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Nonstop in die Raketenfalle

Nonstop in die Raketenfalle

Titel: Nonstop in die Raketenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dafür
ist schon gesorgt. Die Sore läuft weiter über Moskau und wird verteilt an die
Aufkäufer. Als da sind: Ölscheichs, japanische Konzerninhaber, US-Milliardäre.
Typen, die schon alles haben, die sich als Kunstsammler sehen und scharf sind
auf — auch illegale — Kostbarkeiten. Unikate, die es, wie der Name sagt, nur
einmal gibt. Nämlich bei uns.«
    Olaf Pitröder starrte Dowasch
an, als wollte er ihn aufspießen. »Worum geht’s? Doch nicht etwa um Kunst?«
    »Ja«, rief Sonja. »Bei Kunst
bin ich skeptisch. Ich würde mir nie einen Picasso zulegen. Der Typ war ja
krank.«
    »Es geht nicht um Gemälde«,
erklärte Dowasch. »Bei der Beute ist allein schon der Materialwert
unermesslich. Gold, Juwelen, alles vom Besten. Aber nicht pur, sondern
verarbeitet zu orientalischen Kunstwerken: Geschmeide, Waffen, Möbel,
Innendekorationen, Außendekorationen. Ein sagenhafter Maharadscha-Thron ist
auch dabei. Dazu Teppiche, Stickereien, Gewänder, Plastiken und und und. So
viele Werte auf einmal hat’s noch nie gegeben.«
    »Ich staune«, sagte Hajo.
    »Und?«, fragte Olaf mit
stechendem Blick. »Was ist mit diesem Superschatz? Wo holen wir ihn ab?«
    »Langsam!« Dowasch grinste.
»Eins nach dem andern. Die Information habe ich von Serge Wanstowitsch. Kennt
ihr nicht. Er sitzt ziemlich weit oben in unserer Organisation, ist ein
Indienfan und treibt sich dort in jeder freien Minute rum. Er hat super
Verbindungen zu korrupten Staatsbeamten in Delhi und erfährt Dinge, die niemand
wissen darf. So erhielt er den Tipp. Nämlich dies: Eine indische Studentin —
sie heißt Indira Varanasi — hat sich eingeschrieben an der hiesigen
Universität. Die Frau ist edelster Abstammung und hat tolle Beziehungen zu
höchsten Stellen in Indien. Ihre Idee ist es, hier in der Stadt eine einmalige
Ausstellung zu veranstalten. Mit den unbezahlbaren Kunstschätzen Indiens. Die
Sache ist abgesegnet. Indira Varanasi wird die Pretiosen ( Kostbarkeiten) herbringen. Per Flieger. In einem gecharterten Jet. Das ist streng geheim, um«,
er lachte, »Typen wie uns nicht auf falsche Gedanken zu bringen.«

    »An die Sachen ranzukommen«,
sagte Sonja, »dürfte aber verdammt schwierig sein.«
    Dowasch nickte. »Sobald der Jet
gelandet ist, geht nichts mehr. Dann wimmelt es nur so von Sicherheitsleuten
und gepanzerten Fahrzeugen.«
    Er sprach nicht weiter, obwohl
auf der Hand lag, dass er eine Idee hatte, einen genialen Plan. Aber erst mal
genoss Dowasch die Spannung auf den Gesichtern der drei deutschen Komplizen.
Wladimir wusste natürlich Bescheid.
    »Und?«, fragte Olaf, als ihm
das Getue zu lange dauerte.
    »Wir schlagen vorher zu.«
    »Wie vorher?«
    »Vor der Landung.«
    »In der Luft? Willst du den Jet
entführen?«
    »Das geht nicht. Es ist keine
Passagiermaschine, sondern ein Frachtflieger. An Bord sind nur die Besatzung,
Indira Varanasi und Dr. Roland Artfeyn. Das ist der Direktor der hiesigen
Kunsthalle.«
    »Vielleicht erklärst du mal,
was du vorhast«, forderte Olaf.
    »Wir schießen den Flieger ab.«
    »Häh?«
    »Zehn oder 20 Kilometer vor dem
Flughafen. Sobald der Flieger mit dem Landeanflug beginnt. Die Einflugschneise
führt ja über eine weite, offene Landschaft. Aber dort sind überall Feldwege
und Straßen. Das wird uns sehr helfen.«
    »Moment mal!«, rief Sonja, die
sich noch nicht erholt hatte von ihrer Verblüffung. »Abschießen? Wie denn?
Womit denn?«
    »Mit einer Boden-Luft-Rakete.
Einer Karaschoexplonow. Die beste russische Rakete, die sich leicht
transportieren und von nur einer Person bedienen lässt. Sie hat einen
Radar-Suchkopf und findet unerbittlich ihr Ziel. Aber dort zerfetzt sie nicht
alles, sondern richtet nur so viel Schaden an wie erwünscht. Wir werden das Baby
so justieren (ausrichten), dass es ganz vorn in den Flieger einschlägt.
Radarbug, Cockpit, Bordküche — das ist dann alles Konfetti und der Vogel kommt
runter wie ‘ne bleigefüllte Wildente. Beim Crash in der Landschaft fliegt
natürlich alles auseinander. Aber was wir wollen, können wir einsammeln wie von
‘nem Servierteller. Denn die Superschätze sind auch super verpackt: in
bruchsicheren, feuerfesten, wasserdichten Stahlkisten. Wir benutzen große Lkws
mit Hebebühnen, laden ein und sind weg, bevor die Feuerwehr antanzt.«
    Stille. Gedanken schienen zu
knistern. Dowasch und Wladimir hatten das schon hinter sich und keine Frage war
mehr offen. Aber in den Mienen der Deutschen arbeitete es heftig.
    »Die Kunstschätze werden also
nicht

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