher bestellt. Ich wollte Ihnen nur sagen,
dass Sie unsere Abmachung wegen der …« Sie hob beide Hände und formte mit Mittel-
und Zeigefingern Anführungszeichen in die Luft. »… Nacktgeschichte gebrochen haben.
Das hätte ich nicht von Ihnen erwartet. Bis jetzt hatte ich, bei allen Abstrichen,
die man bei Ihnen machen muss, trotzdem das Gefühl, dass Sie ein Ehrenmann sind.
Ich bin wirklich enttäuscht von Ihnen, das Quäntchen Restsympathie, das Sie bei
mir besaßen, ist nun endgültig verloren.«
    »Frau Kommissarin,
ich schätze und respektiere Sie, und eins müssen Sie mir glauben, seit gestern sogar
noch mehr. Ich denke, Sie hatten ein tolles Fest, was ich so übers Telefon mitbekam,
und Sie klangen nicht mehr ganz nüchtern, Respekt, man muss die Feste feiern, wie
sie fallen.«
    »Bönle,
halten Sie einfach Ihre dumme Klappe, sonst ziehe ich Sie an Ihrem Luden-Halstuch
aus dem Zimmer hier in den Keller, dann können Sie dort Kellerasseln observieren.
Wenn ich nicht mit Sicherheit wüsste, dass keine Frau Sie küssen würde, und Ihrer
Lebenspartnerin traue ich einen ordinären Knutschfleck einfach nicht zu, dann würde
ich schlussfolgern, unter Ihrem Old-School-Halstuch befindet sich so ein pubertäres
Saugmal, ein Knutschfleck, wie altmodisch!«
    Kaum hatte
sie die Worte ausgesprochen, schien sie innerlich zu erschrecken. Eine retrospektive
Seelenschau, inklusive Partyerinnerung zeitigte ihre gedächtnisposthume Wirkung.
Ich schaute ihr während dieses Prozesses nebligen Erinnerns ganz tief in die braunen,
schönen, nachdenklichen Augen und summte:
    » Turned a whiter shade of pale. «
    Die Schöne
zuckte zusammen, rutschte errötend auf dem Sessel nervös hin und her und erhob den
Zeigefinger gegen mich, als ihr Telefon sie aus dem Jammertal des allmählichen Erinnerns
erlöste:
    »Ja. Um
was geht’s?«
    –
    »Ich verstehe,
Herr Ngumbu. Reden Sie bitte verständlich und langsam.«
    –
    »Ja, Herr
Ngumbu, ja, das brauchen Sie nicht 20 Mal zu wiederholen!«
    –
    »Ja, der
ist gerade hier. Ja, ich werde es ihm sagen. Danke für Ihr rührendes

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