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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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Benecke schon ins Wort.
    „Gut, dann in einer halben Stunde.“
    Bernard Dietzenbacher legte auf.
    Benecke gab George den Inhalt des Gesprächs kurz wieder.
    Dieser seufzte daraufhin vernehmlich. „Die Küste rauf und runter. Gestern Abend noch in Sassnitz, jetzt in Baabe und nun wieder rauf nach Sassnitz!“
    „Aber, aber Herr Schmitz! Es ist doch wirklich eine schöne Strecke. Die kann man durchaus auch mehrmals fahren!“ George lachte lauthals: „Sie sitzen ja auch nur daneben und sehen aus dem Fenster den Schiffen zu.“
    Sein Protest war natürlich nicht ernst gemeint.
    In Wahrheit saß er gerne hinter dem Steuer. Jede andere Einstellung zum Autofahren hätte sich mit seinem nach Mobilität verlangenden Reporterberuf auch sehr schlecht vertragen. Und abgesehen davon, war der Fall mit dem Köpfer von Rügen natürlich eine Riesenstory, die er sich unmöglich entgehen lassen konnte. Da blühte sein Reporterherz einfach auf, das immer darauf aus war, die eigentlichen Geschichten hinter den Schlagzeilen zu entdecken. Darauf, dass daraus vielleicht einmal eine Sensationsmeldung in den Medien wurde, kam es ihm gar nicht so sehr an. Zumindest nicht in erster Linie, auch wenn sich seine Heimatredaktion natürlich über jedes zusätzlich verkaufte Zeitungsexemplar freute.
    Noch während er seinen Gedanken nachhing, gingen sie zum Wagen, und er startete den Motor.
    „Schon seltsam, da geht einer erst in ein Anti-Burn-out-Programm bei diesem Herrn Störens und macht anschließend noch einmal so eine Art Wohlfühlkur oder wie immer man das bezeichnen will“, meinte Benecke auf einmal.
    „Wieso ist das seltsam?“, fragte George. „Warum soll sich so ein Mann nicht einmal etwas Gutes gönnen und sich wieder auf einen Top-Level bringen lassen? Körperlich und geistig …“
    „Ich glaube, man nennt das inzwischen mental“, erwiderte Benecke zerstreut. „Hauptsache, der Kerl hat etwas Interessantes mitzuteilen. Mir geht allerdings nicht aus dem Kopf, was die beiden Joggerinnen gesagt haben. Oder besser, was sie nicht gesagt haben!“
    „Sie hatten fest damit gerechnet, dass sie Cornelius von Bergen als den Mann mit dem Ziegenbart identifizieren würden, nicht wahr?“, fragte George teilnahmsvoll.
    Benecke nickte. „Ja. Ich meine, diese Kombination, Bart und ein bestimmter Handwagentyp, kommt ja nun wirklich nicht häufig vor. Dagegen spricht eigentlich die Wahrscheinlichkeit.“
    „Wir können die Sache noch einmal bei den Steinmüllers abchecken“, schlug der Reporter vor. „Die haben den Kerl mit dem Handwagen doch auch gesehen.“
    „Richtig! Aber glauben Sie, dass deren Erinnerungsvermögen da wirklich detaillierter ist?“
    „Vielleicht sind wir ja auch auf dem Holzweg, Herr Benecke.
    Wer könnte denn außer Cornelius von Bergen noch dafür infrage kommen, einen solchen Handwagen zu benutzen?
    Denn der Wagen scheint ja eindeutig erkannt worden zu sein.“
    „Na ja, auch davon gibt es nicht nur einen auf der Welt“, gab Benecke zu bedenken.
    George seufzte hörbar. Irgendetwas passte da nicht zusammen. Was hatten sie nur in diesem Rügen-Puzzle übersehen?
    Während sie nach Sassnitz fuhren, schaltete George das Radio ein. Er hörte immer den Sender, der Nachrichten aus der jeweiligen Region brachte. Macht der Gewohnheit oder einfach Alltag im Journalistenleben; auf jeden Fall war es sein Bestreben, immer gut über die Gegend informiert zu sein, in der er sich gerade befand. Plötzlich horchte er auf und drehte das Radio etwas lauter.
    Es kam eine Meldung über eine Verhaftung vom Vortag auf einem Campingplatz bei Schwarbe, nördlich von Altenkirchen.
    Der Campingplatz lag direkt am Ostseestrand, war aber sehr einsam gelegen. Man hatte eine Frau festgenommen, die sich offenbar heftigst gewehrt hatte – sowohl verbal als auch körperlich. Schon die wenigen Details, die der Reporter angab, ließen nur einen einzigen Schluss zu: dass es sich um die Verhaftung von Gerlinde Grasmück handelte. Einzelheiten teilte die Polizei natürlich nicht mit. „Es wurde allerdings auch nicht dementiert, dass die Verhaftung im Zusammenhang mit den Ermittlungen im Fall des sogenannten Köpfers von Rügen stehen könnte“, sagte der Nachrichtensprecher. „Augenzeugen wollen gesehen haben, wie Polizeibeamte eine Axt aus dem Wagen der Verdächtigen gesichert haben. Das vermeintliche Tatwerkzeug wird jetzt wohl einer kriminaltechnischen Untersuchung zugeführt.“ Nachdem der Bericht zu Ende war, folgte wieder Musik. Im

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