Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noras großer Traum (German Edition)

Noras großer Traum (German Edition)

Titel: Noras großer Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
Vom Netzwerk:
benachrichtigt? Ich ... ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen machen.«
    »Natürlich haben wir Ihren Mann verständigt, Nora.« Als Bill sah, wie sie fast unmerklich zusammenzuckte, fügte hinzu: »Wir mussten das tun. Es hat sehr schlimm um Sie gestanden. Ein paarmal dachten wir, Sie würden es nicht schaffen. Aber nun wird alles gut. Ihr Mann ist bereits in Sydney und wird morgen mit der Mittagsmaschine hier in Cameron Downs eintreffen, um Ihnen beim Gesundwerden zur Seite zu stehen. Jetzt müssen Sie sich aber wieder ausruhen. Bleiben Sie schön ruhig liegen, und machen Sie sich keine Sorgen, okay?«
    »Ich ... danke Ihnen, Bill.«
    »Schon gut. Schlafen Sie jetzt ein wenig.«
    Nora schloss die Augen. Tatsächlich war sie wieder müde geworden, aber zu viele Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Die Erinnerung an den Ausflug stieg wieder in ihr auf. Die Kunstwerkstatt, die Geburt in der Siedlung, die Fahrt zur Farm der Harpers, das Abendessen. Die Nacht mit Tom. Plötzlich war alles wieder da. Sie fühlte sich unsicher. War es tatsächlich passiert? Oder brachte sie wegen der Kopfverletzung womöglich Traum und Wirklichkeit durcheinander? Langsam sank sie in einen unruhigen Schlaf.
    Bill blickte auf, als Tom, der sich eigentlich ein paar Tage erholen sollte, in sein Sprechzimmer kam. Er hinkte immer noch, sah ansonsten aber schon besser aus.
    »Hallo, Tom. Dich müssen wir wohl zu Hause festbinden, was?«
    »Ach Bill, was soll das? Es geht mir schon wieder gut. Zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf.« Er verschwieg, dass er außerdem schlecht schlief, und setzte sich auf die Tischkante. »Ist hier viel los? Wie geht es Nora?«
    Bill lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, streckte sich und verschränkte die Hände im Nacken.
    »Im Moment ist hier alles ziemlich ruhig. Und Nora? Oh, sie ist vorhin ganz klar gewesen und hat auch nach dir gefragt. Es ist schon ein Wunder, dass sie noch lebt, aber das Erstaunlichste ist, dass sie sich mit Ausnahme des Unfalls an praktisch alles erinnern kann. Sie hatte unglaubliches Glück. Auch, dass du dabei warst, Tom. Ohne dich hätte sie keine Chance gehabt.«
    Tom drehte einen Rezeptblock in seinen Händen und betrachtete ihn, als sähe er ihn zum ersten Mal.
    »Ach Bill, vielleicht wäre das Ganze ohne mich gar nicht passiert.«
    »Es nützt niemandem, Tom, wenn du dir Vorwürfe machst. Weder dir noch Nora. Unfälle passieren. Jeden Tag. Überall auf der
    Welt. Niemand kann das vorhersehen.« Er beugte sich erneut nach vorn und blickte Tom eindringlich an. »Immerhin hast du ihr das Leben gerettet.«
    Tom stand auf und legte den Block wieder auf den Schreibtisch.
    Wie immer in Situationen, die ihn persönlich berührten, konnte er nicht darüber sprechen und zog sich zurück.
    »Ich sehe mal nach ihr, okay?« Er ging zur Tür, drehte sich aber noch einmal kurz um. »Danke, Bill.«
    Nachdenklich schaute Bill seinem Freund hinterher.
    Leise trat Tom an Noras Bett. Sein Blick fiel auf ihre Hände, die auf der Bettdecke lagen und unruhig zuckten. Sie waren leicht gebräunt und sehr gepflegt wie alles an ihr. Er setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand in seine. Sie konnte nicht tief geschlafen haben, denn sie kam sofort zu sich und schlug die Augen auf. Er lächelte und sprach leise. »Hallo, da bist du ja wieder. Wie fühlst du dich?«
    Sie sah ihn an, spürte die Wärme und Sorge, die von ihm ausgingen, und ihre Unsicherheit war verflogen. Sie wusste plötzlich wieder, dass sie ihn wirklich liebte. Sie drückte leicht seine Hand und lächelte ihn an.
    »Hallo ... Dr. Morrison ... Mir geht’s besser.«
    Sekundenlang sahen sie sich in die Augen, dann stand er auf, beugte sich über sie und küsste sie vorsichtig. Als er sich wieder setzte, schien er erleichtert. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass es dir besser geht.« Er schluckte. »Du hast ja keine Ahnung, wie hilflos ich da draußen war. Ich konnte so wenig tun.«
    »Tom ... ich weiß, dass du alles richtig gemacht hast. Es ... es war eindeutig mein Fehler.« Sie versuchte ihn aufzuheitern, obwohl ihre Schmerzen stärker wurden, denn das Sprechen strengte sie doch noch an. »Und ... wenn Sie sich nur den geringsten Vorwurf machen, Dr. Morrison, falle ich ... auf der Stelle ... ins Koma.«
    »Untersteh dich!« Er küsste sie wieder. »Ich glaube, ich sollte jetzt gehen. Du brauchst noch viel Ruhe, Nora.«
    Als er sich ein paar Schritte entfernt hatte, rief sie ihn zurück. Er wandte sich um und sah

Weitere Kostenlose Bücher