Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
Vom Netzwerk:
der Hand. Das ist doch in Ordnung.«
    »Da wir
gerade von Rudern reden – der Entwurf der Schaluppe hat mir sehr gut gefallen.
Ich werde Phillip anrufen und ihn bitten, einen Kaufvertrag aufzusetzen.«
    »Prima,
aber du weichst mir aus. Wie kommt es, dass du keine Haushälterin hast?«
    »Wenn das
ein versteckter Hinweis auf Graces Reinigungsservice sein soll – was das
angeht, lässt Aubrey mir schon keine Ruhe. Ich werde demnächst einmal mit Grace
sprechen.«
    »Das war es
nicht, was ich meinte, aber ich halte es trotzdem für eine gute Idee.« Er
strich mit den Fingern an ihrem Bein
entlang – eine unbewusste Geste der Vertrautheit. »Du hast doch genug Kohle,
um dir etwas mehr Freizeit zu verschaffen.«
    »Du bist ja
mit einem Mal so an meinem Geld interessiert.«
    »Oh nein,
an dir«, verbesserte er sie. »Sybill ist der einzige Mensch, den ich kenne –
wirklich kenne –, der aus einer reichen Familie kommt. Und wenn ich das
richtig sehe, sind das nur kleine Fische im Vergleich zu deinen Leuten. Deine
Mutter kommt hier mit einem uniformierten Chauffeur vorgefahren, um ihre Tochter
zu besuchen. Piekfein, wenn du mich fragst. Und du hast noch nicht einmal
jemanden, der dir die Toilettenschüssel schrubbt. Also frage ich mich
natürlich, wie das kommt. Hast du vielleicht Spaß daran, Toilettenschüsseln zu
schrubben?«
    »Das ist
ein alter Kindertraum von mir«, erwiderte Dru trocken.
    »Oh, wenn
das so ist – diesen Traum darfst du dir gern auch in der Toilette des Ateliers
erfüllen!«
    »Das ist
sehr großzügig von dir.«
    »Nun ja,
ich liebe dich. Da tut man für den anderen eben, was man kann.«
    Beinahe
wäre ihr ein Seufzer entfahren. Er liebte sie. Und er versuchte, sie zu
verstehen. »Wenn man viel Geld besitzt, lassen sich damit viele Probleme
lösen«, begann sie. »Aber andere entstehen auch erst dadurch. Aber egal, ob man
arm ist oder reich, wenn man sich den Zeh stößt, tut er weh. Geld kann auch
einsam machen, sodass man nicht imstande ist, Bekanntschaften zu knüpfen oder
Freundschaften mit Menschen außerhalb des illustren Kreises zu schließen, in
dem man hauptsächlich verkehrt. Und ganz bestimmt verpasst man eine ganze
Menge, wenn sich die eigenen Eltern die größte Mühe geben, einen vor vielen
Dingen außerhalb dieses Kreises zu schützen.«
    Sie schaute
ihm in die Augen. »Das ist jetzt kein > Armes-reiches-Mädchen-Geplapper < ,
sondern eine Tatsache. Ich habe eine sehr privilegierte Erziehung genossen. Was
materielle Dinge angeht, hat es mir nie an etwas gemangelt und das wird es
sicher auch nie. Ich habe eine hervorragende Schule besucht und bin weit
gereist. Aber wenn ich nicht aus diesem Leben ausgebrochen wäre, wäre ich
innerlich Stück für Stück verkümmert.«
    Sie
schüttelte den Kopf. »Das klingt wieder einmal sehr dramatisch.«
    »Das finde
ich gar nicht. Es gibt verschiedene Arten von Hunger. Und ein Mensch, der
seinen Hunger nicht stillt, stirbt.«
    »Dann kann
man es wohl so ausdrücken, dass ich ein anderes Menü gebraucht habe. In
unserem Haus in Washington hat meine Mutter sechzehn Angestellte. Es ist ein
wunderschönes Haus, alles daran ist einfach perfekt. Aber das hier ist mein
erstes richtiges Zuhause, das allein mir gehört. Als ich in mein erstes Haus in
Georgetown gezogen bin, haben meine Eltern eine Haushälterin für mich
eingestellt, obwohl ich ihnen ausdrücklich gesagt hatte, dass ich keine
Angestellte haben wollte, die im Haus wohnt. Aber sie haben sich einfach
darüber hinweggesetzt.«
    »Du hättest
doch ablehnen können.«
    Dru
schüttelte nur den Kopf. »Das ist nicht so einfach, wie du denkst, und außerdem
hätte es nur noch weitere Konflikte geschaffen, wo ich doch gerade erst den
schweren Kampf hinter mir hatte, meinen Eltern klar zu machen, dass ich von zu
Hause ausziehen wollte. Zudem traf ja die Haushälterin keine Schuld. Sie war
eine sehr sympathische, fleißige, nette Frau. Aber ich wollte sie einfach
nicht haben. Ich habe sie nur deshalb nicht entlassen, weil meine Eltern
ohnehin schon außer sich waren, dass ich nicht mehr zu Hause wohnte, und
einfach nicht aufhören wollten mir zu
erzählen, wie besorgt sie um mich seien, und um wie viel besser sie sich fühlen
würden, wenn jemand bei mir lebte, auf den Verlass war. Und ich war diese ganzen
Diskussionen und Auseinandersetzungen einfach leid.«
    »Ja ja, die
liebe Familie weiß genau, wie sie einen in die Mangel nehmen kann.«
    »Es kommt
dir wahrscheinlich irgendwie lächerlich

Weitere Kostenlose Bücher