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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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nicht
gut für es ist, dann tun Sie mir Leid. Und wenn Sie es nicht mögen, wie ich Sie
ansehe, dann haben Sie eben Pech gehabt. Ich werde Sie nämlich weiter so
ansehen, weil ich mir nicht sicher bin, ob Sie die Richtige für ihn sind.«
    »Das geht mir
genauso«, erwiderte Dru und brachte Aubrey damit abrupt zum Schweigen. »Darin
zumindest sind wir uns einig.«
    »Ich werde
einfach nicht schlau aus Ihnen«, gestand Aubrey.
»Aber Seth kenne ich in- und auswendig. Sie sind ihm ganz und gar nicht
gleichgültig. Ich kenne ihn nun schon seit ... Ach, ich kann mich gar nicht
daran erinnern, ihn nicht gekannt zu haben, und ich merke es, wenn ihm ein
Mensch etwas bedeutet. Sie haben ihm gestern wehgetan, und ich kann es nicht
mit ansehen, wenn er leidet.«
    Dru bemerkte,
dass sie sich unwillkürlich mit den Händen am Verkaufstisch festgeklammert
hatte. Sie lockerte ihren Griff ganz bewusst. »Ich möchte Sie gern etwas fragen.
Wenn Sie feststellen würden, dass Sie sich zu einem Zeitpunkt in Ihrem Leben
mit einem Mann einlassen, wo eine Beziehung wirklich das Letzte ist, was sie
wollen, wenn es aber trotzdem passiert und sie dann herausfinden würden, dass
dieser Mann eine Beziehung zu einer anderen Frau unterhält – einer überaus
attraktiven, temperamentvollen, interessanten Frau –, die sie aber nicht näher
zu definieren vermögen, von der sie lediglich annehmen, dass es sich um eine
ganz besondere, enge Beziehung handelt, die ihr Verständnis übersteigt – wie
würden Sie sich da fühlen?«
    Aubrey
öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Sie benötigte einen Augenblick, ehe
sie antworten konnte. »Ich weiß es nicht. Verdammt, Dru, ich liebe ihn. Ich
liebe ihn so sehr, dass ich das Gefühl hatte, mir fehlte ein Stück, als er in
Europa war. Aber es ist nichts Sexuelles oder Romantisches zwischen uns. Er
ist mein bester Freund. Er ist mein Bruder. Er ist mein Seth.«
    »Ich hatte
nie einen besten Freund oder einen Bruder. Meine Familie besitzt nicht dieses
... Temperament wie die Ihre. Vielleicht fällt es mir auch deshalb so schwer, das
alles zu verstehen.«
    »Vielleicht
hätten Sie gestern eine Vorstellung von unserem Verhältnis bekommen, wenn Sie
gesehen hätten, wie wir zwei uns halb totgelacht haben, nachdem wir uns geküsst
hatten.« Aubreys Mundwinkel zuckten. »Das war mal wieder typisch Seth. Sie
hatten ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt und prompt macht er sich Gedanken
darüber und wühlt darin herum. > Oh mein Gott, spiele ich mit ihr vielleicht
nur herum, tue ich Menschen weh, die mir etwas bedeuten? Wie kann ich das nur
wieder in Ordnung bringen? < Also macht er sich auf die Suche nach mir, setzt
mich ins Bild, erklärt mir, dass er mich küssen muss – ein richtig dicker
Schmatzer, wie ihn ein echter Kerl einem Mädchen gibt – damit wir uns auch
sicher sein können, dass in dieser Richtung nichts läuft.«
    »Oh Gott.«
Dru schloss die Augen. »Und er hat gar nicht bemerkt, wie beleidigend das für
Sie war?«
    »Keine
Spur.« Freudig überrascht, dass Dru sich in sie hineinversetzt hatte, lehnte
sich Aubrey über den Ladentisch. »Aber ich habe auch nicht weiter darüber
nachgedacht, weil er sich wegen der ganzen Sache ohnehin so dumm aufgeführt
hat. Meine Güte, er war so besorgt und so durcheinander. Also haben wir unser
kleines Experiment durchgezogen. Knutschen kann er wirklich gut, das muss man
ihm lassen.«
    »Ja, ich
weiß.«
    »Danach
waren wir beide total erleichtert, weil die Erde nicht zu beben begonnen
hatte. Sie hat nicht einmal gezittert. Und dann haben wir uns ausgeschüttet vor
Lachen und alles war gut. Diesen letzten Teil wollte ich Ihnen eigentlich
nicht erzählen«, fügte Aubrey hinzu. »Ich wollte den Ausgang offen lassen,
damit Sie etwas mehr leiden. Aber da Sie gesagt haben, ich sei attraktiv und
temperamentvoll und interessant, dachte ich mir, ich gebe Ihnen mal eine
kleine Atempause.«
    »Danke. Und
es tut mir wirklich Leid. Es fing an ...« Dru verstummte und schüttelte den
Kopf. »Ach, ist ja nicht so wichtig.«
    »Also,
jetzt haben wir uns schon so viel erzählt, da sollten Sie mit nichts hinter
dem Berg halten.«
    Dru begann
wieder den Kopf zu schütteln, doch dann sagte sie: »Na schön. Also, was
zwischen Seth und mir passierte, begann mich ein wenig zu beunruhigen. Ich bin
vor einiger Zeit von einem Mann, den ich sehr mochte, betrogen worden. Und mit
einem Mal begann ich mich jetzt in diese andere Frau hineinzuversetzen und ein
gewisses Verständnis für ihre

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