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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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heraus.
    »Mann, ist das hier unten staubig.«
    Vorsichtig rieb sie sich die behandschuhten Hände. Eine fingergroße Wollmaus segelte zu Boden.
    »Entschuldigen Sie, darf ich reinkommen?«, hörten sie Sonja Krstic’ Stimme hinter der geschlossenen Tür.
    »Klar, bitte sehr«, sagte Sara. Sie öffnete die Tür, bevor Sonja selbst dazu kam.
    »Ich habe über etwas nachgedacht.« Sonja sah sie mit verkniffener Miene an.
    »Ja?«, fragte Sara.
    »Wenn Katja nun tatsächlich etwas … Sie sagen ja nichts, aber …«
    Sie machte eine längere Pause.
    »Ich finde es so unheimlich, nichts Genaues zu wissen. Natürlich habe ich den Fernsehbericht über diese Morde auf Fårö gesehen. Aber das kann es doch nicht sein!«
    Sie fummelte an einer Berlocke herum, die sie an einem Goldkettchen um den Hals trug, und schob den kleinen Anhänger beim Sprechen hin und her.
    »Ich kann verstehen, dass Ihnen das nicht behagt«, sagte Sara. »Aber Fredrik hat es Ihnen doch erklärt. Wir können bisher nur sagen, dass Ihre Untermieterin eines schweren Verbrechens verdächtigt wird.«
    Sonja blickte nervös vom einen zum anderen. »Was soll ich denn sagen, wenn sie zurückkommt? Ich finde, es ist …«
    Sie rang nach Luft, und Sara nutzte die Gelegenheit, um sie zu unterbrechen:
    »Das Wichtigste ist, dass Sie Kontakt zur Polizei hier in Malmö aufnehmen. Gegenüber Katja können Sie ja behaupten, Sie müssten einkaufen gehen, und dann rufen Sie vom Handy aus an. Sie brauchen nur zu sagen, dass man Sie gebeten hat, sich zu melden, sobald Katja Nyberg hier auftaucht. Die Kollegen wissen dann Bescheid.«
    »Aber …«
    Sara fiel ihr erneut ins Wort. »Haben Sie eine Werkzeugkiste?«
    »Werkzeugkiste?«, fragte Sonja Krstic.
    »Ja.«
    Sonja wirkte verblüfft und ein wenig irritiert. Fredrik, der das Gespräch aufmerksam verfolgt hatte, staunte ebenfalls, als ihm aufging, warum Sara danach fragte.
    »Ich habe einige Werkzeuge. Brauchen Sie etwas?«
    »Nein, ich möchte sie mir nur anschauen.«
    Kopfschüttelnd verließ Sonja Krstic den Raum. Sara und Fredrik folgten ihr und sahen, wie sie am anderen Ende des Flurs einen Schrank öffnete.
    »Sie liegen kreuz und quer im Schrank. Hier herrscht ein wenig Chaos.«
    Sara hockte sich vor den Putzschrank und warf einen Blick ins unterste Fach.
    »Man kann nicht viel erkennen.« Sie beugte sich nach vorn.
    »Ich weiß, es ist etwas dunkel hier.«
    Sara strich mit den Fingern über den Boden des Schranks, stand auf und hielt ihre Hand unter die Deckenlampe. Ihre Finger waren mit Staub, Dreck und kleinen weißen Körnern bedeckt.
    »Bewahren Sie hier auch Waschpulver auf?«
    »Ja. Ich habe gerade den Rest verbraucht, aber …«
    Sara drehte ihre Hand im Licht.
    »Ich weiß, das ist ein einziges Chaos«, seufzte Sonja Krstic.
    Sara hielt Fredrik ihre ausgestreckten Finger hin.
    »Ich glaube, das ist Waschmittel.«
    Das war durchaus möglich, dachte er. Und der Hammer, der Malin und Axel getötet hatte, war irgendwie mit Waschpulver in Berührung gekommen.
    Er holte eine Tüte aus der Tasche, die er in Katja Nybergs Zimmer zurückgelassen hatte. Sara sammelte noch mehr Staub vom Schrankboden auf und füllte ihn in die Tüte. Sie faltete sie zusammen, beschriftete sie und gab sie ihm zurück. Dann hockte sie sich wieder vor den Schrank und nahm das Werkzeug in Augenschein.
    »Besitzen Sie keinen Hammer?«, fragte sie Sonja.
    »Doch, natürlich.«
    »Ich kann aber keinen finden.«
    »Warten Sie mal.« Sonja Krstic kniete sich neben Sara.
    Sie holte einen großen Meißel, eine Kneifzange und eine Heftpistole hervor. Die schweren Metallgegenstände klirrten dumpf, als sie sie auf den Boden legte.
    »Seltsam«, sagte Sonja. »Er ist hier nicht.«

87
     
    Henrik war mehrmals durchs ganze Haus gegangen. Er hatte sich im oberen Stockwerk, im Erdgeschoss, im Schlafzimmer, in der Küche und im Arbeitszimmer umgesehen. Am Ende musste er einsehen, dass es kein ideales Versteck gab. Er verstaute das Gewehr im obersten Fach des Garderobenschranks in der Diele und deckte es mit einem Pullover ab.
    Alma hatte ihm gezeigt, wie man es am Verschluss auseinanderschraubt. Um ganz sicherzugehen, dass niemand anders die Waffe benutzen konnte, hätte er die Einzelteile an verschiedenen Stellen im Haus verstecken können. Diese Alternative hatte er jedoch schnell verworfen. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie er im Notfall hilflos mit dem Verschluss herumhantierte.
    Woher sollte er eigentlich wissen, wann es sich um

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