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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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hineinziehen.«
    »Diese
verflixte Einstellung ist doch gerade der Grund, warum wir alle um vier Uhr in
der Frühe um diesen Tisch sitzen.« Dru nahm die Platte mit dem Rührei, die
Aubrey ihr reichte, und schaufelte sich einige Löffel auf den Teller. »Deine
beste Idee bestand doch darin, dich zu betrinken und mich abzuservieren. Hat
das etwa funktioniert?«
    Er nahm ihr
die Platte ab und versuchte ein Lächeln. »Besser als ich erwartet hatte.«
    »Aber das
verdanken wir ja nicht gerade dir, oder? Ich würde dir nicht raten, das noch
einmal zu versuchen. Reich mir bitte das Salz.«
    Während
seine Familie zusah, nahm Seth Drus Gesicht in seine Hände und drückte ihr
einen langen, festen Kuss auf die Lippen. »Ich liebe dich, Dru«, sagte er.
    »Gut. Ich
liebe dich nämlich auch.« Sie ergriff seine Handgelenke und drückte sie leicht.
»Und jetzt reich mir bitte das Salz.«
    Seth
hätte nicht geglaubt,
dass er ein Auge zutun würde, aber er schlief vier Stunden lang wie ein Stein.
Als er schließlich mit dröhnendem Schädel und einen Moment lang völlig
desorientiert aufwachte, war der erste klare Gedanke, den er zu fassen
vermochte, dass Dru nicht neben ihm lag.
    Er
stolperte aus dem Zimmer und ging nach unten, wo er Cam allein in der Küche
vorfand. »Wo ist Dru?«
    »Sie ist
vor einer guten Stunde losgefahren, um den Laden aufzumachen. Hat sich dein
Auto geliehen.«
    »Sie ist
zum Laden gefahren? Du liebe Güte.« Seth rieb sich mit den Händen über das
Gesicht und versuchte, sein Gehirn in Gang zu bekommen. »Warum lässt sie ihn
denn nicht einmal für einen Tag geschlossen? Sie hat doch auch nicht viel
Schlaf bekommen.«
    »Sie machte
mir aber den Eindruck, als hätte sie es besser verkraftet als du, mein
Freund.«
    »Nun ja,
sie hat sich ja auch nicht zuerst noch eine halbe Flasche Jameson's gegönnt.«
    »Von wem
stammt noch mal der Spruch > Alkoholiker haben allen Grund, auf ihre
Gesundheit zu trinken < ?«
    »Ha, ha!
Wirklich witzig.« Seth öffnete einen Schrank auf der Suche nach Aspirin.
    Cam füllte
ihm ein Glas mit Wasser und hielt es ihm hin. »Schluck die da runter, und dann
lass uns ein paar Schritte gehen.«
    »Ich muss
unter die Dusche und in die Stadt. Vielleicht kann ich Dru im Laden helfen oder
sonst etwas für sie tun.«
    »Sie wird
schon noch für ein paar Minuten ohne dich zurechtkommen.« Cam öffnete die
Küchentür. »Lass uns rausgehen.«
    »Falls du
vorhaben solltest, mir eine Abreibung zu verpassen, hast du heute Morgen
leichtes Spiel.«
    »Ich hatte
es in Erwägung gezogen, aber ich glaube, vorerst hast du genug einstecken
müssen.«
    »Hör zu,
ich weiß, dass ich Mist gebaut habe ...«
    »Halt
einfach mal für einen Moment die Klappe.« Cam schubste Seth zur Tür hinaus.
»Ich habe dir nämlich was zu sagen.«
    Er ging in
Richtung Anlegesteg, wie Seth es erwartet hatte. Die Sonne schickte ihre
Strahlen schon mit großer Kraft vom Himmel herab. Es war zwar erst neun Uhr morgens,
aber die Luft besaß bereits jene bedrohliche Schwere, die einen sehr heißen
Tag versprach.
    »Du hast
mich ganz schön auf die Palme gebracht«, begann Cam. »Ich bin mittlerweile
fast darüber hinweg, aber eins möchte ich noch klarstellen – und ich spreche
jetzt auch für Ethan und Phil. Kapiert?«
    »Kapiert.«
    »Wir haben
nicht eine einzige, gottverdammte Sache für dich aufgegeben. Sei still, Seth,
jetzt rede ich«, fuhr er ihn an, als dieser den Mund öffnete. »Halt einfach die
Klappe und hör mir zu.« Er stieß den Atem aus. »Ha! Sieht ganz so aus, als wäre
ich doch noch ein bisschen sauer auf dich. Grace hat sicher in einigen Dingen
Recht, und ich will das hier jetzt auch gar nicht weiter diskutieren, aber eins
lass dir gesagt sein: Keiner von uns hat irgendetwas aufgeben müssen.«
    »Du
wolltest Rennen fahren ...«
    »Und das
habe ich auch getan«, polterte Cam. »Ich habe dir doch gesagt, dass du die
Klappe halten sollst. Also tu das gefälligst jetzt auch, bis ich fertig bin. Du
warst zehn Jahre alt, und wir haben getan, was wir für richtig hielten. Keiner
will, dass du dich irgendwie verpflichtet fühlst, keiner will, dass du uns irgendetwas
zurückzahlst, und es ist verdammt noch mal eine Riesenbeleidigung, wenn du
glaubst, dass es anders wäre.«
    »Aber du
hast das in den falschen Hals bekommen.« Cam trat einen Schritt näher. »Soll
ich dir einen Knoten in die Zunge machen, oder bist du jetzt endlich still?«
    Seth, der
sich allmählich vorkam, als wäre er wieder zehn Jahre

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