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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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tut? Er geht nicht mit seinen Freunden weg. Er hat
keine Freundin. Auch wenn sich aus der Art und Weise wie er Dru ansieht
schließen lässt, dass er gern mit ihr zusammen wäre und gar keine Augen mehr
für irgendeine andere hat.«
    Und
vielleicht nie wieder haben wird, fügte sie im Stillen hinzu.
    »Er ist
unten und vertreibt sich die Zeit mit Jake und seinen
Videospielen«, fuhr sie fort. »An einem Freitagabend! Aubrey hat mir erzählt,
dass er seit seiner Rückkehr erst einmal einen Abend mit ihr verbracht hat.
Wie viele Wochenenden hast du zu Hause herumgehangen, als du in seinem Alter
warst?«
    »Wir leben
schließlich in St. Chris, nicht Monte Carlo«, sagte Cam. »Schon gut, schon
gut«, fuhr er eilig fort, bevor Anna wieder die Toilettenspülung betätigen
konnte. Seine Frau hatte definitiv eine sadistische Ader. Das liebte er so an
ihr. »Seth ist vielleicht etwas gedankenverloren, ich bin ja nicht blind. Aber das
geht doch jedem einmal so.«
    »Wenn ich
glauben würde, dass es nur daran liegt, dass er in Dru vernarrt ist, würde ich
mir keine Sorgen machen. Aber ich mache mir nun einmal Sorgen, und wenn ich
mir Sorgen um einen meiner Männer mache, gibt es auch einen Grund.«
    »Na schön,
dann nimm meinetwegen die Verfolgung auf.«
    »Nein. Ich
möchte, dass du dich darum kümmerst.«
    »Ich?« Cam
zog mit einer schnellen Bewegung den Duschvorhang ein Stück zur Seite und
starrte seine Frau an. »Warum ich?«
    »Weil ...
Hm, du siehst wirklich süß aus, wenn du nass und wütend bist.«
    »Oh nein,
das funktioniert so nicht.«
    »Vielleicht
sollte ich reinkommen und dir den Rücken waschen«, sagte sie und begann ihre
Bluse aufzuknöpfen. »Na schön, so könnte es funktionieren ...«

Sieben
    Cam
sprang mit federnden
Schritten gut gelaunt die Stufen hinunter. Es ging doch nichts über eine
gemeinsame Dusche mit Anna. Er steckte den Kopf durch die Tür des Zimmers, in
dem sein jüngster Sohn und Seth ein Videospiel spielten, das von lauten
Flüchen, Grunzen und Schreien begleitet wurde.
    Nicht alle
Geräusche stammten von der Animation auf dem Bildschirm.
    Wie
gewöhnlich ging Seth völlig in dem Spiel auf. Äxte wurden geschwungen, Blut
floss, Schwerter schlugen klirrend aneinander. Plötzlich stieß Jake einen
triumphierenden Schrei aus.
    »Jetzt hab
ich's dir aber gezeigt!«
    »Ach was,
du hast einfach Glück gehabt.«
    Jake hielt
den Joystick in die Luft. »Ich bin der Größte? Verneige dich gefälligst vor dem
König aller Schlachten.«
    »Jetzt
schnapp mal nicht gleich über. Lass uns noch eine Runde spielen.«
    »Verneige
dich vor dem König!«, wiederholte Jake hartnäckig. »Bete mich an, du Wicht.«
    »Warte nur,
ich werde dir schon zeigen, wer hier der Wicht ist.«
    Seth packte
ihn, und Cam sah eine Weile grinsend dabei zu, wie die beiden miteinander
rangen. Wieder ertönten grunzende Geräusche und wurden Drohungen ausgestoßen,
begleitet von dem ausgelassenen Kichern des Jungen. Der Altersunterschied
zwischen Seth und Jake entsprach ungefähr dem zwischen Seth und ihm selbst.
    Jake besaß
eine Unschuld, die Seth nie besessen hatte. Sein Sohn hatte sich niemals fragen
müssen, wer er war, oder ob die Hände, die nach ihm griffen, ihm wehtun
wollten, und dafür dankte Cam Gott.
    Er lehnte
sich lässig an den Türpfosten und rief: »Ach, komm schon, Anna, die zwei albern
doch nur rum!«
    Bei der
Erwähnung ihres Namens stoben Seth und Jake auseinander und warfen Blicke in
Richtung Tür, aus denen Entsetzen und ein furchtbar schlechtes Gewissen sprachen.
    »Reingelegt!«,
rief Cam amüsiert.
    »Das war
gemein, Dad.«
    »So gewinnt
man einen Kampf, ohne einen einzigen Schlag auszuführen. Du da«, – er deutete
auf Seth – »komm mit.«
    »Wohin geht
ihr denn?«, wollte Jake wissen und rappelte sich auf. »Darf ich mit?«
    »Hast du
dein Zimmer aufgeräumt, deine Hausaufgaben gemacht, ein Mittel gegen Krebs
entdeckt und das Öl in meinem Auto gewechselt?«
    »Ach, komm
schon, Dad«, jammerte Jake.
    »Seth, geh
schon mal voraus und hol uns zwei Bier. Ich komme gleich nach.«
    »Geht klar.
Und nachher, Kleiner«, – Seth schlug sich mit der Faust gegen die Handfläche –
»mache ich dich platt. «
    »Hah, und
wahrscheinlich glaubst du auch noch an den Weihnachtsmann? «
    »Gut
pariert«, kommentierte Cam, als Seth ein schnaubendes Lachen ausstieß und das
Zimmer verließ.
    »Den Spruch
hab ich mir extra für ihn aufgespart«, erklärte Jake. »Warum darf ich denn
nicht mit euch

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