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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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gegangen wäre,
würden die anderen nicht nur hervorsprudeln, sondern sich in einer wahren
Lawine aus seinem Mund ergießen. Und er hatte Angst, dass seine Familie
darunter verschüttet werden könnte.
    Er konnte
Cam alles erzählen. Alles, bis auf das.
    Aber
vielleicht war es an der Zeit, etwas anderes loszuwerden. »Ich hatte neulich
einen wirklich verrückten Traum.«
    »Sind wir
jetzt wieder beim Sex angelangt?«, fragte Cam. »Denn wenn dem so ist, hätten
wir mehr Bier mitnehmen sollen.«
    »Ich habe
von Stella geträumt.«
    Das freche
Grinsen auf Cams Gesicht erlosch und ließ es nackt und verwundbar erscheinen.
»Mom? Du hast von Mom geträumt?«
    »Ich weiß,
dass es seltsam ist. Schließlich habe ich sie ja nie kennen gelernt.«
    »Und was
hat sie ...« Cam sprach die Frage nicht aus. Ihm ging durch den Kopf, dass es
doch eigenartig war, wie sich der
Schmerz über den Tod eines geliebten Menschen in einem verstecken konnte. Wie
ein Virus lauerte er Monate, sogar Jahre im Verborgenen, um einen dann wieder
zu überfallen und schwach und hilflos zu machen. »Was hast du den geträumt?«
    »Ich saß
auf dem Steg hinter dem Haus. Es war Sommer und sehr heiß. Ich habe
geschwitzt. Ich saß da und angelte. Nur mit einer Stange, einer Schnur und
etwas von Annas Brie.«
    »Gut, dass
du nur geträumt hast«, brachte Cam heraus. »Sonst wärst du ein toter Mann.«
    »Aber das
ist ja das Seltsame. Die Schnur hing im Wasser, aber ich wusste, dass ich den
Käse als Köder stibitzt hatte.
    Und ich
konnte den Duft der Rosen riechen und spürte wie die Sonne
herabbrannte. Und dann ließ sich plötzlich Foolish neben mir nieder. Ich weiß,
dass er tot ist – ich meine, in dem
Traum wusste ich es auch – und deshalb war ich natürlich völlig verdattert,
ihn zu sehen. Und im nächsten Moment saß schon Stella neben mir auf dem Steg.«
    »Wie sah sie aus?«
    Die Frage
erschien Seth keineswegs merkwürdig, sie schien ihm sogar vernünftig zu sein.
»Ganz toll. Sie trug einen alten
khakifarbenen Hut ohne Krempe, wie man ihn sich einfach so überstülpt, und ihre
Haare quollen darunter hervor.«
    »Oh Gott.«
Cam erinnerte sich sehr gut an den alten Hut und daran, wie Stella immer
versucht hatte, ihr widerspenstiges Haar darunter zu stopfen. Besaßen sie
eigentlich ein Foto, auf dem Stella das hässliche Ding anhatte? Er konnte sich
an keines erinnern.
    »Ich möchte
dir damit nicht wehtun.«
    Cam
schüttelte nur den Kopf. »Und wie ging dein Traum dann weiter?«
    »Es
passierte eigentlich nichts Besonderes. Wir saßen einfach da und haben geredet.
Über euch Jungs und Ray und ...«
    »Und was?«
    »Und dass
sie beide dachten, es sei einmal an der Zeit, dass sie
ihren großmütterlichen Pflichten nachkommt, da sie ja nie die Gelegenheit dazu
hatte, Großmutter zu spielen. Aber
es war gar nicht so wichtig, was wir sagten, sondern wie real mir das
alles vorkam. Selbst als ich aufwachte und auf der Bettkante saß, erschien es
mir noch real. Ich weiß auch nicht, wie ich es erklären soll.«
    »Schon gut,
ich verstehe dich auch so«, sagte Cam. Hatte er nicht selbst nach Rays Tod im
Traum eine Reihe von Unterhaltungen mit seinem Vater geführt? Und hatten seine
Brüder nicht beide ähnliche Erfahrungen gemacht?
    Aber all
das war nun schon so lange her. Und der Tod ihrer Mutter lag noch länger
zurück. Aber keinem der Brüder war Stella jemals im Traum erschienen.
    »Ich habe
es immer bedauert, dass ich Stella nie kennen gelernt habe«, fuhr Seth fort.
»Aber jetzt kommt es mir so vor, als hätte ich es.«
    »Wie lange
ist das her?«
    »Ungefähr
eine Woche. Und bevor du jetzt wieder zu brüllen anfängst: Ich habe nicht
sofort etwas gesagt, weil ich dachte, du würdest ausflippen. Es ist schon ganz
schön seltsam, das musst du zugeben.«
    Mach dich
auf etwas gefasst, dachte Cam. Aber als ein Quinn machte man seine Erfahrungen
nun einmal selbst, und so würde auch Seth es selbst herausfinden müssen.
    »Wenn du
noch einmal von ihr träumst, frag sie mal, ob sie sich noch an das
Zucchini-Brot erinnert.«
    »Wie
bitte?«
    »Frag sie
einfach danach«, sagte Cam.
    Als sie
zu Hause eintrafen,
stand das Abendessen bereits auf dem Herd. Dan McLean stand mit einem Bier in
der Hand daneben und beugte sich vor, damit ihm Anna einen Löffel von ihrer
roten Soße zum Probieren geben konnte.
    »Was hat
der denn hier verloren?«, fragte Cam und setzte ein böses Gesicht auf, weil er
wusste, dass Dan es erwartete.
    »Ich spiele
den Vorkoster. Das

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