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Noras Erziehung

Noras Erziehung

Titel: Noras Erziehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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dreien kein Halten mehr. In jener Nacht schliefen wir zusammen, und am Morgen wechselte er sich erneut mit uns ab. Stundenlang blieben wir im Bett und waren irgendwann völlig miteinander verschmolzen, bevor wir für ein letztes Bad im Meer runter zum Strand gingen. Die Aussicht, unsere gemeinsame Zeit bald hinter mir lassen zu müssen, ließ ein so starkes Gefühl von Melancholie in mir erstehen, dass ich schon beim Mittagessen kaum noch sprechen konnte. Mein Flug sollte am späten Nachmittag gehen, doch die beiden würden ihre Rückreise erst am nächsten Tag antreten. Wie sehr wünschte ich, wir könnten für immer bleiben. Immer wieder umarmte ich James und Violet, bis mein Taxifahrer schließlich ungeduldig wurde.
    Meiner Stimmung nach hätte es eigentlich regnen müssen. Doch auf meiner Fahrt nach Cherbourg herrschte strahlender Sonnenschein. Als das Flugzeug über die Halbinsel flog, konnte ich das Haus und zwei kleine Flecken am Strand erkennen, bei denen es sich zweifellos um James und Violet handelte. Ich drehte meinen Kopf immer weiter, bis sowohl die beiden als auch die Küste komplett aus meinem Blickfeld verschwunden waren. So etwas hatte ich seit meiner Kindheit nicht mehr getan.

13
    James, Violet und ich hatten bereits über unsere Beziehung gesprochen. Keiner von uns war bereit, das aufzugeben, was wir gefunden hatten, aber wir wussten gleichzeitig, dass wir unsere Ausschweifungen hier in Oxford nicht nahtlos weiterführen konnten. Zum einen würden Violet und ich irgendwann mal wieder etwas anziehen müssen. Und zum anderen sollte niemand erfahren, dass ich Teil einer
ménage à trois
mit einem notorischen Züchtiger und dazu auch noch Ex-Dozenten und seiner ebenso schamlosen Geliebten geworden war.
    Das hieß natürlich nicht, dass wir uns nicht weiter sehen oder James zu Hause besuchen konnten. Besonders für mich und Violet war es ohne weiteres möglich, sich oft zu treffen. Mein Wunsch jedoch, mit ihr gemeinsam bei James einzuziehen, war schlichtweg nicht in die Tat umzusetzen. Zwar radelte ich am Tag nach meiner Rückkehr für eine kurze, aber leidenschaftliche Wiedervereinigung zum Haus in der Eynsham Road, aber irgendwie fühlte ich mich gehemmt und unbefriedigt. Außerdem waren meine Gefühle für Stephen in etwa so verblasst, wie meine Zuneigung zu James und Violet gewachsen war. Aber Stephen war so froh, mich wiederzusehen, und so begierig, mich ins Bett zu kriegen, dass ich ihm nachgab. Und zwar ohne ein Wort darüber zu verlieren, dass er sich am Ende des letzten Trimesters nicht mal richtig von mir verabschiedet hatte.
    Danach ging eigentlich alles wieder seinen gewohnten Gang, um nicht zu sagen, meine Zeit war noch ausgefüllterals zuvor. Als Protokollführerin hatte ich jede Menge im Studentenparlament zu tun und musste mir gleich beim ersten Seminar von Dr.   Etheridge anhören, dass er ungeminderte Leistung von mir erwartete. Und die wenige Zeit, die mir blieb, musste ich fast ausschließlich im Ruderboot auf dem Fluss verbringen. Ich brachte gute Leistungen und war wild entschlossen, mein Niveau zu halten. Doch da ich mich völlig verausgabte, war ich abends so erschöpft, dass ich nach dem Studentenparlament, einem Referat oder einem Treffen des Ruderclubs nur noch todmüde ins Bett kriechen konnte.
    Violet war voller Anteilnahme und betrachtete es als ihre Aufgabe, sich um mich zu kümmern. Sie schalt mich dafür, dass ich es übertrieb, und drohte mir sogar an, mich übers Knie zu legen. Da es nichts gab, was ich lieber wollte, wurde es zur Gewohnheit, dass sie jeden Abend Hand an mich legte. Aber sie schlug ganz sanft zu, wenn ich nach der Dusche nackt in ihrem Schoß lag oder sie mir auch erst den Slip herunterziehen musste. Wenn sie sich meiner annahm, spürte ich mit jedem Hieb, wie die Anspannung aus meinem Körper wich, sodass ihre Behandlung für mich wichtiger wurde als Kaffee, Alkohol oder auch konventioneller Sex. Violet hatte gesagt, dass man von der Züchtigung abhängig werden konnte, und meine Sucht wurde mit jeder unserer Begegnungen größer. Aber ich sagte mir, dass ein brennender Hintern kaum schaden konnte – im Gegensatz zu Koffein und Alkohol.
    Nur am Wochenende gelang es mir, mich vom Stress im College zu entziehen, und James’ Haus wurde schnell zu einer Art Fluchtburg. Es war der einzige Ort, an dem ich mich entspannen konnte – auch wenn mein Kopf stets mit den Gedanken darüber angefüllt war, was ich in denkommenden Tagen, Wochen und Monaten noch

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