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Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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ich mir. Der hat mich nicht umsonst hier festgehalten, dem werd
ich’s zeigen.«
    »Hei Rambo-Refi,
kehre sofort um! Sofort, ich habe hier das Sagen, wie in der Schule auch! Umkehren,
du Depp! Das ist ein Befehl!«
    Der Einfältige
hörte nicht, es blieb mir nichts anderes übrig, als mich mit der Nonnentracht durch
das Loch zu zwängen und dem Ungehorsamen zu folgen. Vorher zog ich aber mein Handy
aus der Hosentasche und sendete Cäci eine SMS:
    Haben Geheimgang
im Keller gefunden. Sofort Polizei informieren. Refi auf eigene Faust losgezogen.
Suche ihn.
    Hdgalvmbzsuz,
D.

43
Hausfriedensbruch
     
    Zu deinen
Füßen liege ich
     
    Zu deinen
Füßen liege ich,
    mein Jesu,
blicke doch auf mich!
    Du bist
der Arzt und Wundermann,
    der allezeit
erretten kann;
    drum, bin
ich gleich von Hilfe bloß,
    so ist doch
mein Vertrauen groß.
     
    Mein Trost
und meines Herzens Teil,
    mach erstlich
meine Seele heil,
    besprenge
sie mit deinem Blut
    und mache
mein Verbrechen gut,
    und dann
gib, nach vergebner Schuld,
    bei meiner
Schwachheit auch Geduld.
    Christoph
Heinrich Zeibich (1677 – 1748)
     
    Die dunkle, tunnelartige Steinröhre
wurde immer enger und endete vor einem Treppenaufgang. Vorsichtig lauschend, stieg
ich die steinerne Treppe hinauf. Am Ende der Stufen war eine geöffnete Holztür.
Von irgendwoher hörte ich gedämpft Stimmen. Ich lauschte und ging durch die Tür.
Ich befand mich zweifelsohne im Untergeschoss eines dem Kloster benachbarten Hauses.
Von oben hörte ich nun deutlicher die Stimmen. Es war kein freundschaftliches Gespräch.
Mehrere Männer schienen miteinander zu streiten. Vorbei an einer Küche und an einer
schmalen Tür, die vermutlich zu einer Toilette führte, kam ich an der eigentlichen
Eingangstür vorbei und gelangte von da aus zu einer Holztreppe, die zum oberen Stock
führte. Langsam schlich ich hinauf. Die Stimmen wurden lauter. Mein Herz pochte
mir bis in die Schläfen, ich hatte kaum gewagt zu atmen, als ich die Treppen hochschlich
und darauf achtete, nicht über den Rock des Gewandes zu stolpern. Nun stand ich
zitternd vor der Tür, aus der laut die Stimmen drangen:
    »Sie geben
mir einfach mein Handy und ich verschwinde von hier und kann mich nicht erinnern,
Sie beide hier gesehen zu haben?«
    »Für wie
naiv hältst du mich?«
    Ein Schluchzen
unterbrach das Zwiegespräch:
    »Lassen
Sie den Jungen doch laufen, der kann doch nichts dafür. Es reicht doch, wenn Sie
mir etwas antun.«
    »Seid einfach
mal ruhig, ich muss überlegen. Euch hat der Teufel geschickt. Und wenn du dich noch
einmal bewegst, dann drücke ich ab. Ich meine es ernst. Bei zwei Toten wird der
dritte und vierte auch nicht teurer! Hahaha!«
    Meine Füße
wollten davonrennen. Mein Kopf hatte Schwierigkeiten mit dem Nachdenken, alles schien
auf Flucht programmiert. Ich musste mich konzentrieren. Solange er redet, würde
er vermutlich nicht schießen, hoffentlich wusste das der einfältige Referendar.
Er schien es zu wissen. Ich versuchte, mir durch den Türspalt einen Eindruck von
der Lage zu verschaffen. Der Raum war ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer, so
viel verriet der Blick durch den engen Spalt. Eine Schwarzwälder Kuckucksuhr gab
mit ihrem gleichmäßigen Ticken den präzisen Takt zum skurrilen Geschehen. Ich ging
näher heran, um den Blickwinkel zu erweitern. Auf einem Stuhl neben einem dunkelbraunen
Holztisch saß eine Nonne, nicht die Nonne Finsterle. Von der Seite sah ich den dunklen
Backenbart und den schwarzen Flaum auf der Oberlippe. Barbara. Schwester Barbara.
Sie redete über den Kopf einer zweiten Nonne, diese Nonne war mein Referendar, er
kniete auf dem Boden und hob beide Hände in die Höhe.
    »Lassen
Sie den Jungen doch laufen, es reicht, wenn Sie mich töten.«
    »Mund halten,
ihr Teufel!«
    Als ich
meinen Kopf noch weiter nach rechts bewegte, sah ich durch den Türspalt, warum mein
träger Referendar so untätig war. Er kniete vor der halb geöffneten Tür eines Nebenzimmers.
Hinter der Tür lugte bedrohlich der Lauf einer Flinte hervor, gehalten von einer
starken Hand. Am Handgelenk baumelte an einem Lederriemen ein silbernes Kreuz. Ein
Taukreuz.
    »Nehmen
Sie doch den Gewehrlauf von meinem Kopf weg. Das macht einem ja richtig Angst. Wir
können doch über alles reden, das tut Ihnen vielleicht gut.«
    Mein tapferer
Referendar kramte seinen Grundkurs Psychologie heraus. Er nutzte jede Chance. Und
ich musste überlegen, was ich tat. Vielleicht gab es in das Nebenzimmer, dort, wo
die Person mit der

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