Nordic Walking fuer Spaeteinsteiger
also nicht fremd. Mindestens 20 Kilo wollte er abspecken. Da fiel ihm ein Plakat der Krankenkasse (»Abnehmen mit Genuss«) ins Auge - seine Initialzündung zum Handeln. Er merkte schnell, dass es nicht reicht, nur das Essverhalten zu protokollieren, Fett mit Punkten zu verpönen und sich statt Frikadellen nur Fettreduziertes einzuverleiben. Es war auch Sport nötig. »Wat machste«, fragte sich Wiedereinsteiger Udo Schott. Laufen? »Nee«, dazu fühlte er sich »zu fett«. Ein Kollege, aktive Turbo-Schnecke, empfahl den Vortrag von Dr. Jakob. Die »sanfte Sportart«, »Spaß in der Gruppe«, »Fettverbrennung ankurbeln« - diese Argumente weckten seine Begeisterung, Nordic Walking auszuprobieren.
Was er bis dahin gesehen hatte, fand er eher komisch (»Trockenski«). Doch seit Schott selbst die Stöcke in der Hand hatte,
schwört er auf Nordic Walking und ist sogar »ein bissken süchtig danach«. Sein Zehn-Kilometer-Pensum macht er locker »in 1:30«, also in 90 Minuten. Nach drei Monaten, als acht Kilo runter waren, konnte er die Blutdrucktabletten absetzen. Inzwischen hat Udo Schott satte 27 Kilo abgespeckt. Drei Kilo fehlen noch zu den magischen 70 Kilo. Dann »soll Feierabend sein«. Schon jetzt fühlt er sich großartig. Ausgeglichener. Belastbarer. »Einfach spritziger.«
»Nordic Walking hat mein Leben verändert«, sagt die 41-jährige Arzthelferin Sabine Brath.
Sabines Einstieg in ein bewegtes Leben
»Einfach trostlos« - so fühlte sich die Arzthelferin Sabine Brath, gerade 41 Jahre alt. Ihr Hausarzt hatte bei ihr Diabetes diagnostiziert. Sie nahm eine ganze Batterie von Medikamenten. Gegen den hohen Blutzucker, Schmerztabletten, Blutdrucktabletten, Betablocker - weiß der Teufel was. Doch half es? Nein. Bei der kleinsten Bewegung schnellte der Puls auf über 200. Mittags war sie meist schon hundemüde. Tagsüber war sie schlapp und lustlos. Nachts plagten Schlafstörungen.
Nein, so sollte, so durfte es nicht weitergehen. Weil ihr Arzt auch Bewegung verschrieben hatte, begann sie zu joggen. Keine gute Idee mit ihren 87 Kilo. Sie lief in der Gruppe immer ganz hinten, doch selbst das Schleichtempo war noch zu viel. Hinterher war sie jedesmal »fix und alle«. Ein paar Mal konnte sie sich überwinden, doch dann ließ Sabine Brath das Laufen sausen.
»Geh doch mal zu den Turbo-Schnecken «, empfahl ihr Mann. Sie ging. Ließ sich von Dr. Jakob sportärztlich untersuchen, stellte die Ernährung um (»viel Obst und Gemüse«) und begann in einer Turbo-Schnecken -Gruppe mit Nordic Walking. Drei Monate drauf konnte sie fast alle Tabletten absetzen. Der Blutzucker war schon wieder in der Norm. Nebenbei verlor sie fünf Kilo. Inzwischen sind es schon zehn - weitere zehn sollen folgen. Eine von vielen Erfolgsgeschichten, die auf dem Mist der Turbo-Schnecken gewachsen sind.
»Ein Idealfall«, bewertet Dr. Ernst Jakob diese rasche Veränderung nach der langen Elendsgeschichte.
Sabine Brath sieht es als »Glücksfall« - dass sie bei den Turbo-Schnecken landete. Dass sie dort den Spaß für Nordic Walking entdeckte. Und dass das Leben ihr nun eine neue Dimension beschert hat - Leichtigkeit.
Active-Aging statt Anti-Aging
Es ist nie zu spät
Was stimmt denn nun? Mit 30 geht’s bergab? Zehn Jahre später schon völlig »fix und vierzig«? Und ab 50 sind wir »alte Hasen« und gehören zum »alten Eisen«? Oder können wir tatsächlich, wie uns Wissenschaftler hoffnungsfroh versprechen, »20 Jahre 40 sein«? Und dann, »mit 66 Jahren, da fängt das Leben an«? Schön wär’s.
Das Schönste ist: Jugendlichkeit ist wirklich keine Frage des Alters. Es ist durchaus möglich, mit richtig dosiertem Training einen Leistungszustand zu erreichen und zu erhalten, der dem einer 20 bis 30 Jahre jüngeren Person entspricht.
»Wenn alte Gäule in Gang kommen, sind sie nicht zu halten.«
Christian Godfried Lehmann
Wir wollen gesund, attraktiv und vital bis ins hohe Alter bleiben. Dieser Traum von der ewigen Jugend ist so alt wie die Menschheit. Bereits in der griechischen Mythologie wurde dieses älteste Rätsel der Welt - »Warum altern wir?« - von der Sphinx von Theben thematisiert. Das geflügelte Ungeheuer fragte jeden, der vorbeikam: »Was geht am Morgen auf vier, am Mittag auf zwei und am Abend auf drei Füßen?« Wer es nicht wusste, wurde getötet. Schließlich gab Ödipus die richtige Antwort: »Der Mensch.«
So scheint der Lauf des Lebens: Anfangs krabbelt der Mensch auf allen Vieren, dann nutzt er seine zwei
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