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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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halten: Wenn ein Kerl eine Frau sieht – eine schöne Frau,
von der er sich angezogen fühlt –, führt er sich oft wie der letzte Idiot auf.
Und dann fällt es ihm leichter, sich vorzustellen, dass diese Frau für ihn
unerreichbar ist, als sein ungeschicktes Benehmen zu analysieren. Frauen ...« Er
brach ab. Wenn Wut das einzige Gefühl war, das er aus ihr herauskitzeln
konnte, dann würde er eben ihre Wut in Pastell einfangen. »Nun, ihr Frauen seid
uns nun einmal ein Rätsel«, fuhr er nach einer Weile fort.
»Wir wollen euch. Wir können nicht anders. Aber das heißt nicht, dass ihr uns
nicht auf die eine oder andere Weise die Hälfte der Zeit eine teuflische Angst
einjagt.«
    »Willst du
mir tatsächlich weismachen, dass du Angst vor Frauen hast?«
    »Na ja, ich
persönlich hatte einen gewissen Vorteil durch meine vielen Schwestern.«
Mittlerweile arbeitete Seth konzentriert, aber Dru schien es gar nicht zu bemerken.
Manchmal war es so auch besser. Also sprach er weiter, während sie ihn
stirnrunzelnd anblickte. »Beim ersten Mädchen, in das ich mich ernsthaft
verliebt hatte, brauchte ich geschlagene zwei Wochen, um überhaupt den Mut zu
finden, sie anzurufen. Ihr Frauen wisst ja gar nicht, was wir Männer alles
durchmachen.«
    »Wie alt
warst du damals?«
    »Fünfzehn.
Sie hieß Marilyn Pomeroy, eine alberne kleine Brünette.«
    »Und wie
lange warst du in Marilyn verliebt?«
    »Ungefähr
so lange, bis ich den Mut gefunden hatte, sie anzurufen. Zwei Wochen ungefähr.
Was soll ich zu meiner Entschuldigung vorbringen? Männer taugen eben nichts.«
    Drus
Mundwinkel wanderten nach oben. »Das kann man wohl sagen. Mit fünfzehn war ich
auch verliebt. In einen Jungen namens Wilson Bufferton Lawrence der Vierte.
Buff genannt.«
    »Du liebe
Güte, wie kommen Leute wie ihr nur auf diese Namen? Was fängt man überhaupt
mit einem Kerl an, der Buff heißt? Polo spielen? Oder Squash?«
    Sie stellte
fest, dass er ihre Wut besänftigt hatte. Das war ihm schon öfter gelungen. Da
es ihm nie etwas auszumachen schien, wenn sie sauer war, kam es ihr oft wie
reine Zeitverschwendung vor, überhaupt die Energie dafür aufzubringen.
    »Es war
Tennis, ehrlich gesagt. Bei unserer ersten offiziellen Verabredung haben wir
Tennis im Club gespielt. Ich habe ihn glatt in zwei Sätzen geschlagen, und das
bedeutete dann das Ende unserer zarten Romanze.«
    »Du hättest
dir doch denken können, dass ein Kerl, der auf den Namen Buff hört, ein
Arschloch sein muss.«
    »Erst war
ich am Boden zerstört und dann stocksauer. Bei Letzterem fühlte ich mich
besser.«
    »Kann ich
gut verstehen. Geht mir genauso. Was ist aus Buff geworden?«
    »Hm. Wie
ich von meiner Mutter am Wochenende erfahren habe, wird er in diesem Herbst
zum zweiten Mal heiraten. Seine erste Ehe dauerte nur unwesentlich länger als
unser damaliges Tennismatch.«
    »Vielleicht
klappt's ja im zweiten Anlauf.«
    »Natürlich
ist er im Finanzwesen tätig, wie es sich für einen Lawrence der vierten
Generation gehört, und das glückliche Paar ist momentan auf der Suche nach
einem Haus für ihr Fünfzig-Zimmer-Liebesnest.«
    »Gut zu
wissen, dass du wegen der Sache damals nicht verbittert bist.«
    »Ich wurde
am Wochenende wohl insgesamt fünf Mal daran erinnert, dass ich meinen Eltern
immer noch nicht die Freude gemacht habe, ihr Geld mit vollen Händen für eine
Hochzeit ausgeben zu können, die den Lawrences – und nicht nur denen – das eine
oder andere beweisen würde.«
    »Also hast
du am Muttertag ein paar nette Stunden mit deiner Mutter verbracht?« Seth
bemerkte, dass Drus Gesichtsausdruck erneut zunehmende Verärgerung signalisierte.
»Vorsicht, setz dieses Gesicht bloß nicht auf, wenn dich einmal die Polizei
anhält, die buchten dich direkt wegen Beamtenbeleidigung ein.«
    Dru tat
einen tiefen Atemzug und brachte ihren Kopf wieder in
die richtige Position. »Die Bezeichnung > nett < im Zusammenhang mit
Besuchen bei meiner Mutter trifft selten zu. Ich nehme an, du hast den
vergangenen Sonntag damit verbracht, deine sämtlichen Mütter – oder meinetwegen
auch Schwestern – zu besuchen.«
    »Es lässt
sich wirklich nicht eindeutig sagen, was sie nun genau für mich sind. Ja, ich
habe ein wenig Zeit mit jeder von ihnen verbracht. Habe ihnen ihre Geschenke
überreicht. Und da sie alle geweint haben, müssen sie wohl ein voller Erfolg
gewesen sein.«
    »Was hast
du ihnen denn geschenkt?«
    »Ich habe
für jede kleine Familienporträts gemalt. Anna und Garn und die Jungs

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