Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nord gegen Süd

Nord gegen Süd

Titel: Nord gegen Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
Vom Netzwerk:
diesem Falle wirst Du, Zermah, mit jenen den Fluß hinauf fahren und eine Zuflucht in dem Lusthause auf dem Cedernstein suchen.
    – Aber Du, James?
    – Und Du, Vater?«
    Frau Burbank und Miß Alice hatten, die eine James Burbank’s, die andere Mr. Stannard’s Arm ergriffen, als sei der Augenblick zur Flucht aus dem Castle-House schon gekommen.
    »Wir werden das Menschenmögliche thun, um uns Euch anzuschließen, wenn unsere Stellung hier ganz unhaltbar würde, antwortete James Burbank. Ihr müßt mir aber das Versprechen geben, Euch bei zu sehr anwachsender Gefahr in jener Zufluchtsstätte auf dem Cedernstein in Sicherheit zu bringen. Wir werden dann mehr Muth, ja, mehr Kühnheit haben, die Uebelthäter zurückzutreiben und bis zum letzten Büchsenschuß zu widerstehen.«
    Offenbar war das das Richtigste, wenn die zu zahlreichen Angreifer nach Ueberwindung der Palissade den Park überschwemmten, um das Castle-House unmittelbar zu stürmen.
    James Burbank beschäftigte sich nun sofort damit, sein Personal zusammenzurufen. Perry und die Unterverwalter eilten nach den verschiedenen Baracken, um ihre Leute zu sammeln. Nach weniger als einer Stunde waren die Schwarzen, zum Gefecht ausgerüstet, nahe dem Thore vor der Umplankung aufgestellt. Deren Frauen und Kinder hatten vorläufig Zuflucht in den Camdleß-Bay umgebenden Waldungen suchen müssen.
    Unglücklicher Weise erwiesen sich die Hilfsmittel zur Vorbereitung einer ernsthaften Abwehr im Castle-House als ziemlich beschränkte.
    Wie die Verhältnisse lagen, wäre es fast unmöglich gewesen, sich Waffen und Schießbedarf in einer zum Schutze der Pflanzung ausreichenden Menge zu beschaffen. In Jacksonville wenigstens hätte man solche vergeblich zu kaufen gesucht. Man mußte sich also mit dem begnügen, was nach dem letztvorhergegangenen Kampfe gegen die Seminolen übrig geblieben war.
    Kurz, James Burbank’s Plan lief nur darauf hinaus, Castle-House vor Brandstiftung und Plünderung zu schützen. Die ganze Ansiedlung zu vertheidigen, die Holzplätze, Ateliers und Werkstätten zu retten, die Baracken zu erhalten und eine Verwüstung der Pflanzung zu verhindern, daran hätte er nicht denken können und dachte auch gar nicht daran. Höchstens standen ihm vierhundert Schwarze zu Gebote, die er den Angreifern entgegenstellen konnte, und diese Leute waren noch obendrein sehr mangelhaft bewaffnet. Einige Dutzend Flinten wurden unter die gewandtesten derselben vertheilt, während die Präcisionsgewehre für James Burbank, seine Freunde, Perry und die Unterverwalter bestimmt blieben. Alle hatten sich nach dem kleinen Thore begeben. Hier wurden die Mannschaften so vertheilt, um einem Sturme auf die Umzäunung bestens widerstehen zu können, da die Palissade überdies durch einen kleinen Wasserlauf dicht vor derselben vertheidigt wurde.
    Es ist fast selbstverständlich, daß Pygmalion inmitten dieses Tumults höchst geschäftig und ruhelos hin und her lief, ohne etwas zu nützen. Man hätte ihn für einen jener Komiker in den Jahrmarktscircussen halten können, welche sich die Miene geben, als könnten sie Alles ausführen und – zur großen Belustigung der Zuschauer – gar nichts thun. Obwohl Pygmalion sich sehr stark zu den Vertheidigern des Herrenhauses rechnete, dachte er doch nicht im Geringsten daran, sich seinen draußen stehenden Kameraden anzuschließen. Eine solche Ergebenheit gegen James Burbank hätte er nimmer empfunden.
    Da nun Alles bereit war, wartete man der Entwicklung der Dinge. Zunächst kam es darauf an zu wissen, von welcher Seite aus der Angriff erfolgen würde. Wenn der Feind von der nördlichen Seite her in die Pflanzung eindrang, konnte eine wirksamere Vertheidigung ins Werk gesetzt werden. Griff jener dagegen von dem Flusse her an, so mußte diese schwerer werden, da Camdleß-Bay nach dieser Seite ganz offen lag. – Eine Landung hat freilich immer größere Schwierigkeiten, und jedenfalls bedurfte es einer größeren Anzahl von Booten, um einen bewaffneten Haufen von einem Ufer des Saint-John nach dem anderen überzusetzen.
    Darüber sprachen James Burbank und die Herren Carrol und Stannard, während sie die Leute zurückerwarteten, welche nach der Grenze der Besitzung ausgesendet worden waren.
    Es sollte nicht lange dauern, bis die Art, wie der Angriff eingeleitet wurde, zu Tage kam.
    Um viereinhalb Uhr Nachmittags strömten diejenigen Aufpasser schleunigst zusammen, welche die Nordseite der Pflanzung überwacht hatten, und machten ihre

Weitere Kostenlose Bücher