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Nonstop in die Raketenfalle

Nonstop in die Raketenfalle

Titel: Nonstop in die Raketenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Farben.
    »Hat 18 Euro gekostet«,
erklärte er. »Damit ihr wisst, was auf euch zukommt. Vier Euro fünfzig für
jeden. Aber abrechnen können wir nachher.«
    Tim übernahm das Kommando und
fragte beim Pförtner nach Frau Gloria Altwelt von Scheckerheim. Vierte Etage,
Station sieben — lautete die Auskunft nach einem Blick auf den Computer. TKKG
stiefelten los und waren sich bewusst, dass die Hindernisse noch bevorstanden.
Auf dem Flur vor der Glastür, hinter der Station sieben lag, vegetierten (kümmerlich
leben) zwei mannshohe Zimmerpalmen in trockener Luft. Ein Spaßvogel hatte
je eine dicke Orange in die Fächerkronen gesteckt.
    Als Tim die Milchglastür öffnen
wollte, tauchte dahinter ein Schatten auf, und eine Krankenschwester trat
heraus. Sie blickte streng, ihr Gesicht verriet Überanstrengung.
    »Hallo!«, grinste Tim. »Wir
möchten Frau Altwelt von Scheckerheim besuchen.«
    Die Schwester schüttelte den
Kopf. »Zu Frau von Scheckerheim darf noch kein Besuch. Außerdem ist heute keine
Besuchszeit.«
    »Können Sie uns wenigstens
sagen, wie es ihr geht?«
    »Den Umständen nach gut. Aber
sie braucht jetzt erst mal ein paar Tage Ruhe. Wenn ihr Donnerstag kommt, kann
ich euch zu ihr lassen.«
    »Gebongt. Würden Sie ihr bitte
die Blumen geben?! Mit herzlichen Grüßen zur schnellen Genesung von Gaby, Tim,
Karl und Klößchen.«
    »Von Gaby, Tim, Karl und
Klößchen«, wiederholte die Schwester und übernahm den Blumenstrauß. »Sie wird
sich freuen. Wisst ihr, was passiert ist?«
    Tim nickte. »Aber noch nicht im
Detail. Also, dann bis bald.«
    Als sie im Lift waren, sagte
Gaby: »Vorhin am Handy habe ich nichts im Detail, nichts von Einzelheiten
erzählt, Häuptling. Aber einiges weiß ich von meinem Papi. Leider ist wenig
damit anzufangen. Gloria wurde hinterrücks niedergeschlagen, als sie — es muss
heute früh nach halb neun gewesen sein — aus der Küche in den Wohnraum kam, wo
die Terrassentür offen stand. Denn Gloria hatte ihr allmorgendliches
Yogaprogramm nur kurz unterbrochen, um Tee aufzubrühen. Der Täter hatte sich
eingeschlichen, war plötzlich hinter ihr und schlug sie bewusstlos, nämlich mit
der Faust ins Genick. Gesehen hat sie ihn nicht. Die Ohnmacht hielt sehr lange
an. Es war ein Raubtäter. Gloria hat ja gestern Abend ihren Jaguar-Oldtimer
verkauft, um mit dem Geld — übrigens 35 000 Euro — bei Keul ein Gemälde zu
kaufen. Dieses Geld hat der Täter gestohlen. Es sieht ganz so aus, als ob er
davon wusste, meint Papi. Das sollte den Kreis der Verdächtigen eigentlich
einengen, denn Kommissar Sondermann hat ermittelt, dass nur vier Personen über
den Kfz-Deal informiert waren: Keul, Pitröder und die Autohändler Demmelber und
Schriller. Aber mit dem Einengen ist wohl nichts, denn alle haben ein Alibi
oder scheiden anderswie aus. Ein Unbekannter steht also auch auf der Liste,
sozusagen ein Typ von der Straße.«
    Tim sagte: »Wir wussten
ebenfalls von dem Geld, allerdings nicht von der Höhe der Summe.«
    »Willst du damit andeuten«,
forschte Gaby, »dass wir uns bei Sondermann melden sollen?«
    »Bewahre! Nicht mal für ‘ne
Tüte Pfefferminzbonbons täte ich das.«
    TKKG schlurften durchs Foyer,
verließen das Gebäude und gingen zu ihren Bikes. In allen Köpfen wurden
Gedanken herumgerollt, und Gaby, wie immer bestens informiert, schob noch was
nach.
    »Trotzdem«, sagte sie, »scheint
Sondermann seinen Verdacht auf Pitröder zu richten. Denn der könnte am Tatort
gewesen sein.« Sie berichtete von dessen Umweg über den Fußweg hinter den
Grundstücken. »Angeblich, weil er flüssige Notdurft verrichten musste.«
    »Seltsame Geschichte.« Tim war
alarmiert.
    »Aber er hatte keine
Gelegenheit«, sagte Gaby, »die Beute beiseite zu schaffen.«
    »Wieso denn nicht? 35 000 Euro
sind keine Wagenladung. Wenn er die Knete wasserdicht eintütet, kann er die
Beute irgendwo am Fußweg verstecken. Dort gibt’s Sträucher, Büsche. Laub und
Abfall liegen auch überall.«
    Gaby schüttelte die blonde
Mähne, bevor sie den Fahrradhelm aufsetzte. »Die Polizei hat alles abgesucht.
Zwei Fährtenhunde waren im Einsatz. Die haben alles Mögliche gefunden, aber
keine Spur von dem Geld. Übrigens hat sich Pitröder in der Kunsthandlung Keul
freiwillig einer Leibesvisitation (Durchsuchung der Klamotten )
unterworfen. Natürlich mit null Ergebnis.«
    Tim überlegte, mahlte dabei mit
den Zähnen und beobachtete einen Ambulanzwagen, der mit flackerndem Blaulicht
auf das Gelände preschte und

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