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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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ausgegangen. Es war das erste Mal nach den Ferien, dass wir unterwegs waren.«
    »Sie ist also am Samstag, den 22. August, wiedergekommen?«, fragte Fredrik.
    »Ja. In der Woche war sie weg. Vielleicht ist sie schon am Wochenende weggefahren, aber es könnte auch am Montag gewesen sein«, antwortete sie.
    »Von Montag bis Samstag war sie also definitiv nicht da, vielleicht auch etwas länger, aber höchstens von Samstag bis Samstag. Meinen Sie es so?«
    »Genau so habe ich es gemeint«, erwiderte Sonja Krstic.
    »Wo war sie in dieser Zeit?«
    »Sie hat gesagt, sie wolle Freunde besuchen. In Göteborg oder vielleicht in Stockholm.«
    »Hat sie Namen genannt?«
    »Nein, das hat sie nicht. Sie sagte, sie wolle ein bisschen improvisieren und vielleicht auch etwas ganz anderes unternehmen. Sie hatte Lust, mal etwas Neues zu sehen.«
    »Hat sie Orte erwähnt, die sie besuchen wollte?«
    »Nein. Wir haben uns nur allgemein darüber unterhalten, aber wahrscheinlich habe ich mehr geredet als sie. Ich arbeite ja in einem Reisebüro.«
    »Wissen Sie noch, welche Orte zur Sprache kamen?«
    »Wahrscheinlich Österlen, Koster, Gotland, Höga Kusten …«
    »Hat Katja auf irgendeinen dieser Ort besonders interessiert reagiert?«
    »Nein, soweit ich mich erinnere, nicht.«
    »Wie wollte sie denn reisen?«, fragte Fredrik. »Hatte sie ein Auto zur Verfügung?«
    »Ich glaube, sie hat einen Mietwagen genommen.«
    »Hat sie das öfter gemacht?«
    »Hin und wieder, aber manchmal hat sie sich auch ein Auto von jemandem geliehen. Ein paarmal hatte sie auch meines für einen oder zwei Tage, aber diesmal wollte sie ja etwas länger weg.«
    »Wann hat sie sich Ihren Wagen zuletzt ausgeliehen?«
    »Irgendwann im Frühjahr. Im März, glaube ich.«
    Nachdem das geklärt war, gingen sie die Zeit vom 22. August bis zum heutigen Tag durch. Sonja konnte sich nicht mehr ganz genau an den Tag erinnern, aber um den 27. herum war Katja schon wieder ein paar Tage weggewesen. Ob sie verreist war oder nur woanders in Malmö übernachtet hatte, wusste Sonja nicht.
    »Haben Sie sie nicht gefragt?«, wollte Sara wissen.
    »Doch, aber sie hat nur ausweichend geantwortet und irgendetwas von einer Freundin gesagt. Wieder eine Woche später war sie dann erneut verreist und ist bis Montag weggeblieben.«
    »Hat sie diesmal erwähnt, wohin sie wollte, oder ist sie einfach verschwunden?«
    »Nein, sie erzählte, dass sie eine Freundin besuchen wollte. Weil sie so oft weggefahren ist, hatte ich das Gefühl, dass sie vielleicht einen Mann kennengelernt hat, also wollte ich sie nicht löchern. Ich habe ja gemerkt, dass sie nicht darüber reden wollte.«
    Fredrik war erstaunt, dass Katja so viel herumgereist war. Er hatte geglaubt, sie wäre auf Gotland geblieben, zumindest von dem Zeitpunkt, an dem sie Henriks Haus gemietet hatte, bis zu dem Tag, an dem sie Ellen in ihr Auto lockte. So viele Tage lagen ja gar nicht dazwischen. Dass sie zwischendurch wieder nach Hause gefahren war, ließ vermuten, dass sie anfangs gar keinen Plan gehabt hatte. Vielleicht hatte sie nach der Sache mit den Fotos zunächst das Gefühl gehabt, mit Henrik fertig zu sein. Als sie wieder zu Hause war, könnte sie ihre Meinung geändert haben und erneut nach Gotland gefahren sein.
    »Unseren Kollegen haben Sie erzählt, dass es Katja nicht gut zu gehen schien«, sagte er.
    »Ja«, Sonja Krstic nickte, »das stimmt.«
    »Können Sie das näher erläutern?«
    »Ich habe doch von der Nacht erzählt, in der sie ganz benommen im Badezimmer lag. Wissen Sie davon?«
    »Wir haben von dem Vorfall gehört«, sagte Sara.
    »Sie hatte wohl ein Tief, oder wie man das nennen soll. Die Phase hat allerdings ziemlich lange gedauert. Es fing an, als ihre Vertretung beim Sydsvenskan auslief. Zuvor hatte sie Schwierigkeiten gehabt, Arbeit als Journalistin zu finden, und deswegen alle möglichen anderen Jobs gemacht. Diese Stelle bei der Zeitung muss ihr viel bedeutet haben.«
    »Und es war nur das? Sonst nichts?«
    Sonja stützte die Ellbogen auf den Tisch und machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich hatte den Eindruck, dass es auch mit einem Mann zusammenhing. Im letzten Herbst hat sie mir gesagt, dass sie jemanden kennengelernt hat. Sie wirkte sehr verliebt. Viel hat sie nicht erzählt, aber man hat es ihr angemerkt.«
    »Hat sie einen Namen genannt?«
    »Nein, aber sie hat erzählt, dass sie ihn in Kopenhagen kennengelernt hat. Ich glaube, die Geschichte war rasch zu Ende. Jedenfalls hat sie ihn nicht mehr

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