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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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meine Mutter diesem Land so verbunden war.«
    Dieser Gedanke brachte die Trauer zurück, so daß ihr Lächeln schwand.
    Aber die Aussicht, die sich ihnen jetzt bot, hatte keinen geringeren Reiz. Die Fenster von Blackthorn Cottage blitzten in der Sonne, und die steinernen Wände waren mit glitzerndem Glimmer bedeckt, so daß man unweigerlich das Gefühl hatte, willkommen zu sein, und hinter der Hecke, deren Knospen nur darauf warteten, endlich zu erblühen, tauchte ein prachtvoller Garten auf, der zum müßigen Verweilen lud.
    Als Briannas Wagen hinter einem eleganten Mercedes-Cabriolet zum Stehen kam, drang freudiges Bellen an ihr Ohr.
    »Das ist Concobar, mein Hund«, erklärte Brianna und lachte, als Shannon angesichts des riesigen, heranstürmenden Vierbeiners erschreckt die Augen aufriß. »Er ist zwar groß, aber vollkommen harmlos. Du hast doch keine Angst vor Hunden, oder?«
    »Normalerweise nicht.«
    »Sitz«, befahl Brianna, als sie aus dem Wagen stieg. »Zeig, daß du dich benehmen kannst.«
    Der Hund gehorchte sofort, und nur noch das Klopfen seines dicken grauen Schwanzes zeigte, wie glücklich er war, seine Herrin wiederzusehen. Als sich Shannon vorsichtig vom Beifahrersitz zu schieben begann, hob er zur Begrüßung eine Pfote in die Luft.
    »Also gut.« Shannon atmete tief ein und erwiderte den hündischen Händedruck. »Du bist ein braver Kerl, nicht wahr?« Etwas zuversichtlicher tätschelte sie ihm den Kopf. Dann sah sie sich um und bemerkte, daß sich Maggie und Brianna bereits ihrer Koffer bemächtigten. »Ich nehme sie schon.«
    »Kein Problem.« Mit einer für eine so schlanke Person überraschenden Leichtigkeit trug Brianna die Koffer zum Haus. »Willkommen in Blackthorn Cottage, Shannon. Ich hoffe, daß es dir bei uns gefallen wird.«
    Mit diesen Worten öffnete sie die Tür, und schon brach die Hölle los.
    »Komm sofort zurück, du kleiner Satansbraten! Ich meine es ernst, Liam. Wenn deine Mutter dich so sieht, skalpiert sie mich.«
    Während Shannon reglos neben dem Wagen stand, kam ein schwarzhaariges Kleinkind auf kurzen, aber überraschend flinken Beinen fröhlich lachend durch die Haustür gerannt, wobei der Keks, den es in den Händen hielt, eine deutliche Krümelspur auf dem Boden hinterließ. Dicht hinter ihm kam ein erschöpft wirkender Mann mit einem winzigen, heulenden Baby auf dem Arm in den Garten gestürzt.
    Als er sah, daß sie nicht mehr alleine waren, hob der Junge den Kopf, und ein Grinsen überzog sein schokoladenverschmiertes Engelsgesicht. Er reckte die runden Ärmchen und rief glücklich: »Mum.«
    »Allerdings.« Schwungvoll hob Maggie ihren Sohn auf den Arm. »Sieh dich nur an, Liam Sweeney, es gibt nicht einen sauberen Flecken mehr an dir. Außerdem hast du vor dem Teekekse gegessen, obwohl du genau weißt, daß das streng verboten ist.«
    Er grinste und sah sie mit blitzenden blauen Augen an. »Kuß.«
    »Genau wie dein Vater. Ihr beide bildet euch immer ein, daß mit einem Kuß alles wieder in Ordnung ist.« Trotzdem kam sie seiner Bitte nach, ehe sie mit mörderisch blitzenden Augen vor ihren Schwager trat. »Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Grayson Thane?«
    »Ich plädiere auf Unzurechnungsfähigkeit.« Er wiegte beruhigend das Baby in seinem Arm, während er sich mit einer Hand die Haare aus den Augen schob. »Es ist nicht meine Schuld. Rogan mußte plötzlich in die Galerie, und Murphy pflügt gerade irgendein Feld, so daß ich den Auftrag zur Bewachung dieser zwanzigpfündigen Katastrophe erhielt. Dann hat das Baby angefangen zu weinen, und Liam hat sich die Keksdose geholt. Ah, Brie, ich glaube nicht, daß du im Augenblick in die Küche gehen willst.«
    »Ach nein?«
    »Glaube mir. Und das Wohnzimmer ... nun, wir haben ein bißchen gespielt. Ich kaufe dir eine neue Vase.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Nicht meine Vase aus Waterfordkristall.«
    »Ah...« Hilfesuchend wandte er sich Shannon zu. »Hallo. Tut mir leid, daß der Empfang etwas chaotisch ist. Ich bin Gray.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen.« Sie machte einen kleinen Satz, als sich Con, der die Krümel auf dem Boden entdeckte, etwas abrupt erhob. Dann machte sie einen zweiten Satz, als Liam sich vorbeugte und eine Hand in ihrem Haar vergrub.
    »Kuß«, befahl er ihr.
    »Oh.« Shannon wurde warm ums Herz, und sie küßte ihn kräftig auf den verschmierten Mund. »Schokolade.«
    »Die Plätzchen habe ich gestern erst gebacken.« Da Brianna inzwischen Mitleid mit ihrem geplagten

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