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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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Gatten empfand, nahm sie ihm Kayla ab. »Aber es scheinen nur noch ein paar Krümel übrig zu sein.«
    »Ich habe versucht, den Jungen zu beschäftigen«, setzte Gray zu einer Verteidigungsrede an. »Kayla mußte gewickelt werden, und dann klingelte auch noch das Telefon. Himmel, Brie, kannst du mir sagen, weshalb man mit zwei Kindern mehr als die doppelte Arbeit hat?«
    »Das ist eins der Mysterien dieser Welt, die wohl noch kein Mensch gelüftet hat. Aber wenn du dein Versagen wieder wettmachen willst, Grayson, dann trägst du vielleicht Shannons Gepäck hinauf.«
    »Kein Problem. Normalerweise ist es bei uns wirklich ruhig«, versicherte er ihr. »Normalerweise. Ah, Brie, ich erkläre dir später, wie der Fleck auf dem Teppich im Flur entstanden ist.«
    Mit gerunzelter Stirn besah sich Brianna das Durcheinander in dem Raum, den sie vor wenigen Stunden aufgeräumt hatte. »Das hoffe ich. Shannon, es tut mir leid.«
    »Schon gut.« In der Tat hatte ihr der lärmende Empfang regelrecht gut getan. »Ist das dein Baby?«
    »Unsere Tochter Kayla.« Brianna trat einen Schritt zurück, damit Shannon die Kleine besser sah. »Sie ist auf den Tag genau einen Monat alt.«
    »Sie ist wunderhübsch.« Ein wenig steif drehte sie sich zu Maggie um. »Und das ist dein Sohn?«
    »Allerdings. Liam, sag guten Tag zu ...« Sie unterbrach sich. »Zu Miss Bodine.«
    »Shannon.« Entschlossen, nicht beleidigt zu sein, setzte Shannon ein Lächeln auf. »Guten Tag, Liam.«
    Er antwortete in einem unverständlichen Kauderwelsch, aber sein Grinsen verriet deutlich, was er empfand.
    »Ich mache ihn erst mal sauber, Brie. Gib mir Kayla, dann kümmere ich mich um die beiden, während du Shannon ihr Zimmer zeigst.«
    »Das wäre nett.« Brianna reichte ihr ihre Tochter, und Maggie wandte sich, auf jedem Arm ein Kind, der Küche zu.
    »Schokolade«, forderte Liam, und dieses Wort war deutlich zu verstehen.
    »Im Leben nicht, mein Junge«, drang die Stimme seiner Mutter in den Flur zurück.
    »Tja.« Brianna strich sich mit den Händen über das aus den Nadeln gerutschte Haar. »Dann zeige ich dir mal, wo du wohnen wirst. Ich habe dir das Zimmer auf dem Dachboden gegeben. Dann mußt du zwar zwei Treppen rauf, aber es ist der abgeschiedenste und zugleich der schönste Raum.« Sie stieg die Stufen hinauf und drehte sich zu Shannon um. »Falls du keine Lust hast, so viele Treppen zu steigen, mache ich dir gern ein anderes Zimmer zurecht.«
    »Ich habe nichts gegen Treppen.« Das alte Unbehagen schlich sich ein. Eigenartig, dachte sie, der Umgang mit Maggies barscher Art fiel ihr wesentlich leichter als der mit Briannas warmer Herzlichkeit.
    »Das Zimmer wurde erst vor ein paar Monaten fertiggestellt. Weißt du, vorher war es ein ganz normaler Speicher, wie er in jedem Haus zu finden ist.«
    »Dein Cottage ist ein Traum.«
    »Danke. Ich habe ein paar Veränderungen vorgenommen, nachdem mir das Haus von meinem Vater hinterlassen worden ist. Damals hatte ich die Pension eröffnet, denn für mich allein brauchte ich nicht viel Platz. Nach meiner Heirat mit Gray haben dann allerdings ein Arbeitszimmer für ihn und ein Kinderzimmer gefehlt. Unsere Zimmer gehen direkt von der Küche ab.«
    »Wo ist Kayla?« fragte Gray, als er ihnen auf der Treppe entgegenkam.
    »Bei Maggie.« Mit einer so natürlichen und so verinnerlich ten Bewegung, daß sie sie kaum noch wahrnahm, legte Brianna eine Hand an seine Wange. »Du solltest einen Spaziergang machen. Ein bißchen frische Luft wäre bestimmt gut für dich.«
    »Keine schlechte Idee. Schön, dich hier zu haben, Shannon.«
    »Danke.« Sie zog eine Braue hoch, als Gray sich mit einem Kuß von seiner Frau verabschiedete, der mehr als flüchtig war.
    »Zum Tee bin ich zurück«, versprach er und schlenderte davon.
    Brianna führte Shannon in die oberste Etage und trat vor ihr durch eine einladend geöffnete Tür.
    Das Zimmer übertraf sämtliche von Shannons Erwartungen. Groß und luftig, mit einer gemütlichen Bank unter einer der schrägen Wände und einem großen Messingbett unter der anderen. Oberlichter und Bogenfenster ließen die Sonne und die milde Frühlingsluft herein. Die spitzengesäumten Gardinen, deren Stoff dem der auf dem Bett liegenden Tagesdecke entsprach, blähten sich im Wind.
    Frische Blumen warteten darauf, daß sie ihr Gesicht in ihnen vergrub, und sämtliche Oberflächen blitzten blank poliert.
    Sie lächelte, wie sie gelächelt hatte, als sie durch das Tal gefahren war. »Es ist wunderbar,

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