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Noras großer Traum (German Edition)

Noras großer Traum (German Edition)

Titel: Noras großer Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Verbandskasten in der Hand. Besorgt beugte sie sich zu ihm hinunter.
    »Glaubst du, du schaffst es zum Wagen, wenn du dich auf mich stützt?« Sie reichte ihm die freie Hand, an der er sich nun mit zusammengebissenen Zähnen hochzog.
    »Ja klar. Ich kann auch allein gehen.« Doch Nora war an seine unverletzte Körperseite getreten und umfasste automatisch seine Hüfte, um ihn zu stützen. Also legte er einen Arm um ihre Schultern, und gemeinsam folgten sie dem Weg zum Parkplatz. Am Auto angekommen, sah sie ihn fragend an. Auch auf seiner Stirn standen Schweißperlen.
    »Willst du dich lieber hinten reinlegen oder sitzen?«
    Er schüttelte angestrengt den Kopf und versuchte krampfhaft unbekümmert zu wirken. »Nein, nein, ich setze mich neben dich, sonst glauben sie im Hotel noch, ich brauche einen Gnadenschuss, wenn sie mich von der Ladefläche kippen müssen.«
    Nora grinste kopfschüttelnd und öffnete die Beifahrertür, um ihm hineinzuhelfen. Besorgt registrierte sie, dass der Verband an der Schulter bereits wieder durchgeblutet war. Sie hoffte sehr, dass es mit dem einfachen Nähen der Wunde getan sein würde und Martin nicht ins Krankenhaus transportiert werden müsste. Nachdem sie die Rückenlehne zurückgestellt und Martin angeschnallt hatte, warf sie ihr Handgepäck auf den Rücksitz, nahm auf dem Fahrersitz Platz und ließ den Motor an. Während sie sich nun selbst anschnallte, warf sie ihm noch einen besorgten Seitenblick zu. Er saß in halb liegender Position neben ihr. Sein Kopf lag auf der Nackenstütze, und die Augen waren geschlossen. Er schien froh zu sein, dass er das Auto erreicht hatte, was ihr sein erleichterter Seufzer verriet.
    Als sie am Hotel ankamen, war Martin erschöpft eingenickt. Nora stieg aus und lief zur Rezeption, wo sie einem freundlichen Angestellten die Situation schilderte. Sein zunächst geschäftsmäßiges Lächeln wich rasch einer überlegten Hilfsbereitschaft. Er griff nach dem Telefon und informierte den Hotelarzt, bevor er mit einem Kollegen Nora zum Auto folgte. Als die beiden Männer Martin stützten, lächelte er ihr schief zu.
    »Kommt jetzt mein Auftritt, Nora?«
    Sie lächelte ebenfalls. »Keine Sorge, ich verrate nichts.«
    Hinter seinem Rücken wurde sie ernst. Er tat ihr grenzenlos Leid. Sie hatte bemerkt, wie sehr er sich zusammennehmen musste, und die Vorstellung, dass man gleich seine Verletzung mit Nadel und Faden zusammennähen würde, trug nicht gerade zu ihrer Entspannung bei. Kurz darauf fanden sie sich in einem angenehm klimatisierten Behandlungsraum wieder und warteten auf den Arzt. Martin saß auf einer Liege. Er hatte sich erneut geweigert, sich hinzulegen. Bittend sah er Nora an.
    »Holst du mir bitte ein Hemd, wenn die mich hier zusammenflicken? Ich will auf keinen Fall noch einmal so lädiert und bandagiert durch die Hotelhalle geschleift werden.«
    Sie nickte, doch bevor sie etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür, und der Arzt trat mit seiner Assistentin ein. Freundlich lächelnd begrüßte er die beiden und ließ sich von Martin schildern, was passiert war. Nachdem er sich dann anschickte, mit der Behandlung zu beginnen, beugte Nora sich vor. Sie fühlte instinktiv, dass Martin es nicht gut finden würde, wenn sie hier bliebe. Außerdem war sie selbst keineswegs erpicht darauf, beim Nähen der Wunde zuzuschauen.
    »Martin, ich gehe jetzt und hole dir ein Hemd. Brauchst du sonst noch etwas?«
    »Danke, Nora.«
    Sie wandte sich an den Arzt und fragte, wann sie ihren Kollegen abholen könne. Er hatte inzwischen den Verband entfernt und betrachtete aufmerksam die Wunde. Schließlich nannte er ihr eine Uhrzeit am Nachmittag. Man wollte Martin einige Zeit zur Beobachtung dort lassen und ihm eine Infusion geben. Sie nickte ihm noch einmal zu.
    »Bis dann, Martin. Mach’s gut.«
    In ihrem Zimmer warf sie die Taschen auf einen Sessel und ging ins Bad. Während sie sich die Hände wusch, blickte sie in den Spiegel. Sie fühlte sich nicht nur mitgenommen, sie sah auch so aus. Auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit umrahmte ihr Haar nun in wüsten Locken ihr erhitztes Gesicht. Ihr T-Shirt war verschwitzt und durch Martins Behandlung fleckig geworden. Sie schnitt sich selbst eine Grimasse und beschloss, zu duschen und sich umzuziehen. Sie hatte schließlich fast drei Stunden Zeit, bis sie Martin abholen konnte. In einen Bademantel gewickelt, warf sie sich wenig später erfrischt aufs Bett und schloss müde die brennenden Augen. Sie war viel zu nervös und

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